Mitglied inaktiv
Hallo Biggi und alle anderen Müttern, je mehr ich mich auf unsere Tochter (fast 6 Mo) einstelle und auf sie eingehe, umso schwieriger wird es mit ihr. Ich stille nach Bedarf also auch stündlich Tag und Nacht. Ich lasse sie nie weinen und habe mich voll an ihren Rhytmus angepaßt, da sie zu den sogenannten 24h Babys gehört ;-) Doch es kommt dann immer noch etwas dazu. Heute Nacht zB hat sie sich auch mit Stillen nicht zum Schlafen bewegen lassen und war geschlagene 3h (ab Mitternacht) munter. Sie hat so gebrüllt, daß uns nichts anderes übrig blieb als das Licht aufzudrehen und uns mit ihr zu beschäftigen. Sie hat am Tag ungewöhnlich wenig geschlafen umso mehr hat es mich gewundert. Auch das Buch Schlafen u.Wachen kann mir nicht weiterhelfen, da das Familienbett bei uns nicht möglich ist. Sie strampelt und rudert so wild daß keiner schlafen kann. Erst in ihrem Betterl (bei uns im SZ) wird sie ruhiger. Wer kann mir sagen, was da los ist bzw. was ich falsch mache. Kann wirklich bald nicht mehr. Leider haben wir niemanden, der mir die Kleine am Tag mal abnehmen könnte, damit ich mich erhole. Abgesehen davon daß ich sie sowieso alle 2h stillen muß. Bitte um ein paar Ratschläge LG Martina
? Liebe Martina, immer wieder kommt von Müttern der Satz „was mache ich falsch" und jedes Mal denke ich „Warum haben wir Mütter eigentlich dieses offensichtlich angeborene „ich bin an allem Schuld"-Gefühl?". Es gibt in der Kindererziehung nie ein absolutes richtig oder falsch. Wir können uns als Eltern immer nur an den Weg herantasten, der für unser Kind gut ist (und beim nächsten Kind wird ein anderer Weg erforderlich). Deiner Beschreibung nach stelle ich mir vor, dass es bei euch die folgende Situation gibt: Das Baby weint, die Mutter versucht es zu beruhigen, es gibt einen kurzfristigen Erfolg, dann weint das Baby wieder. Die Mutter versucht erneut, das Kind zu beruhigen, ist aber selbst bereits recht angespannt. Nach einer erneuten kurzfristigen Pause ist das Kind wieder unruhig und weint. Nun ist auch die Mutter überaus angespannt und diese Anspannung überträgt sich auf das Kind und beide schaukeln sich gegenseitig immer weiter hoch, bis keiner mehr Ruhe finden kann. So schwer es auch fällt, es ist wichtig, in dieser Situation nicht in Hektik und Aufregung zu verfallen. Je mehr Du versuchst um das Kind zu beruhigen und je hektischer Du wirst, um so aufgedrehter kann auch das Baby werden und dann ist man schnell in einem Kreislauf, der nur mehr schwer zu durchbrechen ist. Weniger ist hier oft mehr. Der Punkt ist, dass der Fokus vom Kind genommen wird, dass sich nicht mehr alle Anspannung auf das Kind konzentriert und es so die Gelegenheit bekommt, sich wieder zu entspannen und zu beruhigen. Der Teufelskreis der Anspannung, die sich auch bei den Eltern aufbaut und so das Kind immer unruhiger werden lässt, muss durchbrochen werden. Das kann manchmal auch dadurch erfolgen, dass das Baby auf eine Decke gelegt wird und die Mutter oder der Vater es durch unaufgeregtes, leises Sprechen und sanftes Streicheln beruhigt. Manche Eltern setzen sich in dieser Situation sogar mit ihrem Kind ins Auto und fahren ein paar Kilometer :-) oder aber es gibt eine Großmutter oder liebe Freundin mit ausgeruhten Nerven und viel liebevoller Geduld, die das Baby in den Arm nehmen kann während die Mutter einen Spaziergang für sich alleine machen kann, in Ruhe ein Entspannungsbad nimmt oder einmal für zwei Stunden ungestört schläft. Dieser Vorschlag mag für die Nacht recht schwierig umzusetzen erscheinen, doch vielleicht kann dein Partner dir in der Nacht beistehen und euer Baby trösten und beruhigen und am Tag hilft dir unter Umständen doch ein anderer lieber Mensch, damit Du die Chance bekommst, neue Kraft zu tanken. Sobald Du erst mal wieder eine Verschnaufpause hattest, wird der Alltag oft sehr rasch wieder einfacher und die Baby-Tage und -Nächte können wieder ruhiger werden. Falls Du bei all diesen Anforderungen, die dein Kind zur Zeit an dich stellt, noch zum Lesen kommst, möchte ich dir „Das 24-Stunden-Baby" von Dr. William Sears empfehlen. Die Lektüre dieses Buches wird aus deinem Kind nicht automatisch ein ruhigeres Baby machen, doch Du findest Erklärungen und sicher den einen oder anderen Hinweis, wie euer Alltag wieder leichter werden kann. Zusätzlich kann ich dir nur wärmstens den Besuch einer Stillgruppe nahelegen. Im Austausch mit den anderen Müttern dort, wirst Du erleben, dass dein Kind nicht das einzige Baby auf der Welt ist, das so viel Zuneigung und Kraft von seinen Eltern braucht und allein das Wissen „es geht nicht nur uns so" kann enorm viel helfen. Ich wünsche euch allen baldmöglichst ruhigere Tage und Nächte und dir viel Kraft und Menschen, die bereit sind, dir jetzt mit praktischer Hilfe beizustehen. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Hallo, Martina! Vielleicht tröstet es Dich, dass das bei uns genauso war und immer mal wieder ist. Aber - es geht recht schnell wieder vorbei. Jedesmal, wenn ich verzweifelt hier gepostet habe, wars schon wieder fast erledigt. bei Sophie hatte es immer mit irgendwelchen Entwicklungssprüngen zu tun. Wenn sie den erledigt :-) hatte, war es wieder gut. LG, Chr.
Mitglied inaktiv
Hallo Melanie! Ich sitze gerade völlig übernächtigt und mit blank liegenden Nerven vorm PC, um mich mal für einen Moment zu entspannen, da lese ich deinen Beitrag... Ich kann dich ja sooooo gut verstehen! Mir geht es ähnlich: Markus ist jetzt 8 1/2 Monate alt, und mit der Tatsache, daß er "normalerweise" erst gegen 22 Uhr ins Bett geht, nur durch Stillen einschläft und nachts alle 2-3 Stunden wach wird, habe ich mich inzwischen einigermaßen abgefunden (auch wenn ich damit nicht wirklich glücklich bin...). Seit ein paar Tagen wird es aber immer schlimmer: Selbst Stillen und herumtragen hilft nicht mehr zum Einschlafen, Markus brüllt bis Mitternacht und läßt sich durch fast nichts beruhigen, wird nachts nun stündlich wach und läßt sich ebenfalls nicht mehr durchs Stillen beruhigen, und tagsüber schläft er auch kaum noch und ist z.Zt. mega-quengelig... Ich habe seit 4 Nächten so gut wie nicht mehr geschlafen und merke, daß meine Nerven momentan völlig blank liegen. Schon beim kleinsten Zwischenfall (wenn er sich z.B. direkt nach dem Anziehen erstmal wieder von oben bis unten vollspuckt o.ä.) breche ich fast mit einem Heulkrampf zusammen. Heute habe ich erstmal ein "Notprogramm" gestartet und für die nächsten Tage alle Termine abgesagt und alle zu erledigenden Aktivitäten gestoppt und statt dessen fast den ganzen Tag gefaulenzt und im Bett verbracht. Das tat schonmal echt gut! Vorhin habe ich dann entdeckt, daß Markus seinen 2. Zahn bekommt und erste Krabbelversuche macht, außerdem ist er z.Zt. noch dick erkältet - ich vermute, dies ist die Erklärung für das nächtliche Chaos, und ich hoffe nun, daß es irgendwann auch wieder besser wird... Tja, einen konkreten Tip konnte ich dir zwar leider auch nicht geben, aber vielleicht hilft es dir ja wenigstens zu wissen, daß du nicht alleine bist und es noch andere "Chaos-Kinder" und verzweifelte Mütter gibt! Liebe (und müde...) Grüße, Susanne mit Markus
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