Mitglied inaktiv
Hallo, unser Sohn wird jetzt bald 7 Montate Alt und er trinkt u. isst absolut nichts ausser Muttermilch aus der Originalverpackung(kein Tee, kein Brei, einfach nichts). Obwohl wir es immer wieder versuchen mit Tee oder abgepummter Muttermilch, er trink einfach nicht aus dem Fläschchen. Meine Frage: Wie lange kann man ein Kind ausschließlich mit Muttermilch stillen ohne dem Kind zu schaden? Danke Kersi!
? Danke Kersi! Liebe Kersi, sicher ist es nicht so, dass jedes Kind ab dem Tag, an dem es sechs Monate alt wird zwingend Beikost bekommen muss. Hier geht es darum das Kind und nicht den Kalender anzuschauen! Es ist durchaus möglich, ein Baby deutlich länger als sechs Monate ausschließlich mit Muttermilch zu ernähren, ohne dass es dabei zu Mangelerscheinungen kommt, doch die Initiative sollte immer vom Kind ausgehen und keinesfalls sollte von vorneherein geplant werden, ein Kind acht, neun Monate oder gar ein Jahr ausschließlich zu stillen und ihm die Beikost zu verwehren, wenn es im zweiten Lebenshalbjahr deutlich danach verlangt. Ein Kind darf essen, aber es muss nicht. Mit dem Ansatz `Die Mutter bietet an, was es gibt und das Kind entscheidet wieviel (oder wie wenig) es davon isstA fahren Eltern und Kind gut und der Stress für alle Beteiligten wird minimiert. Es gibt Kinder, die sehr wohl essen würden, aber absolut keinen Brei wollen. Viele Kinder hassen es auch gefüttert zu werden und wollen selbst essen. Dagegen ist ja auch nichts einzuwenden, denn schließlich lässt sich sehr viel an fingergerechter Nahrung anbieten und außerdem hat es den Vorteil, dass diese Kinder in aller Regel sehr bald sehr gut selbst mit Besteck umgehen können und so problemlos am Familientisch mitessen können. Probieren Sie es doch einmal mit fingergerechter Nahrung und lassen Sie das Kind selbst essen. Brei ist kein Muss. Es gibt eine ganze Menge, was als fingergerechte Nahrung angeboten werden kann. Banane zum Beispiel kann ein Kind gut in die Hand nehmen, sie ist weich und es kann sie alleine essen. Auch ein Stück von einer gekochten Kartoffel geht gut. Gekochte Erbsen können einzeln aufgepickt werden (ist gleichzeitig eine gute Übung für die Feinmotorik), alle Gemüse- und Obstarten, die einigermaßen weich sind und dann in kleine Stücke geschnitten werden, können gegeben werden. Das Wichtigste ist, dass jetzt das Thema Essen nicht zum zentralen und alles beherrschenden Punkt in eurem Leben wird. Es gibt gar nicht so wenige Kinder, die in diesem Alter noch keine Beikost essen wollen und in aller Regel ist das kein Problem und die Kinder gedeihen gut. Vielleicht lesen Sie einmal das Buch `Mein Kind will nicht essenA von Dr. Carlos Gonzales. Das Buch ist im Buchhandel (ISBN 3-932022-12-2) bei der La Leche Liga oder auch im Stillshop hier auf der Seite erhältlich. Dr. Gonzales hat eine Aufstellung gemacht, wie viel Muttermilch (MM) ein Baby im Alter zwischen neun und zwölf Monaten benötigt, um den empfohlenen Bedarf an verschiedenen Nährstoffen zu decken: Energie: 830 kcal = 1185 ml MM Eiweiss: 9,6 g = 910 ml MM Vitamin A: 350 μg = 700 ml MM Vitamin B: 0,4 μg = 412 ml MM Vitamin C: 25 mg = 625 ml MM Diese Angaben zeigen, dass Muttermilch den Bedarf des Kindes an vielen Nährstoffen lange zu decken vermag und nicht unbedingt Eile geboten ist, das Kind zum Essen zu zwingen.Ich denke auch, dass es ganz wichtig ist, dass ihr das Thema `EssenA nicht zum zentralen Punkt in eurem Leben werden lasst. Auch wenn es schwerfällt: Je entspannter ihr dem Essverhalten eures Kindes gegenüberstehen könnt, um so besser. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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