Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stuhlgang beim Stillkind

Frage: Stuhlgang beim Stillkind

Mitglied inaktiv

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Hallo, euer Forum finde ich echt super, doch auch ich habe ein paar Fragen und würde mich riesig über Antworten freuen. 1.) Leider haben wir mit unserem Sohn 13 Wochen, das Problem, dass er immer nur alle 4 Tage Stuhlgang hat, mal schafft er es allein, meistens müssen wir aber nachhelfen, da er sich quält. Er wird voll gestillt. Am dritten/vierten Tag wird meisten der Bauch hart und er drückt ständig (meistens mit hochrotem Kopf) - auch beim stillen (der Horror) ,doch es kommt nicht hinten raus, sondern immer oben. Auch Gymnastik und Bauchmassage helfen dann nicht. Was können wir tun, oder ist das so ok und das Problem ergibt sich irgendwann von selbst? 2.) Wenn ich die Milch abpumpe und ihm diese über die Flasche gebe, hat er danach immer viel Luft im Bauch. Wir benutzen auch schon die Nuk first choice, ist das normal? 3.) Sonst hat er eher weniger mit Blähungen zutun, deshalb wollte ich auch ab der 16.Lebenswoche Karottenbrei zufüttern, ist das ok? Man hört immer soviel unterschiedliche Meinungen. Da die Babys ja am Anfangnoch nicht so große Mengen essen, wie im Glässchen sind, kann man die Reste auch Portionsweise einfrieren? Vielen Dank und liebe Grüße sunflower


Biggi Welter

Biggi Welter

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? Liebe Sunflower, Es ist absolut normal, wenn ein über sechs Wochen altes voll gestilltes Kind nicht mehr mehrmals täglich bzw. nur noch alle paar Tage (das können auch zehn und mehr Tage sein) keinen Stuhlgang hat. Ein bisschen Unruhe und Plagen beim Stuhlgang sind auch nicht sofort bedenklich. Verstopfung hat nichts damit zu tun, dass der Stuhlgang eher selten ist. Von Verstopfung spricht man bei harten, trockenen Stühlen. Voll gestillte Kinder haben so gut wie nie Verstopfung (es sei denn sie bekämen zu wenig Muttermilch), da Muttermilch genügend Wasser enthält. Allerdings gibt es Kinder, die sich mehr plagen müssen als andere. Dennoch sollte dann nicht massiv eingegriffen werden (z.B. mit der Fieberthermometermethode, Abführmitteln oder Klistieren). Sie sind immer ein Eingriff in den `normalenA Ablauf und können auch zur Gewöhnung führen, so dass sich ein langfristiges Problem daraus ergeben kann. Manchen Babys fällt die Darmentleerung in Schräglage im Schoß der Mutter oder in einer Babywippe leichter. Andere stoßen sich gerne mit den Füßen an etwas ab. Wenn Ihr Baby an Ihrer Schulter liegt, dann stützen Sie mit einer Hand seine Füße ab. Es kann Ihrem Baby womöglich helfen, wenn Sie ihm sanft mit Watte und warmem Wasser über seinen Darmausgang wischen oder ihm sanft den Bauch massieren. Trinken Sie Milchbildungstee? Es gibt viele Kinder, die auf diese Tees oder auch auf Fencheltee mit zum Teil massiven Bauchproblemen reagieren. Falls Sie solche Tees trinken, lassen Sie den Tee mal weg und schauen Sie, ob sich etwas ändert. Wenn ein Baby an der Flasche viel Luft schluckt, dann kann es sein, dass das Saugerloch zu groß ist oder aber auch dass die Flasche so gehalten wird, dass Luft im Sauger ist. Aus der auf den Kopf gedrehten Flasche sollte die Milch nur tropfen. Eventuell muss auch auf eine andere Saugerart gewechselt werden. Beikost sollte erst dann eingeführt werden, wenn das Kind etwa ein halbes Jahr alt ist. Ein Baby gibt normalerweise deutlich zu erkennen, wann es so weit ist, dass es zusätzlich und ergänzend zur Muttermilch andere Nahrung haben möchte. Die Bereitschaft zur Beikost erkennen Sie bei einem voll ausgetragenen gesunden Kind an den folgenden Anzeichen: • es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen, • der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. Dies ist bei einem gesunden, voll ausgetragenen Baby etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei gar nicht so wenigen später. Ehe diese Zeichen nicht zu erkennen sind, sollte noch keine Beikost eingeführt werden. Eine zu frühe Einführung der Beikost ist nicht sinnvoll, da dadurch der Organismus des Kindes überfordert werden kann, vor allen der Darm und die Nieren des Kindes können überlastet werden und außerdem erhöht eine zu frühe Einführung der Beikost das Allergierisiko. Selbstverständlich kann Gläschenkost auch in kleinere Portionen aufgeteilt eingefroren werden – wenn es dann erst einmal so weit ist, dass das Baby etwas anderes als Muttermilch (oder ersatzweise künstliche Säuglingsnahrung) erhalten wird. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Hallo, lieben Dank für die ausführliche Antwort. Soll ich dann besser auf Flaschennahrung umstellen, statt auf Beikost? Wenn ja beginne ich dann mit Pre, 1er oder 2er Milch? Ersetze ich auch wie bei der Beikost nach und nach eine Mahlzeit, oder spielt das keine Rolle in welchem Zeitraum. Nach und nach möchte ich aber langsam abstillen, ist es sinnvoll erstmal jede 2ter Mahlzeit zuersetzen, dass sich die MUttermilch nicht komplett zurückbildet, oder spielt das keine Rolle? Lieben Dank für die Antwort


Biggi Welter

Biggi Welter

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? Liebe Sunflower, wenn ich Sie richtig verstehe wollen Sie in naher Zukunft abstillen. Bei einem Kind unter sechs Monaten empfiehlt es sich zur Flasche mit künstlicher Säuglingsnahrung abzustillen. Wenn künstliche Säuglingsnahrung eingeführt wird, ist eine Pre-Nahrung ratsam. Pre-Nahrung kann das gesamte erste Lebensjahr hindurch gegeben werden und vom ernährungsphysiologischen Standpunkt aus, sind andere Stufen der künstlichen Säuglingsnahrung nicht erforderlich, schon gar nicht die 2er- oder 3er-Nahrungen, die außerdem nur in Zusammenhang mit Beikost gegeben werden können. Ob HA oder nicht, sollte mit der Kinderärztin/arzt besprochen werden. Beim Abstillen gehen Sie am besten so vor, dass Sie Ihr Kind zunächst anlegen, aber es sich nicht vollständig satt trinken lassen, sondern anschließend noch die Flasche anbieten. Bei manchen Kinder empfiehlt sich auch die umgekehrte Vorgehensweise, zuerst Flasche anbieten und anschließend noch die Brust, das müssen Sie ausprobieren. Allmählich steigern Sie die Menge der Flaschennahrung, bis die Mahlzeit vollständig ersetzt ist. Falls die Brust zu spannen beginnt, pumpen Sie gerade so viel Milch ab oder streichen von Hand aus, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Sie sich wieder wohl fühlen. Nicht mehr Milch als unbedingt notwendig entleeren, denn sonst wird die Produktion wieder angeregt. Zusätzlich können Sie die Brust kühlen. Ein Einschränken der Trinkmenge (wie es leider immer noch häufig empfohlen wird) ist nicht empfehlenswert. Trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Was hingegen hilfreich sein kann, ist das Einschränken des Kochsalzkonsums. Auch sollten Sie keinesfalls die Brust hochbinden. Was hilfreich sein kann ist ein gut sitzender, stützender BH, der jedoch keinesfalls einengen darf. Wenn Sie keine Probleme mit einer prallen, schmerzhaft spannenden Brust oder einem Milchstau usw. (mehr) haben, besteht jetzt kein Handlungsbedarf mehr. Ihre Brust wird ganz allmählich die Milchproduktion vollständig einstellen und noch in der Brust vorhandene Milch wird vom umgebenden Gewebe resorbiert werden. (Keine Sorge, die Milch in der Brust wird nicht `schlechtA). Es gibt auch naturheilkundliche und homöopathische Mittel, die zum Abstillen eingesetzt werden können. Wenn Sie sich hierfür interessieren, wenden Sie sich bitte an eine entsprechend ausgebildete Ärztin/Arzt oder Hebamme. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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