Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, mein Sohn (3 Monate) kommt nachts alle zwei Stunden!!! Ich hab noch eine große Tochter und werd bald noch verrückt, weil ich morgens nicht aus dem Bett komme! Hatte am Mittwoch einen Milchstau, weil er Dienstag abend vor lauter Bauchweh-Geheul eine Mahlzeit ausließ und ich vor lauter Müdigkeit, die "Stauzeit" verschlafen habe. Außerdem habe ich deshalb schon viel zu viel an Gewicht verloren und es geht weiter abwärts. Nicht sehr schnell aber doch stetig. Ich wiege so wenig wie schon seit Jahren nicht mehr! Ich weiß, dass das nicht förderlich ist für die Milchbildung, aber was soll ich tun? Stilltee hab ich auch wieder angefangen. Gott sei dank stillt sich meine Tochter (knapp 3) wohl grad ganz ab (war die letzten Wochen eh kein "Trinken" mehr, nur noch ein sekundenlanges Andocken, kurz Ziehen, fertig Mama!) Hast du einen Tipp für mich???? Vielen Dank schonmal Babsie
Liebe Babsie, es wird zwar immer wieder behauptet, dass das Stillen die Frauen auslauge und "zehrt", doch in aller Regel liegt die Gewichtsabnahme nach der Geburt nur zum Teil am Stillen. Es kommt nur selten vor, dass eine Frau tatsächlich durch das Stillen so extrem abnimmt und ein Abstillen in Betracht gezogen werden sollte. Oft hat die Gewichtsabnahme ihren Grund zum Beispiel in einer Fehlfunktion der Schilddrüse, wie sie nach einer Schwangerschaft häufiger zu finden ist. Deshalb solltest Du deine Schilddrüse kontrollieren lassen. Allerdings kann es auch eine noch viel einfachere Erklärung geben: bei einem Baby, das mehr Aufmerksamkeit braucht als viele andere Babys, kann es dazu kommen, dass der Alltag insgesamt sehr hektisch verläuft und die Frau zwar zwischendurch mal eine Hand voll Chips in sich hineinfuttert, unter dem Strich aber doch zu wenig isst. Gönne dir und deinen Nerven ruhig Kalorienbomben. Sahnequark statt Magerquark, einen schönen Eisbecher mit Sahne und lasse dir vielleicht von deinem Partner kleine Zwischenmahlzeiten fertig machen, die Du mit einer Hand essen kannst. Wenn ein Teller mit Häppchen (Käsewürfel, Obst, Brot, Kräcker ...) fertig im Kühlschrank steht, kannst Du zum Beispiel die Zeit während des Stillens nutzen, um etwas zu essen und zu trinken. Und suche dir Nischen, die dir Zeit und Muße für dich selbst bringt. Tu etwas für dich und gönne dir regelmäßig etwas, was dir gut tut. Nicht das Stillen ist so anstrengend, sondern die Tatsache als Mutter einen der härtesten Berufe der Welt zu haben. Entwicklungsbedingt wachen sehr viele Baby in diesem Alter nachts häufig auf und suchen dann nicht nur die Nahrung aus der Mutterbrust, sondern auch die Sicherheit und Geborgenheit, die das Stillen automatisch mit sich bringt. Das ist anstrengend für die Mutter, doch es gibt kein Patentrezept, wie ein Kind in dieser Situation zu längeren Schlafphasen "gebracht" werden kann. Auch die Gabe von künstlicher Säuglingsnahrung oder Brei am Abend ist keine Garantie für ruhigere Nächte, im Gegenteil: Nicht wenige Eltern erleben, dass sich dadurch am Schlafverhalten Ihres Kindes gar nichts zum Positiven wandelt und manche Kinder wachen sogar noch häufiger auf. Gäbe es die "Wundernahrung", die ruhige Nächte garantiert, wäre sie außerdem längst (mit großem Werbeaufwand bekannt gemacht) im Supermarkt oder der Apotheke zu kaufen und es würde sich jemand eine goldene Nase damit verdienen. Hab ein wenig Geduld mit dir und deinem Kind und versuche dir den Alltag so einfach wie möglich zu machen, damit Du genügend Ruhe für dich bekommst. Die Nächte können sehr viel einfacher werden, wenn das Baby in unmittelbarer Nähe der Mutter schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben ihrem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger. Als stillende Mutter hast Du den ungeheuren Vorteil, dass Du dein Kind durch diese für alle anstrengende Zeit begleiten kannst, ohne dass Du richtig wach werden und aufstehen musst. Genieße dieses Privileg, dich einfach nur umdrehen zu müssen, so dass dein Kind an deine Brust kann und dann, wenn schon nicht sofort weiterschlafen zu können, so doch zumindest ruhen kannst. Du machst nichts falsch, wenn Du dein Baby dann stillst, denn Stillen ist ja nicht nur Ernährung, sondern gibt deinem Kind auch Nähe, Geborgenheit und Sicherheit. Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens "Schlafen und Wachen ? ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Du im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL?Stillberaterin bekommen kannst. LLLiebe Grüße Biggi
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