Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, mein kleiner Rasmus ist am 30.07. geboren. Leider hatte er durch eine ziemlich zügige Asutreibungsphase Fruchtwasser in den Lungen und musste daher 1 Woche auf der neugeborenen-Intensiv überwacht werden. Somit konnte ich vor allem in den ersten tagen nicht bedarfsgemäß anlegen. Er hat dort auch schon am zweiten Lebenstag ein Fläschen Säuglingsnahrung bekommen, obwohl ich 1. gesagt hatte, dass ich Stillwunsch habe und er 2. 4000g wog und sicher nicht gepäppelt werden musste. Auch danach wurde ich höchstens alle 4 Stunden angerufen, obwohl der Kleine, wie ich jetzt weiß, v.a. abends deutlich öfter etwas will...wahrscheinlich war dann ein Fläschchen auch einfacher. Ich habe mit Abpumpen die Milchproduktion dennoch gut in gang bekommen und seit wir zu hause sind (also seit 2 Wochen) klappt es eigentlich auch mit dem Stillen recht gut. Allerdings bestehen drei Probleme: -beim abnedlichen Cluster-Feeding (womit ich eigentlich gut leben kann, seitdem ich weiß, dass es normal ist) wird Rasmus gegen Enden einer Mahlzeit immer extrem unruhig an der Brust, er windet sich, wirft den Kopf hin und her (und zerrt dabei empfindlich an meiner Brustwarze) und fängt mit vollem Mund an zu schreien - lässt aber nicht los. Milch ist reichlich da, sie läuft ihm noch aus dem Mäulchen, wenn ich ihn dann ablöse. Mir scheint, er hat dann Blähungen oder ein Bäuerchen quersitzen, aber oft kommt nix. - außerdem zieht er oft (v.a. nachts, tagsüber gehts eigentlich) Luft mit, d.h. es enstehen schmatzende Laute, als wenn er das Vakuum nicht anständig haklten kann. Sicher auch ein "Risikofaktor" für Blähungen? - und zuguterletzt - ich lege ihn immer schon an, wenn er unruhig wird oder an den Fäustchen lutscht, er schreit fast nie vor Hunger. Trotzdem ist er dann so hektisch auf der Suche nach der Brustwarze, dass er oft schon zuschnappt, bevor ich in Position bin und nicht den Vorhof richtig erwischt. Ich nehme ihn dann wieder ab, aber es ist oft ein echter Kampf, die fuchtelnden Händchen in Schach zu halten und dann macht er den Mund nicht richtig weit auf, sondern macht schon Nuckelbewegungen in der Luft. Nervt mich irrsinnig und das überträgt sich bestimmt auf ihn. In der Wiegehaltng klappt es noch am besten, Football wäre aber zumindest rechts für meine Warzen besser - und im Liegen geht gar nicht. Hast Du gute Ratschläge für mich? Rasmus nimmt zu, ist munter und fit und macht auch die Windeln gut voll - es sind also eher Beqauemlichkeitsprobleme, aber es wäre so schön, wenn das Stillen allmählich etwas selbstverständlicher würde... Vielen Dank schon mal Jana
Liebe Jana, auf Anhieb gibt es mehrere mögliche Ursachen für das Verhalten deines Sohnes. Eine Ursache kann der Schnuller sein. Schnuller können wie alle künstlichen Sauger zu einer Saugverwirrung führen. Ist das Kind dann auch noch erregt oder besonders müde, dann "erinnert" es sich unter Umständen nicht mehr an die korrekte Trinktechnik für die Brust. In diesem Fall hilft nur konsequentes Verzichten auf alle künstlichen Sauger. In leichteren Fällen kann dies schon ausreichen. Besonders unruhige Babys, die sich an der Brust steif machen und nach hinten überstrecken, können auch gebündelt werden. Beim Bündeln wird das Baby gut in eine Decke eingewickelt, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn ein Kind auf diese Weise eingepackt ist, sieht es wie ein "C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Häufig reicht diese Maßnahme aus, das Baby zu beruhigen und es trinkt dann besser an der Brust. Manche Babys brauchen Halt im wahrsten Sinne des Wortes um weniger zappelig zu sein. Als nächstes kannst Du einmal eine Stillzeit ganz genau beobachten. Verschluckt sich dein Baby sehr leicht? Hast Du den Eindruck, dass die Milch sehr rasch aus deiner Brust fließt? Fließt deinem Kind Milch aus den Mundwinkeln, weil es beim Schlucken nicht nachkommt? Wenn Du die obigen Fragen mit "Ja" beantworten kannst, dann könnte es sein, dass Du einen sehr starken Milchspendereflex hast und dein Baby mit der plötzlich in großer Menge fließenden Milch nicht zurechtkommt. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (leg dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin und vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das "Berg auf Stillen". Dazu hältst Du dein Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als deine Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnst Du dich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützt Du dein Baby von unten mit zwei Kissen in deinem Schoß und lehnst dich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind: erhöhe die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch in den Milchseen und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößerst , verschlimmert sich das Problem noch weiter. biete nur eine Brust pro Mahlzeit an. Diese Vorgehensweise kann durchaus hilfreich sein, obwohl es nicht zu dem passt, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Du ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor Du die Seite wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest Du gerade soviel Milch ausstreichen, dass Du dich wohlfühlst, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. stille dein Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. versuche verschiedene Stillpositionen (auch das oben beschriebene Berg auf Stillen) Eventuell kann dein Baby auch schon an deiner Brust trinken während es auf deinem Bauch liegt. So könntest Du dann im Liegen stillen und das Baby anschließend auf deinem Bauch einschlafen lassen.) lass das Baby oft aufstoßen. vermeide den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird Versuche überhaupt einmal verschiedene Stillpositionen, möglicherweise gefällt Rasmus die von dir bevorzugte Haltung nicht. Zusätzlich ist es ein guter Gedanke, dass Du dich an eine Kollegin vor Ort wendest, die dich und dein Kind im Gegensatz zu mir sehen kann und damit sehr viel gezielter beraten kann. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi
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