Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Stillprobleme

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Stillprobleme

Mitglied inaktiv

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bin mal wieder am Ende mit meinem Latein und brauche Rat. Meine Kleine ist inzwischen 10 Wochen und bisher hat es mit einigen Ausnahmen mit dem Stillen ganz gut geklappt. Seit 2 Tagen ist mal wieder alles durcheinander. Wenn sie Hunger hat trinkt sie 5- 7 min ganz normal und lässt dann los aber anstatt nach ner kleinen Pause weiter zu trinken und dann zufrieden zu sein, wie die ganze Zeit, fängt sie an zu nörgeln und zu schreien. Manchmal lutscht sie an der Hand, so als hätte sie noch Hunger, doch wenn ich sie dann wieder anlegen will, schreit sie wie am Spieß und lässt sich nur durch Wiegen und Zuspruch beruhigen. Oft schläft sie dann vor Erschöpfung ein. Diese Prozedur wiederholt sich ca. alle 2 h, manchmal auch kürzer. Woran kann das liegen und was kann ich machen, dass wir beide wieder zufriedener sind. ich habe Angst, dass es der Anfang vom Abstillen sein kann, weil ich auch das Gefühl habe, nun weniger Milch zu haben...aber ich möchte so gerne noch weiterstillen. Wissen Sie Rat?


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Liebe Fantasypucki, für dieses Verhalten kann es eine Vielzahl von Gründen geben und ohne weitere Angaben und ohne euch sehen zu können, bin ich auf's Raten angewiesen. Eine Möglichkeit ist die, dass die Kleine gelernt hat schnell zu trinken und schlicht satt ist. Bekommt die Kleine einen Schnuller oder eine gelegentliche Flasche? Dann könnte eine Saugverwirrung vorliegen. Manche Kinder reagieren auch so auf einen starken Milchspendereflex. Dann schießt die Milch geradezu aus der Brust und damit kommen nicht alle Kinder zurecht. Es kann auch sein, dass das Kind sehr leicht ablenkbar ist. Bei Babys, die in einer der Phasen sind, in denen sie besonders leicht ablenkbar sind, hat sich bewährt, sich zum Stillen mit dem Baby in eine ruhige und ablenkungsarme, "langweilige", eventuell auch abgedunkelte Umgebung zurückzuziehen. Am besten wenden Sie sich einmal an eine Kollegin vor Ort und besprechen Ihre Situation in aller Ruhe mit Ihr. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben. Lieben Gruß, Kristina


Mitglied inaktiv

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Hallo mein Wohnort ist 76356 Weingarten heute ist es glücklicherweise schon etwas besser. Sie kommt aber immernoch sehr häufig... nochmal ne Frage zur Saufverwirrung. Wie kann sowas entstehen, wenn das Kind vorher ohne weiteres beides genommen hat, Schnuller und Brust? ich versuche den Schnuller nicht zu häufig zu geben, aber ab und zu kann sie sich damot gut beruhigen und ihr Saugbedürfnis stillen. das war die ganze Zeit o.k... wahrscheinlich hat sie nur ne unruhige Phase. Wir waren die letzte Zeit viel unterwegs... aber vielleicht gibt es ja ne Stillberaterin hier in der Nähe, denn ich habe ja immer wieder Fragen :) danke trotzdem liebe Grüße


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Liebe Fantasypucki, wie schön, dass es heute wieder besser klappt. Fragen Sie einmal bei Frau STÄBLER Bernadette, Tel.: 0721 888649 nach, wer die nächste Beraterin für Sie ist. Eine Saugverwirrung lässt sich leider nie ganz ausschließen, auch nicht bei einem älteren Stillkind und auch nicht, wenn es vorher unter Umständen monatelang gut gegangen ist. Die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung. Nun kann ein verhängnisvoller Kreislauf beginnen: da das Kind mit der falschen Technik an der Brust trinkt, wird es an der Brust hektisch, saugt an, lässt wieder los, dreht den Kopf hin und her schluckt viel Luft (die wiederum führt möglicherweise zu Bauchproblemen) und da es die Brust nicht mehr richtig stimuliert kommt es zu einem Rückgang der Milchmenge. Der Schnuller ist nicht die einzige Möglichkeit, ein aufgebrachtes oder sonst wie unruhiges Kind zu beruhigen, es gibt auch Alternativen. o Das Kind kann getragen werden. Durch das Tragen wird das Bedürfnis des Kindes nach Körperkontakt, Geborgenheit, Wärme und Nähe gestillt und mit einem gut gebundenen Tragetuch hat man mindestens eine Hand frei, um andere Dinge zu tun. o Das Kind kann gebündelt werden. Das Bündeln gibt dem Baby das Gefühl von Geborgenheit und lässt es seinen Körper und seine Grenzen spüren. Das Gefühl von Begrenzung hilft dem Kind sich sicher zu fühlen. o Man kann ein Nest bauen. Auch hier ist die Begrenzung der springende Punkt, der dem Kind Geborgenheit vermittelt. o Massage, eine warmes Bad oder auch ein warmes Körnerkissen können beruhigend wirken. Schaukelbewegungen (Wiege, Hängematte, Schaukelstuhl, mit Tragetuch spazieren gehen, Kinderwagen), monotone Geräusche (Staubsaugen, Auto fahren), beruhigende Musik, Singen und Tanzen mit dem Baby und auch der Schutz vor Überreizung (viele Besucher, Fernseher) helfen einem Kind sich zu beruhigen. Als Saugersatz bietet sich ein Finger (von Kind oder Vater oder Mutter) oder eventuell auch ein Lutschetuch an. Lieben Gruß, Kristina


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