Mitglied inaktiv
Hallo, ich hatte bei meiner Tochter schreckliche Schmerzen beim Stillen. Schon bei ihrem ersten Zug, wusste ich das es nicht gut gehen kann, denn solche Schmerzen habe ich noch nie erfahren. Ich bin auch sonst nicht so wehleidig und habe auch eine ziemlich schmerzhafte Geburt ohne Betäubung ausgestanden aber die Geburts- und die Wehenschmerzen waren gegen den Stillschmerzen garnichts. Die Stillschwester im Krankenhaus meinte am Anfang würde es fast bei jeder Frau wehtun und ich soll gefälligst die Zähne zusammenbeißen. Da ich auch unbedingt stillen wollte und auch sehr viel Milch hatte habe ich es fünf qualvolle Tage lang versucht. Meine Tochter konnte von Anfang an kräftig ziehen und da sie sehr groß war hat sie auch sehr oft trinken wollen. Meine Tochter bekam nie genug, sie hat schon in der ersten Woche 120 ml getrunken. Die nächste Mahlzeit habe ich immer mit Angst abgewartet. Das ging so lange bis sich alles entzündet hatte und sich Milchstau gebildet hatte. Die Schwester hat über zwei Stunden versucht die Milchstau zu lösen und ich habe nur geschrien. Es klappte am Ende mit der Milchpumpe. Auch da hatte ich Schmerzen aber die konnte ich ertragen. Ich konnte aber nur zwei Tage lang pumpen, danach musste ich wegen der schweren Entzündung aufgeben. Ich musste Antibiotika nehmen und wir sind auf die Flaschennahrung umgestiegen. Die Stillschwester, die mich nahezu dazu zwingen wollte zu stillen, hat am Ende gesagt, dass ich beim nächsten mal am besten sofort die Hormontabletten nehmen und mir das ganze ersparen sollte. Ich bin jetzt im 5. Monat, nach 3,% Jahren wieder, Schwanger. Ich würde eigentlich gerne noch einmal versuchen. Kann ich vielleicht jetzt schon meine Brüste irgendwie stärken. Sie sind jetzt schon sehr empfindlich, ich kann sie nicht anfassen und die Spitzen tun schon bei einer Berührung vom T-Shirt weh. Ich weiß auch von meiner Mutter, dass sie nicht stillen konnte. Tut mir leid ist sehr lang geworden, können Sie mir was raten? Danke, schöne Grüße Bengü
? Liebe Bengü, das klingt nicht nach einer guten Betreuung beim ersten Kind, denn es ist keineswegs so, dass „es am Anfang bei fast jeder Frau weh tut". Schmerzen beim Anlegen sind ein Hinweis darauf, dass etwas nicht stimmt und dann muss herausgefunden werden, was korrigiert werden muss, damit die Frau schmerzfrei stillen kann. Um beim nächsten Mal nicht wieder so eine Katastrophe zu erleben, kann ich Ihnen nur wärmstens ans Herz legen, sich bereits jetzt so gut wie möglich zu informieren und Kontakt zu einer Stillberaterin vor Ort aufzunehmen. Wunden Brustwarzen und anderen Stillproblemen können Sie am besten dadurch vorbeugen, dass Sie sich informieren. Wunde Brustwarzen entstehen in über 80 % der Fälle durch falsches Anlegen oder Ansaugen. Es ist extrem wichtig, korrekt anzulegen, nicht nur um wunde Brustwarzen zu vermeiden, sondern auch, damit die Brust gut stimuliert und richtig entleert wird und so die Milchbildung gut in Gang kommt bzw. aufrecht erhalten wird. Deshalb ist es entscheidend, dass Sie sich möglichst gut über das Stillen und die grundlegenden Dinge wie korrektes Anlegen und Ansaugen, das Prinzip von Angebot und Nachfrage, Stillen nach Bedarf usw. informieren. Nochmals: Ganz wichtig ist dass Sie wissen, wie korrekt angelegt ist und woran Sie erkennen, dass das Baby richtig ansaugt und effektiv an der Brust trinkt. Hierzu bietet sich neben dem Lesen der entsprechenden Literatur (z.B. „Stillen - Rat und praktische Hilfe für alle Phasen der Stillzeit" von Marta Guoth-Gumberger und Elizabeth Hormann, „Das Handbuch für die stillende Mutter" von der La Leche Liga, „Stillen - einfach nur stillen" von Gwen Gotsch, das erste bekommen Sie im Buchhandel, die beiden letzteren im Buchhandel, bei der La Leche Liga oder jeder LLL-Stillberaterin) der Besuch einer Stillgruppe an. In einer Stillgruppe treffen Sie nicht nur andere stillende Mütter, sondern Sie lernen auch gleich eine kompetente Ansprechpartnerin kennen, für den Fall, dass es nach der Geburt zu Stillproblemen kommen sollte. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Ansonsten sollte darauf geachtet werden, dass die Brustwarzen und der Brustwarzenhof beim Waschen nur mit klarem Wasser abgespült wird. Seife oder gar Alkohol (wird manchmal immer noch zum Abreiben der Brustwarzen empfohlen) trocknen die Haut aus und machen sie anfälliger für wunde Brustwarzen. Während der Schwangerschaft bewirken Hormone, dass die Brust sich auf die Stillzeit einstellt. Die Haut wird geschmeidiger und elastischer, um sich der Brustentwicklung anzupassen, während Brustwarzen und Brustwarzenhof sich vergrößern und die schützende Pigmentierung zunimmt. Die Montgomerydrüsen, kleine Erhebungen am Brustwarzenhof, sondern eine pflegende und schützende Substanz ab, die die Brustwarzen und den Brustwarzenhof vor Austrocknung und Abschuppung schützt. Daher ist sind Abhärtungsmaßnahmen wie Rubbeln mit Frotteetüchern und dergleichen nicht sinnvoll, denn dabei würde diese Schutzschicht entfernt. Im Allgemeinen wird davon abgeraten die Brustwarzen mit irgendetwas einzucremen. Insbesondere Produkte auf Mineralölbasis (z.B. Vaseline, Babyöl, Melkfett, Kakaobutter, Salben, die Vitamin A und D enthalten) sollten vermieden werden, da sie die Hautatmung beeinträchtigen und das Wundsein der Brustwarzen fördern. Zudem wird die Brustwarze davon gerne aufgeweicht bzw. „glitschig", so dass das Baby sie schlecht fassen kann und der Eigengeruch der Brust, an dem das Baby seine Mutter erkennt, wird überdeckt. Präparate, die vor dem Stillen abgewaschen oder abgerieben werden müssen, sind ebenfalls nicht empfehlenswert, weil das Abreiben oder -waschen die Haut unnötig reizt. Wenn die Haut extrem trocken ist, kann gewöhnliches Pflanzen- oder Keimöl sowie hochgereinigtes Lanolin (kann in der Apotheke unter den Handelnamen Lanosin, Purelan oder Lansinoh bestellt werden) verwendet werden. Ich wünsche Ihnen noch eine schöne Schwangerschaft und eine gute Geburt und diesmal eine schöne Stillerfahrung. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Du Arme, ganz so schlimm war es bei mir nicht, aber ich hatte auch arge Probleme mit dem Stillen, hatte alles blutig und entzündet. Nach knapp 3 (!) Monaten wurde es endlich besser und seitdem hab ich keine Probleme mehr. Damals hab ich auch schreien können vor Schmerzen, und hab mich natürlich vor dem Stillen schon total verkrampft weil ich wußte, gleich tuts wieder höllisch weh. Ich wünsch Dir alles Gute und hoffentlich viel Erfolg :o) Katharina