Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stuhlagang

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stuhlagang

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hallo Biggi, also Jolina hat seit 2 Tagen grünen sehr flüssigen Stuhlgang mit Stückchen drinnen. Ist das normal? Antibiotikum verwende ich nicht mehr, so langsam kann ich auch mal was ausser Griessbrei essen, es stellte sich heraus, daß es 3 krankheiten auf einmal waren(bin noch ziemlich fertig:-( und dies bezüglich habe ich gleich eine weitere Frage: ständig sagen mit welche, dass ich doch mal langsam ans Abstillen denken sollte, weil ich ja ständig krank bin und es durch das Stillen kommt, weil es von der zeit her wirklich so ist, man kann natürlich auch sagen seit der geburt:-((fing ja mit den Läusen an, weisst du noch*G*) Biggi ich habe ausser dieser Antibiotika jetzt nie was anderes bekommen und meine Ärztin sagte, daß die Krankheit jetzt einfach mal richtig ausgebrochen ist. Also kann das denn wirklich daran liegen:-(( ich wär so froh, wenn es nicht wahr ist:-(( danke und lg


Biggi Welter

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? Liebe Eli, wenn Stillen die Mutter krank machen würde, dann wäre nicht nur die Menschheit, sondern die gesamte Spezies der Säugelebewesen ausgestorben. Es ist keineswegs so, dass Stillen an der Gesundheit der Mutter zehrt, im Gegenteil, es gibt eine ganze Reihe von gesundheitlichen Vorteilen für Mutter UND Kind. Die WHO empfiehlt das lange Stillen nicht nur wegen der Vorteile für das Kind, sondern auch wegen der Vorteile für die Mutter. Das Stillen ist also nicht „schuld“, dass Du häufig krank bist, wohl eher die Tatsache, dass dich das Muttersein auslaugt. Ich habe meine Zweifel, ob dir das Abstillen wirklich eine Erleichterung bringen würde, denn sehen wir es doch einmal realistisch: Selbst wenn deine Tochter die Flasche bekommt, bedeutet das nicht, dass sie automatisch mehr schläft, am Tag weniger anhänglich an DICH sein wird und Du wirklich entlastet wirst. Es ist auch die Frage, ob es wirklich so sein wird, dass häufig jemand anderes da sein wird, das deine Tochter übernimmt und ihr die Flasche geben wird, denn in der Realität ist es doch so, dass dann vielleicht ein paar Mal eine Großmutter, eine Freundin oder der Partner einspringt, aber dann bleibt doch wieder alles an dir hängen und dann bist Du diejenige, die Flaschen zubereiten und reinigen muss, die nachts aufstehen muss usw. Ehe Du nun wirklich - wohl auch gegen deine innere Überzeugung - abstillst, versuche doch einmal einen anderen Weg: Gönne dir selbst in dieser anstrengenden Zeit so viel Ruhe wie möglich. Jetzt ist nicht die Zeit für blitzende Fußböden und spiegelnde Fenster. Lass den Haushalt auf Sparflamme laufen. Wenn die Fenster erst in einem halben Jahr wieder geputzt werden, dann schadet das niemandem und Tiefkühlgemüse ist nicht so schlecht und muss nicht geputzt werden. Nicht alles muss gebügelt werden. Mach den Tragetest. Bügele etwas und trage es für zehn Minuten. Das nächste Mal bügelst Du es nicht und trägst es für zehn Minuten. Dann vergleichst Du: ist der Unterschied nach der kurzen Tragezeit wirklich so deutlich, dass das Bügeln sich gelohnt hat? Viel Bügelarbeit lässt sich sparen, wenn die Wäsche sorgfältig aufgehängt wurde bzw. nicht lange im Trockner liegen bleibt, wenn der Trockner fertig ist. Es ist nicht viel mehr Arbeit, die doppelte Menge von zum Beispiel Nudelsauce zu kochen. Du kannst dann eine Hälfte einfrieren und hast damit schnell eine Mahlzeit, wenn ein Tag mal wieder sehr hektisch war. Versuche dir am Tag Freiraum für dich zu schaffen. Vielleicht kann dir dein Mann, deine (Schwieger)Mutter, eine Freundin oder ein verantwortungsbewusster Teenager dein/e Kind/er für eine Stunde oder so abnehmen, mit ihm spazieren gehen oder spielen und diese Zeit nutzt du für DICH. Selbst wenn Du nur in Ruhe in der Badewanne liegt, einmal um den Block joggst oder dich mit einer Zeitung und einer Tasse Tee in einen anderen Raum begibst, so ist das ein Weg aufzutanken und wieder neue Kraft zu schöpfen für den anstrengendsten Beruf der Welt: Mutter. Kurz: beschränke viel Dinge auf das absolut Notwendige, so dass Du auf diese Weise mehr Zeit für dich bekommst. Diese „gewonnene" Zeit kannst Du dann dazu nutzen, dich wieder zu erholen, neue Energie zu tanken. Suche dir wirklich Hilfe und Unterstützung. Solange es dem Kind gut geht und es gedeiht, spielt es keine Rolle wie der Stuhl aussieht. LLLiebe Grüße Biggi


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