Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Vom Stillen direkt auf den Trinklernbecher

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

zur Vita

Frage: Vom Stillen direkt auf den Trinklernbecher

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo! Die Frage hast du sicher schon 2 Millionen mal beantwortet ;-) Mein Söhnchen ist erst 2 Monate alt, aber ich weiß gern, worauf ich mich einstellen "muss". Ich würde gern die Flaschen-Phase überspringen und stillen, bis ich ihm einen Trinklernbecher anbieten kann. Aber wann ist das so ungefähr (klar, jedes Kind ist anders) der Fall? Bis jetzt hat er nur die Brust bekommen und das soll (bis auf evtl. seltene Ausnahmen wenn ich mal nicht stillen kann - ich studiere ab Januar wieder) auch 6 Monate lang so bleiben. Und wie lange "müsste" ich ihn stillen, wenn ich auch die künstliche Ersatz-Milch überspringen möchte? Ich bin nicht unbedingt der Langzeitstill-Typ, aber das wären sinnvolle Ziele für mich und mir ist aufgefallen, dass ich gar keine klare Vorstellung davon habe, wie und in welchem Zeitrahmen diese Übergänge ablaufen. Liebe Grüße, Felis


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

Liebe Felis, wenn Du vor dem ersten Geburtstag vollständig abgestillt haben willst, wird dir kein anderer Weg bleiben, als künstliche Säuglingsnahrung einzuführen. Dabei ist eine Pre Nahrung zu bevorzugen. Allerdings nicht aus Gründen der Allergieprophylaxe, sondern weil Pre Nahrung der Muttermilch insgesamt am ehesten angenähert ist und zum Beispiel nur eine Zuckerart enthält. Pre Nahrung kann das gesamte erste Jahr gegeben werden, ernährungsphysiologisch sind andere Stufen nicht notwendig. Ob in eurer Situation eine HA Nahrung gegeben werden sollte oder nicht, das ist eine Frage, über die sich selbst Experten nicht einig sind und vor allem kann es sein, dass dein Kind diese Nahrung ablehnt, denn sie schmeckt sehr bitter. Falls Du es - wie es mir scheint - nicht so eilig hast mit dem Abstillen, kannst Du einfach schrittweise milchfreie Beikost (Gemüse, Obst, Getreide usw.) einführen und den Milchbedarf deines Kindes einfach durch das Stillen weiter decken. Auf diese Weise wird das Stillen immer weiter reduziert und ab etwa dem ersten Geburtstag können dann Kuhmilch und Kuhmilchprodukte eingeführt werden. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird das Kind ausreichen häufig gestillt, braucht es keine andere Milchnahrung und auch keinen Milchbrei oder Flaschennahrung. Für Tipps rund um das Thema Beikost bietet sich das Buch "Babyernährung gesund & richtig - B(r)eikost und Fingerfood" von Gabi Eugster an. Dort finden sich sehr viele Informationen und Tipps zum Thema Ernährung ab dem siebten Monat. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo Felis, habe meine beiden Kleinen auch ohne Milchflasche grossbekommen, ohne Mangelerscheinungen. Max (fast 3.5) und Nicolas (1 Jahr 4 monate) haben beide ab dem 6. Monat schritt fúr Schritt milchfreie Breikost bekommen, beid e haben vor dem 1. Geb. ein "extra-essen" abgelehnt und wollten am Familientisch mitessen. Ausser stillen habe ich ihnen Wasser, verdünnte Saefte, und Tees angeboten (vorsicht. Ananas, Hagebutte sind ein bischen sauer), spaeter dann auch Joghurt. Max habe ich mit 10 Monaten im beiderseitigen Einvernehmen abgestillt (war im 7. Monat schwanger, war aber kein Problem), Nicolas ist weiterhin fleissiger Stiller (Abends zum Einschlafen und nachts). Wenn Du Dich mit dem Stillen so anfreunden kannst, dass Du zumindest das erste JAhr stillst, hast Du kein Problem, die Milchflasche zu ignorieren. Ich bin froh, dass alles so gut geklappt hat. Dir alles Gute udn eine weiterhin schöne Stillzeit, Annette


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.