jorgitta
Liebe Frau Welter, Ich weiß nicht mehr weiter... unsere Nächte sind seit 3-4 Wochen so schlecht, dass ich langsam an meine Grenzen komme.. mein Sohn ist 4 Monate alt und ich stille ihn voll und nach Bedarf. Er wiegt bereits über 8,2kg und will tagsüber alle 2 Stunden gestillt werden. Die Nächte waren früher etwas besser, da hat er auch mal 3 Stunden am Stück geschlafen, aber seit 3-4 Wochen will er gefühlt die ganze Nacht durch an die Brust! Er wacht alle 2 Stunden auf und schläft nur an der Brust ein. Tragen, Schnuller, Papa hilft alles nichts. Ist jetzt stillen nach Bedarf etwa zu einer schlechten Gewohnheit geworden? Mache ich was falsch? Vielen lieben Dank im Voraus für ihre Antwort! Jorgitta
Liebe Jorgitta, ich kann mich noch so gut an diese wirklich unheimlich anstrengende Zeit erinnern und wie sehr ich mich damals danach gesehnt habe, nur einmal ausgeschlafen zu sein….. Ich kann Dir versichern, dass Du nichts falsch gemacht hast, Du Deinem Kind nichts „angewöhnt“ hast und Dein Kind eigentlich ganz normal reagiert. Dein Baby erlebt die Welt jetzt sehr intensiv und all das wird in der Nacht verarbeitet. In diesem Alter machen Babys auch unheimlich viele Entwicklungsschritte durch, sie krabbeln, bekomme Zähne, lernen täglich neue Dinge. Am Abend und in der Nacht werden all diese Eindrücke verarbeitet und Dein Baby findet an der Brust nicht nur Nahrung, sondern viel Nähe und Geborgenheit. Das Saugen beruhigt Dein Kind sofort und es kann sofort weiterschlafen. Trotzdem ist es für Dich natürlich sehr anstrengend und es gibt hoffentlich ein paar Tricks, die Dir helfen. Hast Du es schon einmal mit dem Kinn-Trick versucht? Der ist oft sehr hilfreich bei Babys, die die Brust fast ein wenig aus Gewohnheit im Mund haben wollen beim Schlafen. Dabei legst Du, wenn Du die Brust dem schlafenden Kind aus dem Mund gezogen hast, einen Finger längs unter die Unterlippe, so dass die Lippe beim "suchen" einen gewissen Widerstand spürt. Dieser Widerstand wirkt beruhigend auf viele Kleinen, und sie schaffen es sich zu entspannen und eine tiefere Schlaf-Ebene zu erreichen... Das geht auch, wenn das Kind im Schlaf oder Halbschlaf wieder zu "suchen" beginnt: Man drückt ganz sanft sein Kinn nach oben. Bei vielen Babys wirkt das Wunder und sie schlafen plötzlich auch ohne Brust weiter/wieder ein. Manche Mütter berichten, dass es sogar geholfen hat, wenn sie ein kleines Kuscheltier ans Kinn des Kindes gelegt haben... Da ist es natürlich wichtig darauf zu achten, dass die Atemwege nicht blockiert werden :-). Wichtig ist auch, dass Du Dir wirklich Hilfe holst, damit Du auch tagsüber mal ausruhen kannst. Wenn Du völlig erschöpft bist, kann Dir der Arzt eine Haushaltshilfe zur Seite stellen, vielleicht findest Du auch einen Babysitter, der Dein Baby herumträgt, damit Du mal ausruhen kannst. Ganz sicher wird diese Phase vorbei gehen, aber hole Dir wirklich Hilfe und Unterstützung. Lieben Gruß, ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig helfen!? Biggi
jorgitta
Vielen lieben Dank für die lieben Worte und für die Tipps!! Diese Tricks mit dem Kinn kannte ich tatsächlich nicht. Ich werde es ausprobieren!! Danke für den Zuspruch!!
:-))
Die letzten 10 Beiträge
- Unruhe beim Stillen - Brustwechsel
- Frühchen von der Flasche wegbekommen
- Abstillen ohne Ersatz
- Weiterstillen nach 1 Tag nicht stillen problematisch?
- Zu wenig Milch?
- Hyperprolaktinämie und Stillen
- Wie viel Wasser für Einjähriges?
- Nur im Schlaf trinken
- Zu viel Stillen?
- 4 Wochen altes Baby nimmt zu wenig zu