Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

verzögerter spenderflex

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: verzögerter spenderflex

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hallo biggi, seit ein paar tagen merke ich, dass es beim abendlichen stillen sehr lange dauert, bis wirklich milch fließt. carl muss schon sehr an der brust saugen, damit der spendereflex ausgelöst wird. eigentlich würde mich das fast nicht wundern, da ich abends in der regel mit allen drei kindern allein bin und der stress entsprechend groß ist. aber seit dem wochenende ist mein mann jeden abend wegen urlaubs da, so dass ich mich mit dem kleinsten (16 wochen alt übrigens) zurückziehen kann und so viel zeit habe wie nötig ist. was kann ich tun, damit die milch wieder etwas schneller fließt. carl ist sehr geduldig, aber ewig mag er abends auch nicht rumnuckeln, bevor es endlich milch satt gibt... gruß und danke, henriette


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Liebe Henriette, viele Frauen erleben im Laufe der Stillzeit, dass sie das Einsetzen des Milchspendereflexes nicht mehr spüren und denken dann, dass er ausbleibt. Deshalb ist es die Frage, ob es wirklich ein fehlender oder verzögerter Milchspendereflex ist oder ob Du ihn schlicht nicht mehr bemerkst. In jedem Fall ist der größte "Feind" des Milchspendereflexes das Warten darauf bzw. die Angst er könne nicht einsetzen. Diese Anspannung kann den Milchspendereflex tatsächlich blockieren. Die Milch ist nicht einfach plötzlich weg. Es kann schon mal vorkommen, dass der Milchspendereflex nicht gleich einsetzt. Wenn die Mutter verspannt ist oder das Kind nicht ganz so optimal saugt. Das ist aber kein Beinbruch und wenn die Mutter es dann schafft ruhig zu bleiben, vielleicht die Seite zu wechseln (eventuell mehrfach) und sich gezielt entspannen, dann ist meist alles bald wieder so wie es sein soll. Also: Keine Panik, sondern Ruhe bewahren und sich mit dem Kind bequem und in Ruhe hinsetzen oder hinlegen und auch mal an was anderes denken. Die Entspannungsübungen aus dem Geburtsvorbereitungskurs können ebenfalls sehr hilfreich sein. Plötzlicher Aktionismus und viel Trinken sind kontraproduktiv, wichtig ist es jetzt wirklich ruhig zu bleiben, am besten mit dem Baby zusammen ein paar reine Baby und Stilltage einzulegen. Das kann wahre Wunder wirken, wenn Du dich für ein paar Tage mit deinem Kind ins Bett legen kannst (oder auf ein gemütliches Sofa) und dich um nichts anderes kümmerst als um dich und dein Baby und dich selbst so richtig verwöhnen (lässt). LLLiebe Grüße, Biggi


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