Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

unser Kind schläft zu viel

Frage: unser Kind schläft zu viel

Mitglied inaktiv

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Hallo, ich habe heute ein Problem, dass sich zwar komisch anhört, doch aber sehr ernst ist. Unser Sohn ist nun 11 Tage alt. In den ersten Tagen im Krankenhaus wurde er aufgrund eines Blutgerinsels im Kopf bereits vielen Untersuchungen (purer Stress für das kleine Wesen...) ausgesetzt. Zum Glück gaben die Ärzte jedoch erstmal zu 90 % Entwarnung, sodass wir Samstag nach Hause konnten. Zudem hatte er eine leichte Gelbsucht, die nicht behandelt werden musste. Nachdem er die erste Nacht durchgeschlafen hat, war ich ja ganz froh. Aber als die folgenden drei Nächte auch mind. 10 Stunden schlief, und ich ihn regelrecht zum Stillen "zwingen" musste, mach ich mir nun doch ernsthafte Gedanken, dass das alles zu viel ist. Auch tagsüber muss ich ihn nach 4 Std. wecken. Bis vorhin dachte ich, dass er jedesmal satt ist. Denn hätte er Hunger, würde er sich doch melden. Doch dann war meine Hebamme zur "Kontrolle" da. Leider hat er abgenommen, seit Samstag 50 Gramm. Nun bin ich ins Stocken geraten, zumal ich dachte, ich hätte mehr als genügend Milch, da meine Brüste in den vergangenen zwei Tagen regelrecht "übergelaufen" sind. Nun hat die Hebamme die Waage dagelassen. 13 hr hat er lediglich 50 Gramm getrunken, 15 Uhr nochmals 40 Gramm. Jedesmal schläft er gleich wieder ein. Ich würde jetzt alle zwei Stunden anlegen, um wieder alles ein wenig ins Lot zu bringen. Haben Sie sonst noch Tipps und Tricks und Anregungen, was ich besser machen kann, auch hinsichtlich des "Dauerschlafens" ?? Muss ich mir Gedanken machen, dass er krank ist. Fieber hat er nicht... Ganz lieben Dank im Voraus.


Biggi Welter

Biggi Welter

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? Liebe Lou, ich kann Ihre Sorgen gut verstehen und – im Gegensatz zu dem, was unten geschrieben wurde – bin auch ich der Meinung, dass dies eine Situation ist, in der Handlungsbedarf besteht und die nicht auf die leichte Schulter genommen werden darf. Es gibt kleine „Schlafmützen", die jedoch vollkommen normal gedeihen und bei denen kein weiteres Eingreifen erforderlich. Es gibt aber Kinder, die tatsächlich ihren Hunger „verschlafen", sich nicht von sich aus melden und dann zu wenig Nahrung bekommen. In einem solchen Fall muss die Mutter eingreifen und das Kind regelmäßig zum Stillen wecken. Der Schlaf eines zu wenig zunehmenden Kindes ist nicht heilig. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, die Ihnen konkret weiter helfen kann. Bis Sie eine Kollegin erreichen, liste ich Ihnen hier einmal eine Reihe von Möglichkeiten, ein Baby aufzuwecken auf: Aufwecktechniken • Versuchen Sie das Baby aufzuwecken, wenn es sich in einem leichten Schlafstadium befindet. Achten Sie auf rasche Augenbewegungen unter den geschlossenen Lidern, Bewegungen von Armen und Beinen, Saugbewegungen der Lippen und Veränderungen im Gesichtsausdruck ihres Babys. • Dämpfen Sie das Licht. Grelles Licht veranlasst das Baby, seine Augen zu schließen. • Lockern Sie die Bettdecke oder nehmen Sie die Decke weg. • Bei warmen Raumtemperaturen ziehen Sie das Baby aus bis auf die Windel. Bei Temperaturen über 27° C nimmt die Saugaktivität ab. • Sprechen Sie mit dem Baby und versuchen Sie, Blickkontakt herzustellen. • Halten Sie das Baby aufrecht. • Bewegen Sie das Baby sanft auf und ab, während Sie es auf ihrem Schoß halten. Dabei heben Sie seinen Kopf, seine Schultern und seinen Körper an und beugen es in der Hüfte. Versuchen Sie niemals, das Baby in der Taille zu beugen, dadurch können innere Verletzungen hervorgerufen werden. Steigerung der Stimulation • Reiben oder klopfen Sie den Rücken des Babys oder lassen Sie Ihre Finger an seiner Wirbelsäule entlang spazieren. • Wechseln Sie die Windeln. • Massieren Sie sanft Hände und Füße des Babys. • Verstärken Sie den Hautkontakt mit Ihrem Baby. Massieren Sie das Baby oder baden Sie es. • Bewegen Sie die Arme und Beine des Babys wie bei „backe, backe Kuchen." • Reiben Sie die Stirn und die Wangen des Babys mit einem kühlen, feuchten Waschlappen ab. • Lassen Sie Ihre Fingerspitzen um die Lippen des Babys kreisen. • Tropfen Sie etwas ausgestrichene oder abgepumpte Muttermilch auf die Lippen des Babys. Das Interesse des Baby aufrecht erhalten • Die Hand, die die Brust abstützt, muss das Gewicht der Brust vom Kinn des Babys nehmen. • Wechseln Sie die Seite, sobald das Baby das Interesse am Saugen verliert. • Wenn Sie die Brustseite wechseln, lassen Sie das Baby dazwischen aufstoßen oder wickeln Sie es, um sein Interesse wach zu halten. • Versuchen Sie das Baby in der Unter-dem-Arm-Haltung statt der Wiegenhaltung zu stillen. • Massieren Sie den Oberkopf des Babys beim Stillen in kreisenden Bewegungen. Sie werden nicht alle diese Tipps verwirklichen können. Suchen Sie sich aus, was Ihnen passend erscheint. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Hallo, das hört sich für mich alles ziemlich normal an. Mach Dir keine Sorgen. Wir mussten unsere Kleine (jetzt 3 Monate) anfangs auch immer wecken. sie war auch ne kleine schlafmütze und hat sich nicht freiwillig zum futtern gemeldet. Bei meiner Nichte (2,5 Monate) ist das heute noch so. Auch dass er 50 g abgenommen hat, ist vollkommen normal. Wenn ich mich noch recht erinnere, dann war die Faustregel, dass die Kinder nach der Geburt bis zu 10%ihres Geburtsgewichtes verlieren. Auch die Trinkmengen scheinen mir kein Grund zur Sorge. Über den Tag verteilt sollten die Zwerge 1/5 bis 1/6 ihres aktuellen Körpergewichts trinken. Wenn das nicht wesentlich davon abweicht, würde ich mir keine Gedanken machen. Und 50g abgenommen ist wirklich nicht schlimm. Da braucht beim Wiegen bloß mal ein kleines Strampeln sein und schon zeigt die Waage eh nix genaues an. Also mach Dich nicht verrückt. Wie gesagt, bei uns wars ähnlich.Die Kleinen müssen ja auch den ganzen Stress von der Geburt und bei Dir ja dann auchnoch vom KKH verarbeiten. Wenn sie dazu schlafen ist das sicher das beste. Schlimmer wärs doch, sie würden die ganze Zeit schreien oder? :-) Beobachte den Kleinen einfach weiter und nutz die Zeit vielleicht auch für Dich selber, um Dich aufs Ohr zu hauen, wenn er so schön schläft. Viele grüße und Alles Gute ivonne


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