Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Theater beim Stillen

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Theater beim Stillen

Mitglied inaktiv

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Hallo, mein Sohn ist acht Wochen alt. Ich stille ihn voll. Er trinkt vier Mahlzeiten am Tag, morgens gegen 8 Uhr, mittags gegen 13 Uhr abends gegen 19 Uhr und nachts gegen 23 Uhr. Nach dem Stillen ist er immer noch eine Weile wach und schläft dann ein bis zum nächsten Stillen. Ich biete ihm immer beide Seiten an, wo er in der Regel pro Seite zwischen 15 und 20 Minuten trinkt. Er nimmt gut zu und entwickelt sich auch sehr gut. Er hat 4-5 voll gepinkelte Windeln am Tag, Stuhlgang alle 2-3 Tage. Nun zu meinem Problem: Seit einigen Tagen macht der Kleine Theater beim Trinken. Meistens beim abendlichen und nächtlichen Stillen. Er trinkt 5-10 Minuten wunderbar. Dann fängt er an unruhig zu werden. Er drückt mit den Händen gegen die Brust, spuckt die Brustwarze aus, um sie danach gleich wieder zu suchen und daran zu nuckeln. Es passiert auch, dass er dann mit Brustwarze im Mund anfängt zu schreien und sie wieder ausspuckt. Nehme ich ihn dann hoch, damit er sich beruhigt oder eventuell aufstoßen kann, fängt er an zu brüllen. Lege ich ihn wieder an, dann trinkt er wieder. Das Spielchen geht 2, 3 mal so, bis er wieder ruhig weiter trinkt. Nach dem Stillen schreit er noch ein zwei mal kurz, ist dann aber zufrieden. Ich habe schon probiert, ob ich vielleicht zu wenig Milch habe, da ich über den Tag verteilt wenig stille, allerdings schießt die Milch in einem dünnen Strahl, wenn ich die Brustwarze zusammendrücke, auch in der Phase, in der er so ein Theater macht. Was könnte der Grund seines Verhaltens sein und wie kann ich ihm helfen, dass er seine Mahlzeit in Ruhe und ohne Hektik trinkt? Vielen Dank für Ihre Hilfe. Amy


Biggi Welter

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Liebe Amy, für dieses Verhalten kann es eine Vielzahl von Gründen geben und ohne weitere Angaben und ohne euch sehen zu können, bin ich auf's Raten angewiesen. Eine Möglichkeit ist die, dass der Kleine gelernt hat schnell zu trinken und schlicht satt ist. Bekommt der Kleine einen Schnuller oder eine gelegentliche Flasche? Dann könnte eine Saugverwirrung vorliegen. Manche Kinder reagieren auch so auf einen starken Milchspendereflex. Dann schießt die Milch geradezu aus der Brust und damit kommen nicht alle Kinder zurecht. Es kann auch sein, dass das Kind sehr leicht ablenkbar ist. Bei Babys, die in einer der Phasen sind, in denen sie besonders leicht ablenkbar sind, hat sich bewährt, sich zum Stillen mit dem Baby in eine ruhige und ablenkungsarme, "langweilige", eventuell auch abgedunkelte Umgebung zurückzuziehen. Am besten wenden Sie sich einmal an eine Kollegin vor Ort und besprechen Ihre Situation in aller Ruhe mit Ihr. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Vielen Dank für Ihre schnelle Antwort. Außer dem Schnuller bekommt mein Sohn keinen Sauger angeboten. Tee aus der Flasche mag er nicht sonderlich und ansonsten stille ich nur. Bisher haben sich Schnuller und stillen aber recht gut vertragen. Da mein Kleiner ein recht aufgewecktes Kerlchen ist, kann es schon sein, dass er schnell abgelenkt wird. Ich werde mal darauf achten, möglichst wenig Ablenkung beim Stillen zu bieten. Ich wohne in Bammental (PLZ 69245). Wenn das Problem nicht besser wird, würde ich mich gerne an eine Stillberatung wenden. Vielen Dank Amy


Mitglied inaktiv

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War bei mir ähnlich. Hab herausgefunden, daß mein Kleiner sowas von zu müde zum Trinken war. Das hat ihn ziemlich überfordert zu trinken, obwohl er lieber schlafen wollte. Wir haben uns dann so geholfen, ihn vorher beim kleinsten Anzeichen schlafen zu legen und ihn später dann erst zu stillen. Dann hat wieder schön getrunken.


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