Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillprobleme

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stillprobleme

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Hallo, ich habe aus einem anderen Forum den Tip bekommen hier mal anzufragen, vielleicht könnt ihr mir helfen. Meine Tochter ist vor 15 Tagen per sek. Sectio geboren, wir haben 2 Tagen im Kreissaal gelegen, bis bei 7 cm MM ein geburtsstillstand eintrat. Ich bekam eine Sectio in Vollnarkose, weil die PDA nur einseitig wirkte. 2 Std. nach der Sectio wurde mir die Kleine angelegt und hat auch getrunken. In den folgenden 48 Std. hat unsere Tochter dermassen verschlucktes Fruchtwasser und Blut erbrochen, dass an Stillen eigentlich nicht zu denken war. An Tag 3 hatte sie 15% abgenommen (Geburtsgewicht 3350), dass uns das Zufüttern empfohlen wurde. Seither pumpe ich Milch ab und füttere mit Pre zu. Einen Versuch sie wieder zu stillen letzte Woche wurde erfolglos abgebrochen, weil meine Tochter an der Brust nicht genügend zieht, sie nuckelt nur. Die Milchproduktion war schon fast wieder bei Null. Im Moment pumpe ich 2-3 stdl. je Seite 10- 15 Min ab, wir erzielen dabei ca. 100 ml/24H. Wenig oder? Aus meiner linken Brust kommen nur ein paar ml pro Pumpen. Wie könnte ich wieder zu Stillen kommen? bzw. die Milchproduktion steigern? Dankeschön Anemone


Biggi Welter

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Liebe Anemone, man kann eine Faustregel aufstellen, dass ungefähr eine Woche pro Monat, der nicht mehr gestillt wurde, plus eine zusätzliche Woche gerechnet werden muss, um wieder eine ausreichende Milchmenge zu bilden. Allerdings gibt es keine Garantien. Das grundlegende Vorgehen bei einer Relaktation und auch der induzierten Laktation besteht darin, das Baby dazu zu bringen so oft wie möglich an der Brust zu saugen. Dadurch werden die Brüste (wieder) zur Milchbildung angeregt. Ein ähnlicher Effekt lässt sich auch mit einer guten Milchpumpe erreichen. Häufig ist auch zusätzliches Pumpen neben dem Anlegen des Kindes sinnvoll, um die Milchproduktion zu steigern. In manchen Fällen wird die Relaktation bzw. induzierte Laktation zusätzlich mit Medikamenten unterstützt. In den Ländern der dritten Welt, wird meist ohne Medikamente vorgegangen und die Ergebnisse sind dennoch fast immer besser als bei uns. Gut beschrieben wird der Vorgang der Relaktation in dem Buch `Stillen eines Adoptivkindes und RelaktationA von Elizabeth Hormann (ISBN 3-932022-02-5), das im Buchhandel oder bei La Leche Liga Deutschland und bei jeder LLL-Stillberaterin erhältlich ist. Allerdings verlangt eine Relaktation sehr viel Durchhaltevermögen und möglichst die Unterstützung einer darin erfahrenen Stillberaterin. Eine wesentliche Rolle spielt auch das Kind, das die Brust (wieder) annehmen muss. Eine Relaktation sollte möglichst von einer erfahrenen Stillberaterin begleitet werden. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Ich drücke Ihnen die Daumen! LLLiebe Grüße, Biggi


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