Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillprobleme

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stillprobleme

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Liebe Biggi, meine kleine ist nun genau 6 monate alt habe bis letzte woche voll gestillt, bekommt jetzt mittags gemüse, klappt auch ganz gut. wollte zwar eigentlich ziemlich lange weiterstillen, habe aber immer wieder probleme mit brustentzündungen und milschstaus, habe schon alle mögliche ausprobiert, klappt aber trotzdem nicht richtig. lecithin nehme ich in kapselform, oder ist flüssiges besser? was kann ich sonst noch tun? habe grundsätzlich zuviel milch, nachts schläft sie immer ziemlich lange, so 7-9 stunden, muss sie dann immer wach machen, wegen milchstau.tagsüber trinkt sie ca. 4-5 mal. was kann ich tun? flasche nimmt sie auch nicht, kann ich den übergang auch mit der trinklerntasse versuchen? hab das gefühl, die akzepiert sie besser als die flasche. Sorry, ist ziemlich lang geworden, ist auch so schwierig alles! Danke trotzdem für eine prompte antwort!!! LG Kerstin


Biggi Welter

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? Liebe Kerstin, gerade wenn eine Frau zu Stauungen oder gar Brustentzündungen neigt, ist es wichtig, dass sie bei der Einführung der Beikost und erst Recht beim Abstillen langsam vorgeht. Die Brust braucht Zeit, um sich an die Veränderung zu gewöhnen. Es wird flüssiges Lecithin empfohlen für Frauen, die zu Staungen und wiederkehrenden Brustentzündungen neigen, in wie weit andere Dareichungsformen weniger effektiv sind, kann ich dir nicht sagen. Solange Du Stauungen oder ein unangenehmes Spannungsgefühl bekommst, kannst Du gerade so viel Milch mit der Hand ausstreichen (oder ganz vorsichtig abpumpen), dass die unangenehme Spannung nachlässt und Du dich wieder wohl fühlst. Nicht mehr ausstreichen, sonst wird die Milchbildung weiter angeregt. Zusätzlich kannst Du die Brust kühlen. Du brauchst deine Trinkmenge NICHT einzuschränken, sondern kannst und sollst weiterhin entsprechend deinem Durstgefühl trinken. Es hat sich allerdings als sinnvoll erwiesen, den Kochsalzkonsum in der Abstillperiode einzuschränken. Manche Frauen empfinden einen stützenden, aber in keinem Fall einengenden BH in der Abstillphase als angenehm. Zwingend notwendig ist es jedoch nicht, einen BH zu tragen. Es gibt auch naturheilkundliche und homöopathische Mittel, um den Abstillprozess zu unterstützen, wenn Du dich hierfür interessierst, wende dich bitte an eine entsprechend ausgebildete Ärztin/Arzt oder eine Hebamme. Sobald Du keine Probleme mit einer prallen, schmerzhaft spannenden Brust oder einem Milchstau usw. hast, besteht überhaupt kein Handlungsbedarf. Deine Brust wird ganz allmählich die Milchproduktion vollständig einstellen und noch in der Brust vorhandene Milch wird vom umgebenden Gewebe resorbiert werden. (Keine Sorge, die Milch in der Brust wird nicht `schlechtA). Flasche muss sicher nicht zwingend sein, ein Kind kann problemlos von der Brust direkt an den Becher gewöhnt werden, es sind auch keineswegs spezielle Trinklernbecher unabdinglich. Viele Tipps über das Was - Wann und Wie der Beikost und einige Rezepte zum Selberkochen findest Du in dem Infoblatt `Babys erste feste NahrungA der La Leche Liga, das Du bei der LLL oder jeder LLL-Stillberaterin bestellen kannst. In Heft 1/2003 des `buLLLetin - die andere Elternzeitschrift für den Still- und ErziehungsalltagA mit dem Titel `Tischlein deck dichA wird das Thema Beikost ebenfalls ausführlich behandelt werden. Sicher wäre dieses Heft auch etwas für dich. Das buLLLetin kann sowohl im Abonnement als auch als Einzelheft (buLLLetin Versand, Simone Kamer, Neumattstraße 20, CH3053 Münchenbuchsee oder auch beim Stillshop auf dieser Seite) bezogen werden. LLLiebe Grüße Biggi


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