Mitglied inaktiv
Mein Sohn (3 Wochen alt) schläft nachts oft sehr unruhig. Er „keucht“ oft und stöhnt und bewegt ständig seine Arme und Beine und seine Körper hin und her. Es scheint als „arbeite“ er schwer an irgendetwas. Auch tagsüber ist er selten in den Schlaf zu bringen. Er ist nach einer Stillmahlzeit zwar müde, nickt auch ganz kurz ein und ist dann aber wieder wach und bleibt es mit viel Gejammer und auf dem Arm herumtragen dann auch bis zur nächsten Stillmahlzeit. Er will aber auch nicht abgelegt werden, selbst wenn er mal auf dem Arm einschläft. Ist das nicht zu wenig Schlaf für ein kleines Baby und wird sich diese nächtliche Unruhe verlieren? Auch tagsüber, wenn er mal kurz abgelegt wird, bewegt er auch ständig seine Beine und Arme und ist unruhig. Ist das normal? Ich mache mir Sorgen, dass er generell einen „unruhigen Geist“ hat. Was könnte ich noch tun? Er schläft auch partout nicht in seiner Wiege, so dass er nachts auch noch mit im Bett schläft. Wird er den „Absprung“ ins eigene Bett noch finden? Vielen Dank schon mal für die Beantwortung meiner vielen Fragen
Liebe Tonia, kleine Babys können zum Teil sehr eigenartige Geräusche machen, die uns Eltern manchmal wirklich Sorgen bereiten können. In den meisten Fällen sind diese Laute und Geräusche aber harmlos. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys (und keinesfalls ein Einschlafproblem). Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Ein Wachstumsschub ist mit etwa drei Wochen zu erwarten. Dazu kommt: Menschenbabys sind Traglinge, die den Kontakt zur Mutter brauchen. Es ist von der Natur nicht vorgesehen, dass sie alleine sind und auch nicht, dass sie alleine schlafen. Das widerspricht dem Bild vom süß in der Wiege schlummernden Baby, das fast alle Frauen (zumindest beim ersten Baby) haben. Es ist daher nicht verwunderlich, wenn Ihr Kind nicht pausenlos schlafen will und ständigen Körperkontakt sucht. Außerdem schlafen die meisten Babys sehr viel weniger als es von den Eltern angenommen wird. Babys sind soziale Wesen, die die Welt, in die sie hineingeboren wurden erkunden und kennenlernen wollen und das geht nicht im Schlaf. Es gibt auch noch weitere Gründe, warum Ihr Kind aufwacht, sobald Sie es hinlegen. Es wird einfach deshalb wach, weil es durch die Lageveränderung von senkrecht zu waagerecht geweckt wird. Eine solche Lageveränderung reizt das Gleichgewichtsorgan im Ohr und kann dazu führen, dass das Baby aufwacht. Wenn ein Baby liegend (an der Brust) einschläft und liegen bleiben kann, die Lageveränderung also wegfällt, sind die Chancen, dass es weiterschläft erheblich besser. Das gemeinsame Schlafen hat eine ganze Reihe von Vorteilen und verhilft der Mutter zu mehr Schlaf. Möglicherweise wird Ihr Kind auch wach, weil das Bett kälter ist als der Körper von Mutter oder Vater. Diese Temperaturunterschiede können ebenfalls zum Aufwachen führen. Hier hilft es, das Baby in eine Decke zu wickeln und in die Decke eingewickelt hinzulegen. Auch der Kopf sollte in der Decke liegen. Es gibt keinen Grund, dass Sie etwas daran ändern müssen, dass Sie Ihr Baby bei sich im Bett haben und nach Bedarf stillen und auch in den Schlaf stillen Die immer wieder geäußerten Argumente, das Baby würde auf diese Weise verwöhnt oder es würde so nie lernen alleine einzuschlafen bzw. nie wieder aus dem Elternbett ausziehen, sind nicht stichhaltig. Babys in diesem Alter können noch nicht verwöhnt werden und Kinder, die sich den Platz im Elternbett nicht erkämpfen oder ertrotzen mussten, ziehen von selbst aus dem Elternbett aus, sobald sie reif genug dafür sind. Im Gegensatz dazu wollen viele Kinder, die als Babys alleine schlafen mussten noch lange ins Elternbett, weil ihr Bedürfnis (noch) nicht gestillt wurde. Sobald ein Baby die nötige Reife hat, lernt es alleine (ein)zuschlafen und wird auch längere Schlafphasen haben. Ich möchte Ihnen zu diesem Thema das Buch "Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen. Dr. Sears (Professor für Kinderheilkunde) hat zusammen mit seiner Frau Martha einige Bücher zum Thema Schlaf und Kindererziehung geschrieben, in die nicht nur sein Wissen als Kinderarzt sondern auch die reichhaltige eigene Erfahrung als achtfache Eltern eingeflossen sind. In "Schlafen und Wachen" beschreibt er nicht nur, warum Kinder so schlafen, wie sie es nun einmal tun und wo sie am besten schlafen, er gibt auch Tipps wie Eltern und Kinder zu ruhigeren Nächten kommen können. Das Buch ist im Buchhandel, bei der La Leche Liga und bei jeder LLL Stillberaterin erhältlich. Außerdem möchte ich Ihnen noch einen Besuch bei einer Stillberaterin vor Ort empfehlen, die sich ein,al ansehen kann, wie Ihr Kind trinkt und ob es korrekt angelegt ist. Es könnte sein, dass Ihr Baby Blähungen hat und deshalb so unruhig ist. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben. LLLiebe Grüße, Biggi
Mitglied inaktiv
Hallo, habe gerade Deinen Bericht mit schmunzeln gelesen. Bei meinem Sohn hatte ich das Gleiche, er zuckte dauernd mit den Armen und war unruhig. Meine Hebamme hatt mich dann irre gemacht, ich sollte schnellstens Blutzucker kontrollieren lassen. War aber nichts, er hat einfach schlecht die Kurve gekriegt und war dann überdreht. Hat auch schlecht nachts geschlafen, wiege ging gar nicht. Nachdem ich ihn 2 Monate mit im Bett hatte, habe ich die Wiege rausgeschmissen und das Kinderbett aufgebaut. Und siehe da, er schlief sehlig und wesentlich ruhiger in seinem Bett. Mit drei Monaten fing er dann an im Schlaf unruhig zu werden wenn jemand den Raum betrat, bei kleinsten Geräuschen zuckte er oder wurde wach. Die Konsequenz daraus war das ich ihn in sein Zimmer ausquatiert habe bevor er vier Monate alt war.Und ich muß sagen, es hat ihm nicht geschadet, er schlief seitdem ruhiger und wurde auch am Tage dadurch etwas ausgeglichener. Ich drück Dir die Daumen Maren
Mitglied inaktiv
Das klingt alles sehr normal für so einen kleinen Säugling. Vielleicht hilft es ihm, wenn ihr ihn "puckt", also eng in ein Tuch oder eine Decke einwickelt (inklusive die Arme). Unserer Tochter hat das in der ersten Zeit geholfen, sie wurde dann viel ruhiger.
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