Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

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Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: ???

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Hallo, mir ist kein passender Betreff eingefallen, darum die fragezeichen.Also mein problem liegt darin, das wenn ich meinen Sohn (5Wochen) an der linken seite anlege er nach fünf minuten anfägnt unruhig zu werden, also er läßt immer wieder die brust los und quengelt, wenn ich ihm die brust wieder hinhalte, dann saugt er auch wieder ein bißchen und dann wird er wieder unruhig und quengelt. Wenn ich ihn dann hochnehme zum bäuerchen machen, weint er nur, solange bis ihn wieder anlege. Dann geht das gleiche Spiel wieder von vorne los. Lege ich ihn aber dann an der rechten seite an, trinkt er ganz ruhig nochmal so ca. 15-20min. Woran kann das liegen? Ist die linke brust nach 5min etwa schon "leer"? Woran merke ich denn ob die brust "leer" ist? Oder kann es sein, das er einfach schon satt ist? Denn er spuckt auch ziemlich viel nach dem stillen. Ich hab ihm auch schon den schnuller gegeben, wenn er zu quengeln anfing und er war damit auch zufrieden. Es ist auch nur so an der linken brust. Wenn ich ihn zuerst rechts anlege, dann trinkt er ganz ruhig seine 20min. Kann es sein, das links mehr milch kommt als rechts? LG Silvia


Biggi Welter

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? Liebe Silvia, wir Menschen sind nicht symmetrisch und das gilt auch für die Brüste einer stillenden Frau. Es ist ganz normal, wenn eine Brust mehr Milch bildet als die andere und es ist auch ganz normal, dass ein Baby eine Lieblingsbrust hat. Gelegentlich hat auch die Mutter eine `LieblingsseiteA (bei Rechtshänderinnen oft die Brust, bei der in der bevorzugten Stillposition die rechte Hand frei ist). In einigen Fällen kommt es zu einer stärkeren Milchproduktion in einer Brust, weil in dieser Brust mehr Milchgänge arbeiten und die Milch in dieser Brust schneller und reichlicher fließt. Manchmal wird (häufig unbewusst) an einer Seite mehr angelegt als an der anderen und so diese Seite zu mehr Milchbildung angeregt. Dieser Unterschied ist jedoch normalerweise bedeutungslos, da es nicht auf die Menge in einer Brust ankommt, sondern auf die Gesamtmenge. Es ist außerdem auch möglich mit nur einer Brust zu stillen (Zwillinge haben rechnerisch auch nur eine Brust pro Kind zur Verfügung). Bei einer relativ plötzlich aufgetretenen Bevorzugung bzw. Ablehnung einer Seite bzw. wenn sie von Geburt an besteht, sollte das Kind vorsichtshalber von der Kinderärztin/arzt angeschaut werden, um auszuschließen, dass ein medizinischer Grund dahinter steckt. Gelegentlich kommt es so weit, dass die Bevorzugung der einen Brust eine Verweigerung der anderen Brust nach sich zieht. Das ist aber auch nicht unbedingt ein Problem, da es auch möglich ist, ein Kind mit nur einer Brust zu stillen und die andere Seite abzustillen, falls sich das Kind nicht davon überzeugen lässt, doch wieder beide Brüste anzunehmen. Das einzige Problem, das auftauchen kann, besteht darin, dass die Brüste sehr ungleich in der Größe sein können. Doch dies ist ein eher kosmetisches Problem und nach dem Abstillen gleichen sich die Unterschiede wieder aus. Manche Kinder lassen sich überlisten. Sie können versuchen Ihr Baby zunächst an der bevorzugten Brust anzulegen und beim Seitenwechsel drehen Sie es nicht um, sondern lassen es einfach an die andere Brust hinüberrutschen, so dass es seine Lage in etwa beibehält. Auch im Liegen stillen und dabei das Kind nicht auf die andere Seite zu legen, sondern beide Brüste von einer Seite aus anzubieten kann ein Weg sein. Probieren Sie es mal aus. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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