Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, mein Sohn Linus (3 Monate)hat sehr viele Blähungen (kommt laut Arzt und Hebamme nicht von meiner Milch).Das einzige,das einigermaßen hilft,ist Tee.Da er ein eher zartes Baby ist (60 cm,5200 g),mache ich mir schon Sorgen,ob er durch den Tee weniger Milch trinkt?Er trinkt ansonsten gut und entwickelt sich prächtig.Hast Du vielleicht noch einen Tip ,was man gegen die Blähungen tun kann?Sie treten unterschiedlich den ganzen Tag über auf;wir haben schon alles mögliche versucht (Massagen,Sabimplex,Wärme,Globuli.....). Vielen Dank im voraus? Susanne
? Liebe Susanne, Ein gesundes, voll gestilltes Kind braucht keinen Tee (und wenn es welchen bekommt, dann ist es nicht mehr voll gestillt). Tee ist ein Arzneimittel und ein gesundes Kind braucht keine Medikamente. Tee kann nicht nur unerwartete Nebenwirkungen mit sich bringen. Da Tees nun einmal eine Arzneiwirkung haben, haben sie auch Nebenwirkungen (der bei uns für Babys so beliebte Fenchel kann bei manchen Kinder Bauchprobleme sogar verstärken). Dazu kommt, dass die Gabe von zu Problemen wie Gedeihstörungen (das Baby erhält eine kalorienarme oder kalorienfreie Flüssigkeit, die den Magen füllt und so verhindern kann, dass es oft genug an der Brust trinkt) oder auch Saugverwirrung (wenn der Tee mit der Flasche gegeben wird) führen und sogar das Abstillen einleiten kann. Alle Flüssigkeit, die ein voll gestilltes Baby braucht, bekommt es an der Brust (auch bei heißem Wetter, Beduinenfrauen geben auch weder Tee noch Wasser). Eine Studie in den Tropen ergab sogar, dass vollgestillte Kinder mehr Flüssigkeit aufnahmen als die Kinder, die zusätzliche Flüssigkeit bekamen (Sachdev, Krishna, Puri et al., 1991). Blähungen kommt nur selten von dem, was die Mutter isst oder trinkt, aber recht häufig von einer ungünstigen Stillhaltung oder falschem Saugen. Oft lässt sich mit einer Verbesserung der Anlegetechnik etwas erreichen. Es kommt immer wieder vor, dass die Babys beim Trinken an der Brust viel Luft schlucken, weil sie nicht optimal angelegt sind. Lass dir deshalb am besten einmal von einer Stillberaterin vor Ort beim Stillen zuschauen. Sie kann dir dann eventuell Tipps geben, was Du verändern kannst. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Bei Bauchproblemen kann auch Massage helfen. Vielleicht gibt es ja bei euch in der Nähe einen Babymassagekurs, den Du mit deinem Kind besuchen kannst. Hast Du ein Tragetuch? Für meine Begriffe gehört ein (ausreichend langes) Tragetuch zu den wichtigsten Teilen einer Babyausstattung. Ein Tragetuch ist fast ein Zaubermittel. Dein Baby kann deine Nähe spüren, es wird sich an deinem Körper beruhigen, die Koliken verringern sich, es wird weniger weinen, vielleicht sogar recht gut schlafen und Du hast mindestens eine Hand frei (und auch deinen Kopf, weil das Baby wieder ruhiger ist), um andere Dinge zu tun. Versuchs einmal. Eine Autorin nennt dies so schön „Perspektive teilen". Das Tragetuch ermöglich es dem Kind, am Leben der Familie problemlos teilzunehmen und mit dir die Perspektive zu teilen. Gleichzeitig hat Du Kopf und mindestens eine Hand frei, um etwas Anderes zu tun. Bei manchen Kindern hilft gegen die Koliken allerdings wirklich nichts außer abwarten, bis das Kind aus dem „Kolik-Alter" herausgewachsen ist. Ich wünsche euch bald bauchwehfreie Zeiten. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Liebe Susanne, Dein Kind trinkt in der Tat wegen des Tees weniger von der notwendigen Muttermilch! Der Magen hat ein begrenztes Fassungsvermögen, und all das, was Du dem Kind an Tee gibst, verursacht 1. eine Störung des Prinzips von Angebot und Nachfrage - Deine Brust prodziert die Menge Milch nicht, die das Kind an Tee trinkt, da sie meint, die Milch wird nicht gebraucht (fataler Irrtum) 2. Gedeihstörungen beim Kind: Tee hat all die guten Dinge der Muttermilch nicht (Energie, Abwehrstoffe und und und) Ich hab das auch geglaubt, ich könne die blähungen bei meinem Kind mit Tee bekämpfen. Ergebnis: Zunahme ging zurück, Saugverwirrung durch das Fläschchen und gebracht hats auch nix gegen die Blähungen. Ich hab dann den Tee selbst getrunken, damit kriegt das Kind die Stoffe aus dem Tee über die Muttermilch, und praktischer ist es auch : kein Sterilisieren :-) naja. Schmecken tuts halt grauslich, aber dann mute ich das lieber mir zu als dem armen Kind :-) also, mein tipp: sofort Tee weglassen und mit Kirschkernkissen und Windsalbe, im Uhrzeigersinn um den kleinen Nabel einmassieren, probieren. Und ausserdem Gelassenheit bewahren - die Verdauung der Kinder wird besser mit der Zeit, und dann sind die Blähungen auch besser.... Liebe Grüße von Doro
Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, liebe Doro, vielen Dank für Eure Antworten.Den Tee haben mir übrigens zwei Hebammen empfohlen (ich selbst trinke ihn seit Linus`Geburt);die Anlegetechnik wurde bereits geprüft und für i. O. befunden,Linus wird täglich massiert (mit Weleda-Bäuchlein-Öl)und ausschließlich getragen (dabei schläft er auch ein;aber ich kann nicht Tag und Nacht laufen...).Also hilft wohl nur abwarten?? Gruß, Susanne
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