Emilia M.
Hallo, mein Sohn ist jetzt genau 22 Wo alt. Ich habe ihn 20 Wo lang vollgestillt und ab da angefangen Beikost einzuführen. Ich habe gehört und gelesen, dass es ratsam ist erst mittags nach und nach abzustillen. Er hat erst Frühkarotten bekommen dann diese mit Kartoffeln und ab der 3. Wo der Beikost beides mit Fleisch. Stimmt das, dass man eine neue Zutat nur jede Wo ausprobieren sollte, da man 7 Tage abwarten muss bzgl Allergiezeichen und dass man erst diese Milchmahlzeit komplett ersetzt haben muss bevor man mit der Milchmahlzeit am Nachmittag anfängt ? Wie sieht es aus mit Getränken ? Ich bin auch gerade dabei meinen Kleinen langsam an die Flasche dranzugewöhnen mit Muttermilch oder abgekochtem Wasser. Dies habe ich versucht z.B vor dem Mittagessen zu geben und auch danach bevor ich ihn nachstillen wollte, da er logischerweise noch keine große Portion schafft. Wieviel ml müssen sie nach einer komplett ersetzten Mahlzeit überhaupt trinken ? Wann kann man Zwischenmahlzeiten einführen und was zu welcher Tageszeit ? Was halten Sie von Grießbreien ? Diese eher vor- oder nachmittags? Da sind die Meinungen auch unterschiedlich. Wie sieht es denn mit Folgemilch aus ? Ich habe oft gelesen, dass die total überflüssig ist. Aber Milch benötigen die Kleinen doch. Sie sehen ich habe sehr viele Fragen aber wenn man in ein Drogeriemarkt reingeht, weil man sich eine Idee holen möchte, was man so an Beikost ausprobieren könnte, dann bekommt man bisschen zu viel von dem was da alles so angeboten wird und wenn man Jemanden fragt dann sagt Jeder eh was Anderes. Ich hoffe Sie können mir helfen. Lg Emilia M.
Liebe Emilia M., sicher ist es richtig und gut, einem Baby, das Interesse an fester Nahrung zeigt, diese dann auch anzubieten. Doch diese Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen und keinesfalls kann die feste Kost die Muttermilch jetzt bereits in größerem Maße ersetzen. Ich weiß, dass fast überall steht: „zunächst wird die Mittagsmahlzeit ersetzt und im Abstand von etwa vier Wochen ersetzen Sie die nächste Mahlzeit usw". Gleichzeitig wird „eine Mahlzeit" als die Menge definiert, die in ein Gläschen passt und zwar für alle Kinder gleich. Doch dieses Schema, das leider immer noch oftmals propagiert wird verursacht in vielen Fällen nichts weiter als Stress und Tränen. Es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit „ersetzt" werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT Kost heißen. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Im gesamten ersten Lebensjahr sollte Muttermilch das Hauptnahrungsmittel des Kindes sein. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird das Kind ausreichen häufig gestillt, braucht es keine andere Milchnahrung und auch keinen Milchbrei oder Flaschennahrung. Allmählich wird sich die Menge der Beikost von selbst steigern und etwa ab den ersten Geburtstag werden sich das Verhältnis Beikost zu Muttermilch langsam umkehren, bis sich das Kind (wenn es dazu die Gelegenheit erhält, die Entscheidung selbst zu treffen) schließlich irgendwann ganz abstillen wird. Im gesamten ersten Lebensjahr kann der Flüssigkeitsbedarf eines Babys vollständig über die Muttermilch gedeckt werden, vorausgesetzt, es wird weiterhin nach Bedarf gestillt. Dennoch ist es sinnvoll parallel zur Einführung der Beikost auch den Becher mit Wasser einzuführen. Tee oder Saft sind nicht notwendig. Für Tipps rund um das Thema Beikost bietet sich das Buch „Babyernährung gesund & richtig – B(r)eikost und Fingerfood“ von Gabi Eugster an. Dort finden sich sehr viele Informationen und Tipps zum Thema Ernährung ab dem siebten Monat. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Wir haben gar keine Mahlzeiten ersetzt in dem Alter, sondern zu jeder mahlzeit noch gestillt. Ist auch logischer, dwnn nur so bringen die entsprechenden Vorteile (Allergieschutz, verbesserte Nährstoffverwertung) wirklich was. Wie soll Muttermilch zB Eisenaufnahme aus dem Fleisch unterstützen, wenn das Kind erst stunden später gestillt wird? Ausserdem ist es auch schonender für die Brust wen man so vorgeht. Statt zB Mahlzeiten zu ersetzen, haben wir Lebensmittel eingeführt, sprich mal gab es die Möhren als Brei mittags, mal morgens als Sticks, mal gab es tagsüber Dinkelstickt, dann abends Dinkelbrei. Wobei Brei eh extrem kurz von unserm Sohn gegessen wurde, er wollte recht schnell Fingerfood/Baby-led-weaning. Also gab es vieles weichgekocht und in babygerechte Stückchen, so konnte er sich frei austoben. Vorteil IMO auch, er kaute von anfang an fantastisch gut und ist da auch sehr sicher. Wegen verschlucken oder ähnlichem muß ich mir keine Gedanken machen. Ab dem ersten Geburtstag ging es zur Tagesmutter, seitdem ist das Verhältniss Muttermilch/Familientisch gekippt. Er isst unterwegs ganz normal mit, er isst auch tagsüber bei usn normal mit, er stillt aber auch noch gut vorallen morgens vor dem aufstehen, nachmittags und abends. Und nach bedarf eben nachts - was perfekt ist wenn er krank ist, Zähne kommen, jetzt bei der Hitze oder wenn er warum auch immer tagsüber wenig essen will. Ich muß mir keine Sorgen machen darüber das er zuwenig bekommt. er unterscheidet da perfekt was kann ich wann wo machen, und das funktioniert seit einem Jahr bestens! Wegen Getreidebrei, ich habe mir nur die von Holle geholt damals. Da ist nur das reine Getreide drin. Die dann mit Wasser angerührt, ab und zu auch mit einem Gemisch aus Milch/Wasser. Da er nach dem Brei eh noch gestillt hat, ergab es dann im Magen Milch-Getreidebrei *grins*. Folgemilch/Pre gab es zu keinem Zeitpunkt hier. Zu den Mahlzeiten habe ich ihm ansonsten immer Wasser angeboten, Ergebniss heute, er trinkt auch jetzt immer noch nur Wasser. Kuhmilch mag er nur in verarbeiteter Form in Pudding, Kuchen, Milchreis oder sonstigem. Trinken tut er sie nicht, auch nicht als Kakao. Genausowenig wie er Säfte trinken mag, ab udn zu nimmt er mal stark verdünnten Tee, wenig Saftschorle auch, aber das war es. Und das obwohl er sonst ganz gerne süß mag. Wenn ich sehe was für einen Stress sich da viele Mütter mit beikost antun, von Mahlzeit zu Mahlzeit "hetzten", dann kann ich nur müde lächeln. IMO ist da der bessere Weg einfach sich mal auf den Grundgedanken der beikost zu besinnen. Und da steht, das Lebensmittel UNTER dem Schutz von Muttermilch eingeführt werden sollen, und nicht anstelle. Das klassische Vorgehn dieser "Ersetze Mahlzeit A, gehe zu Mahlzeit B" paßt IMO auf Kinder welche mit Flaschenmilch gefüttert werden, nicht aber auf Stillkinder. Und da muß und sollte man eben klar unterscheiden. Mach Dir also keinen Stress, sondern schau was Dein Kleiner wirklich mag. Laßt euch Zeit, der rest kommt von ganz alleine. Und vorallen, überlege immer, wer profitiert WIRKLICH von solchen Dingen wie Babybrei und Co. Immerhin haben es Mütter Jahrtausende OHNE diese Dinge geschafft ihre Kindern von Muttermilch zum Familientisch zu bringen. Im übrigen mit weit weniger Problemen wohl als heute.....
Die letzten 10 Beiträge
- Versteckter Alkohol
- Vasospasmus und Anlegetechnik
- Transfrau und induzierte Laktation
- Zu wenig Milch Baby 4 Monate
- Stillen nach mehrwöchiger Pause und Hormongabe
- Stillstreik 12 Monate altes Kind
- Transfrau und induzierte Laktation
- Milch einfrieren Hände Hygiene
- Schmerzen Brust einseitig
- Brustwarze Knubbel