Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Viele Probleme...

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Viele Probleme...

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Liebe Biggi, bei meinem ersten Kind hat das Stillen richtig Spass gemacht, jetzt bin ich schon drauf und dran aufzugeben. Mein Tochter hat eine Lieblingsseite und die andere Seite akzeptiert sie nur im Rückengriff. Zu Hause ist das kein Problem, wenn das Stillkissen zur Hand ist, aber wenn ich unterwegs bin, klappt es einfach nicht. Hinzu kommt, dass meine andere Tochter ers 2 Jahre ist, und ich beim Stillen keine Hand frei habe, um ihr bei irgendwas zu helfen. Mittlerweile stresst mich das so sehr, dass ich ungern weggehe. Dann kommt hinzu, dass ich bei meiner Tochter nie richtig weiß, wann ich sie stillen soll, mal weint sie, wenn ich dann das Gefühl habe, sie hat vielleicht Hunger und ich sie anlegen möchte, schreit sie ohne Ende und ist super unruhig, obwohl ich das Gefühl habe, sie möchte schon trinken. Bin sehr traurig über die Situation und weiß nicht mehr weiter. Hast Du noch einen Tipp für mich oder gibt es auch noch Hoffnung, dass ich sie wieder "normal" stillen kann! Meistens trinkt sie auch nur eine Brust, daher weiß ich nie, ob es jetzt ausreicht und wann sie wieder kommt.... Vielen Dank schon mal für Deine Antwort. Ein schönes Wochenende lg Anke P.S. Meine Tochter ist 10 Wochen alt! Sie trägt seit 2 Wochen eine Spreizhose, kann es auch daran liegen?


Biggi Welter

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Liebe Sternchen, fast bei jeder Frau gibt es mehr oder wenige deutlich ausgeprägte Unterschiede zwischen beiden Brüsten. Es gibt z.B. Frauen, die auf einer Seite eine Hohlwarze und auf der anderen Seite eine normal ausgebildete Brustwarze haben. Und beinahe jede Frau bemerkt, dass eine Brust besser "läuft" als die andere. Die meisten Babys haben eine "Lieblingsbrust". Das ist gar nicht ungewöhnlich. Normalerweise besteht kein Grund zur Sorge wegen dieser Unterschiede, sie sind ebenso normal, wie die Tatsache, dass es Menschen gibt, die Rechtshänder sind und andere, die die linke Hand bevorzugen. Manchmal geht die Bevorzugung durch die Babys jedoch so weit wie bei deiner Tochter dass sie nur noch an einer Seite trinken. Die Milchmenge in der bevorzugten Brust wird dann mehr und nimmt auf der anderen Seite ab. Das ist im allgemeinen kein großes Problem, denn es ist durchaus möglich ein Baby mit nur einer Brust zu ernähren. Es dauert allerdings einige Zeit, bis sich die erforderliche Milchmenge durch häufigeres Anlegen an der bevorzugten Seite eingependelt hat vielfach sind beim einseitigen Stillen zumindest anfangs die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten auch kürzer. Der in diesem Fall entstehende Größenunterschied zwischen den beiden Brüsten gleicht sich nach dem Abstillen wieder aus. Für das von dir beschriebene Verhalten kann es eine Vielzahl von Gründen geben und ohne weitere Angaben und ohne euch sehen zu können, bin ich auf's Raten angewiesen. Eine Möglichkeit ist die, dass die Kleine gelernt hat schnell zu trinken und schlicht satt ist. Bekommt die Kleine einen Schnuller oder eine gelegentliche Flasche? Dann könnte eine Saugverwirrung vorliegen. Manche Kinder reagieren auch so auf einen starken Milchspendereflex. Dann schießt die Milch geradezu aus der Brust und damit kommen nicht alle Kinder zurecht. Es kann auch sein, dass das Kind sehr leicht ablenkbar ist. Bei Babys, die in einer der Phasen sind, in denen sie besonders leicht ablenkbar sind, hat sich bewährt, sich zum Stillen mit dem Baby in eine ruhige und ablenkungsarme, "langweilige", eventuell auch abgedunkelte Umgebung zurückzuziehen. Am besten wendest Du dich einmal an eine Kollegin vor Ort und besprichst deine Situation in aller Ruhe mit ihr. Ich suchedir gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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