Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Umsteigen auf Flaschenmilch?

Frage: Umsteigen auf Flaschenmilch?

Stern 210

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Hallo Biggi, mein Sohn ist jetzt 9,5 Monate alt. Ich habe ihn bis jetzt gestillt und er bekommt noch drei Mahlzeiten dazu. Mittags bekommt er bereits richtige Nahrung ( da er überhaupt keinen Brei mehr mag), dafür lasse ich die Milchmahlzeit bereits ausfallen. Er ist ein sehr guter Esser. Jetzt ist es so, dass meine MM langsam zurück geht und ich nicht weiß ob ich auf Flaschenmilch umsteigen soll. Er kennt es gar nicht. Nachts schläft er mit im Elternbett und trinkt nach Bedarf. Was soll ich jetzt machen wenn die Milch ganz ausbleibt? Vielen Dank im voraus für deine Antwort! Liebe Grüße


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Stern 210, so lange Du anlegst, wird die Milch nicht einfach versiegen und wenn Du den Eindruck hast, dass Du zu wenig Milch hast, kannst Du durch vermehrtes Anlegen die Milchproduktion auch wieder ankurbeln. Wenn Du das nicht möchtest, kannst Du entweder Säuglingsmilch oder Vollmilch anbieten. Generell wird empfohlen, dass mit Kuhmilch und Kuhmilchprodukten gewartet wird, bis das Kind ein Jahr alt ist, es gibt aber auch Meinungen, die sagen, dass es ab zehn Monaten schon kein Problem sei, Milchprodukte einzuführen. Ab dem ersten Geburtstag kann der Milchbrei mit Vollmilch zubereitet werden, die dann auch nicht mehr verdünnt werden muss. Nach dem ersten Geburtstag benötigt ein Kind etwa 350 ml Milch (oder etwas mehr als einen kleinen Joghurt) und 20 g Käse, um seinen Milchbedarf zu decken. Das heißt, dass ein Kind keineswegs zwingend Milch trinken muss und es ist sogar möglich, dass sich der Mensch nach dem Abstillen ganz milchfrei ernährt. Der Mensch ist ja ohnehin das einzige Säugelebewesen, das nach dem Abstillen noch weiter Milch einer anderen Art auf seinem Speiseplan stehen hat und auch beim Menschen gibt es eine ganze Reihe von Kulturen, die milchfrei und dennoch gesund leben. Notwendig ist die Milch auch wenn das in unserer Kultur oft nicht geglaubt wird nicht. Es gibt eine ganze Menge an kalziumreichen Nahrungsmitteln, mit denen sich der Kalziumbedarf decken lässt. Eine Tasse (227 g) gekochter Chinakohl ist eine alternative Möglichkeit zur Kalziumversorgung und bietet 86 % des Kalziumgehaltes einer Tasse (240 ml) Milch. Eine halbe Tasse (113 g) Sesamkörner die zu Backwaren und Pfannkuchenteig hinzugefügt oder über Salat oder Getreide gestreut werden können enthält doppelt so viel Kalzium wie eine Tasse (240 ml) Milch. Weitere Kalziumlieferanten sind Melasse, mit Kalzium angereicherter Tofu, Spinat, Broccoli, Zwiebelkraut, Winterkohl, Leber, Mandeln und Paranüsse sowie Dosensardinen und Lachs (die allerdings beide mitsamt der weichen Gräten gegessen werden). LLLiebe Grüße Biggi


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