Mitglied inaktiv
Meine Tochter ist jetzt 12 Wochen alt (5 KG, 60 cm) und trinkt teilweise alle 1 1/2 Stunden, manchmal auch 2-2/12 Std. Ich habe in den letzten Tagen versucht,ihr einen Rythmus von mind. 2 1/2 Std. anzugewöhnen. Eigentlich schläft sie nachts durch; seit 2 Tagen wacht sie morgens um 5 Uhr auf und hat Hunger. Ausserdem ist ihre Fontanelle ab und an etwas eingefallen...Ich habe jetzt gehört, dass sie sich unter Umständen daran gewöhnt, nur kleinere Mengen Milch aufzunehmen- noch ein Grund mehr, einen Rythmus einzuführen, oder? Sie ist recht zierlich, weswegen ich hier etwas vorsichtig bin....ist es noch zu früh dafür? Danke schonmal- Suse
Liebe Suse, ein zwölf Wochen altes Kind ist im klassischen Alter für einen Wachstumsschub. Wachstumsschübe sind Zeiten erhöhter Nachfrage, in denen das Baby sehr oft gestillt werden möchte. Wird das Baby dann auch häufig angelegt (etwa alle zwei Stunden, manchmal sogar noch häufiger), erhält der Körper der Frau das Signal "mehr Milch bilden" und nach ein paar Tagen ist der Spuk vorbei und die Milchmenge hat sich dem Bedarf des Babys wieder angepasst. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Sie haben dann nicht zu wenig Milch, sondern der Bedarf Ihres Babys hat sich vergrößert und die Brust muss darauf erst reagieren. Wird in dieser Situation zugefüttert, wird der Brust kein erhöhter Bedarf signalisiert und die Milchmenge kann sich auch nicht auf den erhöhten Bedarf einstellen. Das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wird gestört und es kann der Beginn eines unfreiwilligen Abstillens sein. Ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einige, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am Besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Während eines Wachstumsschubs kann es durchaus sein, dass ein Baby alle Stunde an die Brust möchte. Es gibt keinen Grund einen Mindestabstand zwischen zwei Stillmahlzeiten einzuhalten. Im Extremfall kann das "Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. All die Erzählungen von einem bestimmten Rhythmus eines Babys sind schlicht und ergreifend falsch. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Gerade weil ihr Baby zierlich ist, sollten Sie es möglichst oft anlegen! LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Lieben Dank!!Dann weiss ich Bescheid..aber eine Frage habe ich noch...die 1,5 Std. min. muss ich aber schon einhalten wegen der Gefahr, dass die Kleine dann Bauchschmerzen bekommt- unverdaute auf verdaute Milch- oder? LG Suse
Mitglied inaktiv
Suse, falls Biggi niccht gleich antwortet: der Mindestabstand ist ein altes Ammenmärchen und ECHTER SCHWACHSINN... glaub einer Stillmutter, die 19 Monate nach Bedarf stillt, und das war zeitweise in Wachstumsschüben alle 5 Minuten :-) dieser Schwachsinn mit dem Mindestabstand von wegen keine frische Milch auf alte Milch hält sich erstaunlich wacker, aber glaubst Du wirklich, die natur würde zulassen, dass Babies Hunger haben und mit der Uhr gestillt werden? Der mensch ist das einzige Säugetier, das diesen Unfug veranstaltet... Still Dein Kind IMMMER und GRUNDSÄTZLICH, wenn es Hunger hat, egal, wann es das letzte mal getrunken hat... ich glaube, der Arzt, der diesen Mist verursacht hat, lebte in den 30er jahren in Neuseeland und hiess Czerny. Vielleicht findest Du hierzu was unter diesem Suchbegriff hier im Archiv... lg Doro
Mitglied inaktiv
Hallo Suse, Sobald Muttermilch in den Magen kommt beginnt die Verdauung. JEDES Kind, welches länger als 5 Minuten an der Brust trinkt (das sind die meisten) müsste demnach Bauchweh haben. Mein Sohn hatte in seinen 8 Wochen noch NIE Bauchweh (eines der wenigen Kinder!) und der stillt bei Lust und Laune im 30 Minuten Abstand (c; LG Jenny