Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Wann mit Brei anfangen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Wann mit Brei anfangen

Mitglied inaktiv

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Hallo. Mein Sohn wird am nächsten donnerstag 3 monate. seit knapp 3 wochen wird er nicht mehr satt, bekommt schon von anfang an fläschchen zur mumilch dazu. kann ich da jetzt schon langsam mit brei anfangen. hab es heute schonmal mit einem kleinen löffel fruchtzwerg versucht, hat er auch gleich geleckt. weiß nichtmehr was ich tun soll. er kommt alle 1,5-2 std und hat hunger, geb ihm jetzt zwischendurch sogar noch tee, aber das reicht ihm auch nicht Kristin


Biggi Welter

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? Liebe Kristin, es ist vollkommen normal, dass ein drei Monate altes Kind alle anderhalb bis zwei Stunden Hunger hat! Das ist das klassische Alter für einen Wachstumsschub. Wachstumsschübe sind Zeiten erhöhter Nachfrage, in denen das Baby sehr oft gestillt werden möchte. Wird das Baby dann auch häufig angelegt (etwa alle zwei Stunden, manchmal sogar noch häufiger), erhält der Körper der Frau das Signal `mehr Milch bildenA und nach ein paar Tagen ist der Spuk vorbei und die Milchmenge hat sich dem Bedarf des Babys wieder angepasst. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Sie haben dann nicht zu wenig Milch, sondern der Bedarf Ihres Babys hat sich vergrößert und die Brust muss darauf erst reagieren. Je häufiger angelegt und die Brust effektiv entleert wird, um so mehr Milch wird gebildet. Für Brei ist es in jedem Fall noch deutlich zu früh und Fruchzwerg o.ä. sollte in keinem Fall gegeben werden. Mit der Einführung der Beikost sollten Sie beginnen, wenn Ihr Kind zu erkennen gibt `Jetzt bin ich soweitA. Das lässt sich an den folgenden Anzeichen erkennen: • es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen, • der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. Dies ist bei einem gesunden, voll ausgetragenen Baby etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei gar nicht so wenigen später. Ehe diese Zeichen nicht zu erkennen sind, sollte noch keine Beikost eingeführt werden. Eine zu frühe Einführung der Beikost ist nicht sinnvoll, da dadurch der Organismus des Kindes überfordert werden kann, vor allen der Darm und die Nieren des Kindes können überlastet werden und außerdem erhöht eine zu frühe Einführung der Beikost das Allergierisiko. Ich denke, dass es gut wäre, wenn Sie sich einmal ausführlich mit einer Kollegin vor Ort unterhalten würden, die Ihnen gezielte Tipps zum Stillen Ihres Babys geben kann. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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