Nervöse schwangere
Hallo liebe Stillberaterinnen, Meine Tochter ist 11 Tage alt und wird voll gestillt, seit vier Tagen ohne das Stillhütchen (zwar nicht wunde, aber extrem schmerzende Brustwarzen). Ich versuche Berg auf zu stillen, da sie bei der ersten Mahlzeit ohne Hütchen viel gespuckt hat. Tagsüber schläft sie sehr lang (4-5 Std.) und sehr ruhig, trinkt auf jeder Seite sehr konzentriert 10-15 Minuten und schläft dann weiter. Bäuerchen klappt leider trotz längerer Versuche und verschiedener Haltungen gar nicht. Scheint aber tagsüber keine Probleme zu machen, spuckt auch nicht. Nachts ist das leider anders. Sie will immer wieder angelegt werden, saugt aber ziemlich faul mit vielen Pausen, schläft dazwischen wenn dann nur kurz, wahrscheinlich Clusterfeeding? Das eigentliche Problem ist aber, dass sie nachts mit der Luft im Bauch zu kämpfen hat, sie macht im Schlaf gequällte Geräusche, drückt rum, ist extrem unruhig und verzieht ihr Gesicht. Einmal habe ich es mit dieser Massagetechnik versucht (Beinchen im Uhrzeigersinn kreisen lassen), das andere Mal wollte ich schnuller geben, daraufhin hat sie in beiden Fällen viel gespuckt- nicht im hohen Bogen, aber schätzungsweise 2-3 Esslöffel, im Fall mit dem Schnuller schon halbverdaute Milch. Zumindest nach dem "Massage-Spucken" ist sie sofort eingeschlafen, nach der Nummer mit dem Schnuller hatte sie wieder Hunger. Sonst ist sie nachts total wach und aktiv, ärgert sich aber immer, bevor sie die Brust nimmt und überstreckt sich- auch das kommt am Tag so nicht vor, obwohl ich alles genauso mache. So ging das auch heute nacht, seit sieben in der Früh war sie wieder wie ausgewechselt, schlief nach dem Stillen bis 12, hat dann getrunken und schläft nun ohne Probleme wieder. Meine Fragen: -warum hat sie nachts diese Probleme mit dem Bauch, die sie am Tag nicht hat und was kann ich tun? -ist das Spucken von solchen Mengen noch unbedenklich? -habe ich das Spucken ggf. selbst mit der Beine kreisen und dem Schnuller herbeigeführt? beides habe ich aber auch schon am Tag ohne Probleme gemacht. -meine Brustwarzen sind weder blutig noch verkrustet, ich pflege sie auch, und die Kleine nimmt viel vom Vorhof in den Mund, aber wenn sie anfängt zu saugen könnte ich vor Schmerz an die Decke gehen, der vergeht aber nach 5-10 Sekunden wieder, auch wenn sie mal neu andoken muss, tut es fast nicht mehr weh. Warum ist das so und was kann ich machen? Liebe Grüße
Kristina Wrede
Liebe nervöse schwangere, ich hoffe, ich kann die verschiedenen Aspekte deiner Frage klar beantworten. Zum einen muss ein Stillkind nicht zwangsläufig ein Bäuerchen machen, wenn es korrekt saugt und deshalb keine Luft schluckt, wird auch keine heraus kommen. (Anders als beim Trinken aus der Flasche, wo schon allein deshalb Luft geschluckt wird, weil Pulver und Wasser geschüttelt werden). Mit 11 Tagen ist deine Maus noch weit davon entfernt, einen "klaren" Rhythmus zu haben. Denk dran: Bis vor kurzem wurde sie noch 24 Stunden am Stück durch dein Blut versorgt. Es dauert ein paar Wochen, bis ihr Tag-/Nacht-Rhythmus sich dem euren etwas besser angepasst haben wird. Es könnte helfen, wenn du sie zu euch ins Bett nimmst (sofern es an einer Wand steht, dass dein Baby nicht herauskullern kann), denn die meisten Babys schlafen deutlich ruhiger, wenn sie die körperliche Nähe zur Mutter spüren. Vielleicht kannst du auch sanft probieren, sie tagsüber nicht länger als 3 Stunden am Stück schlafen zu lassen. Manchmal hilft das, den Tag-Nacht-Rhythmus zu beeinflussen. Warum genau deine Maus nachts unruhiger ist als tagsüber kann ich aber leider nicht sagen. Die Schmerzen sind recht normal für die ersten Tage, sie werden aber schnell besser werden. Warum genau das so ist, kann ich dir leider nicht sagen, aber ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es bei vielen Frauen in den ersten Tagen so ist. Das Spucken hast du nicht verursacht, es liegt in der Regel daran, dass bei unseren Neugeborenen der Magenpförtner-Muskel noch nicht ausgereift ist, und daher Milch einfach wieder auslaufen kann. Hilfreich könnte sein, das Baby nicht direkt nach dem Trinken waagrecht zu legen, sondern es am besten noch eine Weile aufrecht zu tragen (am einfachsten geht das in einem Tragetuch oder in einer GUTEN Tragehilfe). Lieben Gruß, Kristina