Mitglied inaktiv
Hallo Biggi! Mein Kleiner ist jetzt 6 Wochen alt und ich stille ihn voll. Zur Zeit beschäftigen mich einige Fragen, die du vielleicht aus der Ferne beantworten kannst. 1. Mein Baby hatte in den ersten 3 Wochen nach jeder Stillmahlzeit Stuhlgang. Seit seiner 3. Lebenswoche muss ich jedoch auf eine Stuhlentleerung bis zu 10 Tage warten. Die Windeln sind jedoch bei jedem Wickeln nass. 2. Mein Kleiner trinkt nur richtig gut, wenn ich im Liegen stille. In der Wiegestellung trinkt er kürzer, verschluckt sich anfangs und er verliert mehrmals die Brustwarze. Es schaut so aus, als ob seine Lippen "abrutschen" würden. Außerdem fangen nach ca. 10 Minuten meine Brustwarzen bei jedem Zug zu schmerzen an? Was kann das sein? Gerade wenn ich unterwegs bin, wäre es praktisch, wenn ich auch im Sitzen stillen könnte. 3. Da ich auch nachts im Liegen stille und dabei regelmäßig einschlafe, verbringt der Kleine die ganze Nacht bei mir im Bett. Wenn es mir einmal gelingt wach zu bleiben und ihn danach in seine Wiege zu legen, muss ich sicher eine halbe Stunde bei ihm sitzen und ihn trösten und streicheln, da er so unruhig wird. Die Nächte verlaufen somit wenn er bei mir im Bett ist viel problemloser - nur stellt sich für mich folgende Frage: Lernt er einmal alleine einzuschlafen oder braucht er dazu immer nur die Brust? In ein solches Abhängigkeitsverhältnis möchte ich mich auf Dauer nicht begeben. Danke für deine Tipps und meine Postleitzahl lautet: A-5580. Tuffy
? Liebe Tuffy, So lange das Kind gut gedeiht ist es nicht von Bedeutung, wie der Stuhl aussieht und nach den ersten sechs Wochen muss das Kind auch nicht mehr täglich Stuhlgang haben. Es ist absolut normal, wenn ein über sechs Wochen altes voll gestilltes Kind nicht mehr mehrmals täglich bzw. nur noch alle paar Tage (das können auch zehn und mehr Tage sein) keinen Stuhlgang hat. Wichtig sind die nassen Windeln und das allgemeine Gedeihen des Kindes. Nach deiner Beschreibung habe ich den Eindruck, dass ihr ein Anlegeproblem habt und dein Kind die Brust nicht korrekt fasst. Nun ist es immer schwierig eine solche Situation zu beurteilen, ohne Mutter und Kind zu sehen. Hier sind einfach die Grenzen einer Fernberatung erreicht. Deshalb empfehle ich dir, dass Du dich an eine Stillberaterin in deiner Nähe wendest, die sich anschauen kann, wie dein Kind angelegt ist, wie es saugt und wie die Brust unmittelbar nach dem Anlegen aussieht. Aus dem was sie sieht, kann die Kollegin dann Rückschlüsse ziehen, die gezielte Tipps erlauben. Frage doch mal bei Frau Gertrud Mavarakis Tel.: 06452-5204 nach, wer die nächstgelegene LLL-Stillberaterin für dich ist. Seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist das Stillen und gemeinsame Schlafen eine bewährte Methode Kinder glücklich, gesund und zufrieden aufwachsen zu lassen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses „natürliche" Verhalten des Kindes nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys und Kleinkinder wissen nicht, was zur Zeit „Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben und Eltern, die nicht in das „Schema der derzeitigen Mode" passen, werden verunsichert. Ein Baby schläft ohne Brust ein, sobald es reif genug dazu ist. Das bedeutet jetzt aber nicht, dass Du die nächsten Jahre damit verbringen musst, dein Baby in den Schlaf zu stillen, wahrscheinlich wird es sogar schneller vorbei sein, als Du es dir jetzt vorstellen kannst. Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens „Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Du im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin bekommen kannst. LLLiebe Grüße Biggi