Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Verdauungsprobleme

Frage: Verdauungsprobleme

Mitglied inaktiv

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Hallo, meine 6-Wochen alte Tochter wird voll gestillt und hat ständig Verdauungsprobleme. Ich achte auf meine Ernährung und vermeide eigentlich alles Blähende oder Säurehaltige Sachen. Bei fast jedem Stillen fängt sie nach ca. 10 Minuten an sich mit den Beinen wegzustrampeln und zieht den Kopf zurück und zieht demnach auch an meiner Brustwarze bis sie sie dann endlich lossläßt. Ihr Kopf wird vom Drücken ganz rot und der Bauch ist sehr angespannt. Wie kann ich die Beschwerden lindern, damit wir wenigstens die Zeit des Stillens vernünftig rumbekommen? Nach dem stillen krampft sie auch noch. Ich massiere ihr den Bauch (auch mir Windsalbe) und trage sie herum bzw.gehe mit ihr mit dem Kinderwagen spazieren, dann geht es nach einiger Zeit wieder. Wie kann verhindert werden, dass z.B. zu viel Luft mitgeschluckt wird? Wie lange dauern diese Verdauungsprobleme normalerweise? Tatsächlich die ersten 3 Monate? Danke im voraus, Silke.


Biggi Welter

Biggi Welter

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? Liebe Silke, für eine Stillberaterin besteht der erste Schritt bei einem Kind mit Bauchproblemen darin, die Stillposition, Anlegetechnik und das Saugverhalten des Kindes zu überprüfen. Ein nicht korrekt angelegtes Kind und/oder ein Kind, das nicht richtig saugt, schluckt an der Brust meist sehr viel Luft und darin kann schon die Ursache für Blähungen begründet sein. Solange diese Ursache nicht beseitigt wird, können alle anderen Maßnahmen allenfalls „Kosmetik" betreiben, aber nicht wirklich helfen. Auch wird der Einfluss der Ernährung der Frau auf das Baby fast immer maßlos überschätzt. Allerdings sollte der Einfluss von Tees wie Milchbildungstee, Fencheltee usw. nicht unterschätzt werden. Nicht wenige Kinder reagieren genau auf diese Teemischungen - vor allem wenn mehr als zwei bis drei Tassen täglich getrunken werden - mit massiven Bauchproblemen. Lassen Sie deshalb diese Tees einmal komplett weg, falls Sie solche Teemischungen trinken. Nun kann ich weder sehen, wie ihr Kind an der Brust angelegt ist, noch beurteilen wie es trinkt. Deshalb sollten Sie sich an eine Kollegin vor Ort wenden, die Sie und Ihr Kind SEHEN kann. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Bis Sie eine Kollegin erreichen können, hier eine Beschreibung des korrekten Anlegens: Beim korrekten Anlegen warten Sie, bis das Babys seinen Mund weit öffnet - wie zum Gähnen. Dann wird es rasch an die Brust gezogen. Der Mund des Babys sollte mindestens zweieinhalb Zentimeter des Brustwarzenhofes bedecken. Das Kinn und die Nasenspitze des Babys berühren die Brust während der Stillmahlzeit. Die Lippen des Babys sind „aufgeschürzt" und entspannt. Die Zunge des Babys liegt unter der Brust. Schläfen und Ohren des Babys bewegen sich während des Saugens. Das Baby liegt mit der Mutter Bauch an Bauch. Es liegt auf der Seite, so dass sein ganzer Körper der Mutter zugewandt ist. Sein Kopf ruht in ihrer Ellenbeuge, sein Rücken wird von ihrem Unterarm gestützt und sie hält seinen Po oder Oberschenkel mit ihrer Hand. Ohr, Schulter und Hüfte des Babys bilden eine Linie. Der Kopf sollte gerade liegen und nicht zurückgebogen oder zur Seite gedreht sein. Eine gute Beschreibung der korrekten Anlegetechnik finden Sie in dem Infoblatt „Stilltechniken, die funktionieren", das bei jeder La Leche Liga-Stillberaterin bezogen werden kann. Selbstverständlich sind auch andere Stillpositionen möglich, wichtig ist aber, dass das Kind immer genügend Brust in den Mund nimmt und den Kopf beim Trinken nicht drehen muss. Scheuen Sie sich wirklich nicht, sich an eine Kollegin in Ihrer Nähe zu wenden. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Hallo, bei uns war es das gleiche Problem. Wir haben der Kleinen Saab-Simplex Tropfen gegeben, das hat die Sache (etwas) verbessert. Die sind wohl - laut Kinderärztin - auch nicht schädlich, selbst wenn man sie über einen längeren Zeitraum nimmt! Viel Glück!


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