Cindy_1990
Liebe Biggi, ich bekomme aufgrund ständiger Mandelentzündung nun das 7.mal infolge Antibiotika. Ich bekomme immer Penicillin, welches in der Stillzeit verwendet werden darf. Meine Frage lautet nun trotzdem. Hat die häufige Gabe trotzdem Folgen für mein 2-jähriges Kleinkind, welches noch recht häufig gestillt werden möchte? Ich muss nun auch demnächst zur Mandel-OP. Darf das Kind nach dem Eingriff wieder trinken? Herzlichen Dank im Voraus! Mit freundlichen Grüßen Cindy H.
Liebe Cindy H., die Theorie, dass sich beim Kind Resistenzen entwickeln könnten, wenn die Mutter Anitibiotika einnimmt, ist bis heute nicht bewiesen. Ich zitiere hierzu aus "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" von Spielmann, Steinhoff, Schaefer, 7. Auflage 2006: Antibiotika allgemein Bei vielen Antibiotika erhält ein gestilltes Kind unter Behandlung der Mutter weniger als 1 % der auf das Körpergewicht bezogenen therapeutischen Dosis. Damit werden allenfalls minimale, in keinem Fall Bakterien hemmende Konzentrationen im Säuglingsplasma erreicht. In der Literatur werden immer wieder folgende Risiken diskutiert: Beeinflussung der Darmflora (ggf. "dünnere" Stuhlkonsistenz, selten Durchfall), Beeinflussung bakteriologischer Untersuchungen, die im Fall einer Erkrankung des Säuglings erforderlich werden könnten, Entwicklung resistenter Keime, Sensibilisierung. Als klinisch relevant oder gar therapiebedürftig haben sich alle diese Nebenwirkungen bisher nicht erwiesen. Am ehesten ist mit einer vorübergehenden Auswirkung auf die Stuhlkonsistenz zu rechnen (Ito 1993). Ich kann und darf jedoch keine medizinischen Ratschläge erteilen, ich bin kein Arzt. Bei Fragen zur Vereinbarkeit und Dosierung von Medikamenten und Stillzeit (und natürlich auch Schwangerschaft) kann und sollte sich dein Arzt jederzeit an das Berliner Pharmakovigilanz und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie ("Embryotox") wenden, das unter der Telefonnr. 030 450-525700 erreichbar ist, per mail unter mail@embryotox.de, oder online unter www.embryotox.de bzw. http://www.bbges.de/content/index024a.html. Vielleicht kann dir auch Dr. Paulus aus dem Nebenforum schnell helfen oder auch Dr. Karle. Eine Vollnarkose erfordert nur für die Zeit eine Stillpause, in der die Frau in der Narkose liegt und noch nicht wieder wach ist zuzüglich der Zeit, die die Frau braucht, bis sie das Kind wieder selbst halten kann. Sprich einmal mit dem Anästhesisten und bitte ihn, das Narkosemittel so zu wählen, dass KEINE längere Pause notwendig ist. Wenn er sich unsicher ist, kann und sollte er sich auch bei der Beratungsstelle für Vergiftungserscheinungen und Embryonaltoxikologie erkundigen. Auch Schmerzmittel können so gegeben werden, dass du keine Stillpause machen musst. Alles alles Gute für den Eingriff und liebe Grüße Biggi
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