Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

stillverweigerung?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: stillverweigerung?

Mitglied inaktiv

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Liebe Stillberaterinnen, ich stille meinen 7 monate alten sohn noch fast voll (seit ca. 4 wochen lässt er sich mittags 4-5 löffelchen gemüsebrei aufdrängen). zur zeit hat er eine mittelohrentzündung und bekommt seit 3 tagen antibiotika. seit beginn der medikamentengabe will er nur noch sehr selten an der brust trinken - er nimmt auch keine flasche, tee oder abgepumpte milch. vorher habe ich immer noch aller 3 stunden und auch nachts gestillt - jetzt dreht er sich weg, d.h. er freut sich wenn er die brust sieht, aber sobald er ansaugen soll, weigert er sich. nur mit "zwang" ließ er sich heute 3x stillen -6,13,17 uhr- ich finde, dass es zu wenig ist, da er auch durch das antibiotika durchfall hat und flüssigkeit braucht. ich möchte unbedingt weiterstillen!!! hängt diese stillverweigerung mit der erkrankung zusammen und wie kann ich ihn wieder häufiger zum stillen bewegen? kann sich das wieder einpegeln und welche maßnahmen kann ich aktuell ergreifen? vielen dank für die antwort! lg sonnlina


Biggi Welter

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Liebe Sonnlina, ich denke schon, dass Ihr Baby Schmerzen hat. Babys mit Ohrenschmerzen verweigern häufig die Brust, weil es ihnen unangenehm ist auf dem erkrankten Ohr zu liegen. Es hilft vielfach, wenn das Baby in einer aufrechteren Haltung gestillt wird (dann ist der Druck auf die Ohren geringer). Sie können versuchen Ihr Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Sie können ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, drängen Sie aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Wenn Sie möchten, dass Ihr Baby wieder an Ihrer Brust trinkt, sollten Sie sich darauf einstellen, sich in den nächsten Tagen fast ausschließlich Ihrem Kind zu widmen. Wenn Sie es viel im Arm haben, zärtlich streicheln und es Sie in einer entspannten Atmosphäre einmal ganz für sich alleine hat, beruhigt es sich vielleicht und lässt sich dazu bewegen, wieder bei Ihnen zu trinken. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: o im Umhergehen stillen, o in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, o im Halbdunkeln stillen, o im Halbschlaf stillen, o das Baby mit der Brust spielen lassen, o unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, o alle künstlichen Sauger vermeiden, o das Baby massieren, o viel Körperkontakt (Haut auf Haut), o und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Um Ihre Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass Ihre Brust übervoll wird, sollten Sie Ihre Milch ausstreichen oder abpumpen. Die so gewonnene Milch können Sie Ihrem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode anbieten, z.B. mit einem Becher. Die Flasche ist in dieser Situation nicht unproblematisch, denn es kann Ihnen passieren, dass sich Ihr Kind dann zur Flasche hin abstillt. Wie geht es Ihrem Mäuschen denn heute Morgen? Hat es in der Nacht getrunken? Sind die Windeln nass? Hat es noch Fieber? LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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danke


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