Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Unruhiges Stillen

Frage: Unruhiges Stillen

Mitglied inaktiv

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Hallo, meine Tochter ist 2 Monate alt, seit ein paar Wochen stille ich sie im liegen weil sie beim stillen oft sehr viel strampelt und sich überstreckt. Seit ein paar Tagen kommt hinzu, dass sie beim trinken den Kopf weg dreht und dann wieder zur Brust und das geht oft hin und her. Das macht sie nicht direkt zu beginn des Stillens. Hat Sie dann keinen Hunger mehr oder ist die Milch zu wenig, ist die Stillpositon nicht ideal? Da sie zur Zeit Durchfall hat wär ich gerne sicher, dass sie übers stillen viel Flüssigkeit erhällt. Wasser erhält sie zusätzlich aus der Flasche. Vielen Dank Grüsse Silke


Biggi Welter

Biggi Welter

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? Liebe Silke, warum glauben Sie, dass Ihr Baby Durchfall hat? Muttermilchstuhl ist in aller Regel recht flüssig und auch häufige Stuhlentleerungen sind bei einem gestillten Kind normal, ohne dass dies Durchfall sein muss. Unter Durchfall beim gestillten Kind versteht man mindestens zwölf Stuhlentleerungen innerhalb von 24 Stunden, die unangenehm riechen und manchmal auch mit Blutspuren durchsetzt sind. Die Stühle sind dann meist sehr wässrig und substanzlos und das Allgemeinbefinden des Kindes ist deutlich beeinträchtigt. Sollte Ihr Baby tatsächlich Durchfall haben, dann ist es das Beste, wenn es ausschließlich gestillt wird. Zusätzliches Wasser ist nicht anzuraten, allenfalls in besonders schlimmen Fällen auf ärztliche Anordnung eine Elektrolytlösung zusätzlich zur Muttermilch. es gibt mehrere Gründe, warum ein Baby sich an der Brust so verhalten kann und einer davon ist eine Saugverwirrung, die ich auch bei Ihrem Kind nicht ausschließen mag, das es Wasser aus der Flasche bekommt. Ohnehin ist die Gabe von Wasser bei einem vollgestillten Kind nicht notwendig und auch nicht zu empfehlen. Ein gesundes, voll gestilltes Kind braucht kein Wasser und keinen Tee (und wenn es welchen bekommt, dann ist es nicht mehr voll gestillt). Die Gabe von Wasser kann zu Problemen wie Gedeihstörungen (das Baby erhält eine kalorienarme oder kalorienfreie Flüssigkeit, die den Magen füllt und so verhindern kann, dass es oft genug an der Brust trinkt) oder auch Saugverwirrung (wenn mit der Flasche gefüttert wird) führen und sogar das Abstillen einleiten. Alle Flüssigkeit, die ein voll gestilltes Baby braucht, bekommt es an der Brust (auch bei heißem Wetter, Beduinenfrauen geben auch weder Tee noch Wasser). Eine Studie in den Tropen ergab sogar, dass vollgestillte Kinder mehr Flüssigkeit aufnahmen als die Kinder, die zusätzliche Flüssigkeit bekamen (Sachdev, Krishna, Puri et al., 1991). Die Techniken beim Trinken an der Brust und aus der Flasche unterscheiden sich grundlegend und es gibt Kinder, die mit diesem Wechsel nicht zurecht kommen. Das ist die oben schon erwähnte Saugverwirrung, die ich auch bei Ihrem Kind nicht ausschließen möchte. Ein saugverwirrtes Kind zappelt an der Brust, dreht den Kopf weg, nimmt die Brust an, stößt sie wieder heraus usw. Da ich weder Sie noch Ihr Kind sehen kann, ist es am besten, wenn Sie sich an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe wenden, die sich anschauen kann, wie Ihr Kind sich an der Brust verhält und Ihnen dann gezielt weiterhelfen können, wie Sie (wieder) zu einer ruhigeren Stillbeziehung kommen können. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Bis Sie eine Kollegin erreichen können, können Sie versuchen, ob sich Ihre Kleine durch Bündeln beruhigen lässt. Das Bündeln hat sich bei Babys, die sich beim Stillen überstrecken und aufbäumen bewährt. Beim Bündeln wickeln Sie das Baby gut in eine Decke ein, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn Sie Ihr Kind auf diese Weise eingepackt haben, sieht es wie ein „C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Manche Babys brauchen anscheinend das Gefühl umhüllt und gehalten zu sein. Probieren Sie das mal aus und wenden Sie sich wirklich an eine Kollegin, die Ihnen im persönlichen Kontakt gezielt weiterhelfen kann. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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das kennen viele muttis. ich hab inzwischen die erfahrung gemacht, dass das baby dann oft mal muss. ich gebe meiner kleinen dann also die gelegenheit zum pullern, d.h. ich halte sie ab. dann gehts weiter mit trinken. (siehe windelfrei-homepages)


Mitglied inaktiv

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Hallo! Mein kleine ist nun 3 1/2 Mon. alt und sie hat auch so ca. mit 2 Mon. angefangen, beim stillen sich wegzudrehen und außerdem fängt sie manchmal an zu heulen. Dann gebe ich ihr den Schnuller und gut ist. Ich habe auch immer Angst, daß sie nicht genügend trinkt. Wasser oder Tee trinkt sie gar nicht gerne, wenn dann vielleicht 30 ml. am Tag. Bin ebenfalls sehr dankbar für einen Rat.


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