Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Unverträglichkeitsreaktion?

Frage: Unverträglichkeitsreaktion?

Mitglied inaktiv

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Hallo! Unsere Tochter, 7 1/2 Monate, bekommt seit ca. 6 Wochen Beikost, wurde bis dahin voll gestillt. Angefangen haben wir mit Karotte, dann Karotte-Kartoffel bis ab und zu mit Fleisch, je mit einer Woche Abstand eingeführt (mit Öl). Sie hat eigentlich keine "typische" Reaktion gezeigt, aber nach ca. 1 Woche (kurz nach Einführung Kartoffel) wurde sie nachts/früher morgen etwas unruhiger als sonst: im Halbschlaf Beine anziehen/in die Luft werfen, quengelig sein, aber kein Weinen oder ähnliches. Sie ließ sich auch immer gut beruhigen (teils aber nur durch stillen). Dann wurde ihr Stuhlgang etwas fester, sie hatte auch mal 2 Tage nichts, es fiel ihr dann etwas schwerer, sie schien aber keine Schmerzen zu haben. Die Einführung eines Getreide-Obst-Breis am Nachmittag haben wir nach ca. 1 Woche vor 4 Tagen erst mal abgebrochen, da sie da weder Reisschleim noch Hirse, noch Obst (apfel und banane) mochte, sie reagierte mit würgen bis hin zu weinen. Andere Sorten haben wir nicht ausprobiert (Vater Zölliakie, daher wollten wir mit gluten noch warten und zu viel wollten wir auch nicht probieren), wollten die Einführung aber so in einer Woche wieder versuchen. Nun zu meiner Frage: Vor 5 Tagen haben wir angefangen, statt Karotte-Kartoffel Pastinake_Karoffel zu geben - wegen der o.g. "Symptome" (Start mit ca. 90g, mittlerweile bis zu ganzem Glas 190g). Erst hatte sie wieder 1 1/2 Tage keinen Stuhlgang, dann leicht lockerer als mit Karotte aber immer noch nur ein mal täglch, seit gestern - also am vierten Tag - hat sie aber mehrmals täglich, z.T. sehr flüssig, grünlich, riecht aber nicht viel anders als sonst (leicht säuerlich) und ihr Po ist gerötet. Ihr geht es sonst prima, kein Fieber oder so und trinkt auch weiterhin gut an der Brust - Zähne sind noch nicht zu sehen. Kann das noch eine Unverträglichkeitsreaktion sein (nach drei/vier Tagen)? Oder kann das auch die Darmumstellung sein? Sind uns unsicher, ob wir wieder zu Karotte wechseln sollten. Ansonsten wird sie noch gestillt! Vielen dank für Ihre Hilfe, mit freundlichen Grüßen, Chris


Biggi Welter

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Liebe Chris, für den Darm des Kindes bedeutet die Einführung von Beikost verständlicherweise eine Umstellung und es kann gelegentlich zu Verdauungsproblemen kommen sowohl in die eine, wie in die andere Richtung und das kann den Kindern durchaus mehr oder minder ausgeprägtes Unwohlsein verschaffen. Eine Angabe in Form von "xx Tage kein Stuhlgang ist tolerierbar" lässt sich nicht machen, denn das hängt auch vom Befinden des Kindes ab. Die Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen. Es ist am günstigsten mit einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Karotte, nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.). Ihr Baby hat nun doch schon größere Mengen bekommen und auch viele Nahrungsmittel probiert, vielleicht wäre es besser, langsamer zu machen und mit dem Getreide noch weiter zu warten. Am besten ist es wohl, dass Sie einmal mit Ihrem Kinderarzt oder einer Ernährungsberaterin sprechen, wie Sie mit der Ernährung Ihres Babys fortfahren sollten. Wichtig ist es auf alle Fälle, dass Sie sehr langsam und vorsichtig verfahren. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Danke für Ihre schnelle Antwort! Anscheinend haben Sie mich aber missverstanden. Die Einführung der Beikost ist sehr langsam gestartet! Vielleicht habe ich mich auch etwas unklar ausgedrückt. Vor diesen ca. 6 Wochen haben wir mit Karotte begonnen - mit ein paar Löffelchen, die dann innerhalb einer Woche gesteigert bis auf ca. 125g. Dann langsam kartoffel dabei bis auf ca. ein Gläschen 190g (innerhalb einer weiteren Woche). Das haben wir dann noch eine weitere Woche gegeben und dann (nach keinen Ausschlägen, Verstopfung, Durchfall etc., nur die beschriebene "Unruhe" und festerer Stuhlgang, jedoch nur 2 mal 1 Tag "nix") auch mit Fleisch ab und an, auch hier langsam, mochte sie aber auch sehr gern. Nach dieser woche haben wir dann angefangen, einen Getreide-Obst-Brei (Hirse + Apfel + Wasser + Öl) zu geben - hier auch nur einige Löffel. Diese Menge konnten wir aber auch über ca. 1 Woche (bis vor 5 Tagen) nicht steigern, da es ihr augenscheinlich nicht geschmeckt hat (wie gesagt: würgen + weinen nach einigen Löffeln, die ersten waren aber noch ok). Dann haben wir aber auch nicht weiter gefüttert, sondern aufgehört. Das Obst habe ich variiert: Apfel oder Apfel-Banane, beides war nicht "lecker", Reisschleim habe ich nur einmal gegeben, auch hier nur einige Löffel (mehr wollte sie auch nicht!), nach 2 Stunden hat sie einige kleine Pickelchen um den Mund bekommen, daher habe ich das dann auch gelassen. Vor 5 Tagen haben wir ihr dann mittags statt dem bekannten Kartoffel-Karotte dann Kartoffel-Pastinake gegeben. Sie hat es gleich gern gegessen und so direkt beim ersten mal knapp 90g gegessen, was wir bis heute über die 5 Tage auf knapp 190g gesteigert haben. Und wie gesagt, seit gestern hat sie vermehrt Stuhlgang und heute auch wässrig-grün. Ihr geht es aber blendend. Wir waren uns nur unsicher, ob nach 4 Tagen als Unverträglichkeitsreaktion auf die Pastinake noch so ein "Durchfall" auftreten kann, vorher war ihr Stuhlgang mit Pastinake ja normal (breiiger und "schleimiger" als mit Karotte, aber nicht so wässrig!). Ich denke schon, dass wir bisher langsam und vorsichtig mit der Einführung waren und auch wirklich noch nicht vieles gegeben haben. V.a. aber lassen wir uns immer unheimlich viel Zeit bis wir etwas neues einführen, gerade um Reaktionen zu bemerken. Da sie bisher aber keine gezeigt hat, waren wir uns jetzt bei diesem "Durchfall" unsicher. Und mit glutenhaltigem Getreide wollen wir natürlich noch warten! Ich hoffe, ich habe mich besser ausgedrückt - wir sind uns eigentlich nur bzgl. des "Durchfalls" als mögliche Unverträglichkeitsreaktion unsicher gewesen. Die EInführung und Gestaltung der Beikost haben wir gemäß unserer Situation schon gut geklärt und abgesprochen (mit Kinderarzt und sogar auch Ernährungsberaterin!). Vielen lieben Dank für Ihre Mühe und noch einen schönen Abend! Chris


Biggi Welter

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Liebe Chris, Sie machen es wirklich richtig und gut, wie schön, dass Sie sich so prima informiert haben! Es kann schon sein, dass Ihr Baby das Getreide noch nicht so gut vertragen hat, warten Sie einfach noch eine Weile ab und geben Sie Ihrem Baby nur das Gemüse, welches es gut verträgt. Vielleicht ist es sogar sinnvoll, eine kleine Beikostpause einzulegen, wenn Ihr Baby wund ist oder einen Ausschlag bekommt oder die Beikost ablehnt. Ihre Tochter ist gerade erst sieben Monate alt und damit noch am Beginn der "Beikostkarriere" und in dieser Zeit sollte der Begriff "BEI Kost" wörtlich verstanden werden. Beikost ist etwas, was die Muttermilch ergänzt und nicht ersetzt. Es lässt sich nicht so ohne weiteres sagen, dass der Ausschlag oder die Pickelchen auf den Reis zurückzuführen ist. Es kann sein, aber es kann genau so gut eine andere Ursache haben. Feststellen können Sie es nur, indem Sie den Brei weglassen für einige Tage. Sollte sich die Haut dann wieder bessern und bei erneuter Gabe von Reisschleim wieder die Haut wieder schlechter werden, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass der Reisschleim auslösend ist, was aber noch nicht als Allergie, sondern zunächst einmal als Unverträglichkeitsreaktion betrachtet werden sollte. Es kann sein, dass Ihr Kind zur Zeit (noch) keinen Brei verträgt, aber in ein paar Monaten problemlos davon essen kann. Aber wie gesagt, so ganz einfach lässt sich nicht immer sagen"das war schuld an den Pickelchen". Es ist weniger wichtig, welcher Hersteller die Gläschen produziert als genau auf das Etikett zu schauen und zu sehen, welche Inhaltsstoffe darin sind. Leider ist nämlich nicht immer das drin, was wünschenswert ist und es gibt Gläschen, die überflüssige Zusätze enthalten (z.B. Salz, Zucker/Süßungsmittel, Gewürze, Nüsse, Schokolade oder gar Aromen). LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Ein weiteres glutenfreies Getreide ist Buchweizen. Gibt's auch als Baby-Instant-Brei z.B. von Holle und Alnatura. Meine Tochter ist ganz wild drauf (schmeckt leicht süßlich). Gruß Angelina


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