Mitglied inaktiv
Hallo, mein Sohn ist jetzt 18 Tage alt. Das Stillen hatte im Krankenhaus halbwegs geklappt aber seit wir entlassen sind funktioniert es nicht so wirklich. Ich finde schwer eine Position in der wir beide entspannt die Mahlzeit durchführen können und muß ihn dementsprechend wieder anders anlegen was nicht so klappt. Der Kleine ist dann frustriert und fängt an zu schreien da er nichts zu trinken bekommt. Ich möchte ihn eigentlich gerne 6 Monate stillen bin aber manchmal versucht ihm eine Flasche zu kochen weil wir beide fertig sind und gemeinsam heulen. Meine Brustwarzen tun bereits beim stillen weh und brennen. Weil der Kleine noch so klein ist schläft er immer wieder ein beim trinken und läst sich auch nicht wirklich wieder zum trinken animieren. Nach 10 Minuten ist er am schlafen, Bäuerchen, ins Licht halten und wickeln bringen dann nicht viel. Sobald er aber in seinem Stubenwagen liegt fängt er an zu weinen. Welcher Abstand ist der Richtige zwischen den Stillmahlzeiten? Mal kommt er nach 2-3 Stunden mal erst nach 4-5 Stunden. Wie kann ich ihn richtig anlegen da ich eine sehr große und schwere Brust habe? Was kann ich in der Stillzeit essen? Der Kleine leidet an Dreimonatskoliken. Woran merke ich das er wirklich satt ist? Er spuckt nämlich recht viel Milch wieder aus. Muß er dann erneut angelegt werden? Wie pumpe ich Milch korrekt ab damit mein Mann ihn auch mal nachts betreuen kann? Wir haben eine Pumpe von Nuk. Vielen Dank im Voraus. Linda
? Liebe Linda, Schmerzen beim Stillen sind immer ein Zeichen, dass etwas nicht stimmt und deshalb ist es das Beste, wenn Sie sich jetzt möglichst rasch sowohl an eine Stillberaterin vor Ort als auch an Ihre Ärztin/Arzt wenden. Die Kollegin kann Ihre Anlegetechnik und das Saugverhalten Ihres Babys anschauen und gegebenenfalls korrigieren und die Ärztin kann nachschauen, ob eventuell eine Soorinfektion vorliegt, die dann unbedingt behandelt werden muss. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Anlegeprobleme lassen sich aus der Ferne und ohne Mutter und Kind zu sehen wirklich nicht lösen. Das gilt übrigens auch für das Abpumpen, denn korrektes Abpumpen ist eine Technik, die gelernt und geübt werden muss und eigentlich sollte keine Frau eine Pumpe in die Hand bekommen, ohne vorherige gründliche Pumpberatung. Blähungen sind bei kleinen Babys relativ häufig. Für eine Stillberaterin besteht der erste Schritt bei einem Kind mit Bauchproblemen darin, die Stillposition, Anlegetechnik und das Saugverhalten des Kindes zu überprüfen. Ein nicht korrekt angelegtes Kind und/oder ein Kind, das nicht richtig saugt, schluckt an der Brust meist sehr viel Luft und darin kann schon die Ursache für Blähungen begründet sein. Solange diese Ursache nicht beseitigt wird, können alle anderen Maßnahmen allenfalls „Kosmetik" betreiben, aber nicht wirklich helfen. Die Anlegetechnik und das Saugverhalten haben übrigens auch Einfluss auf das Spucken von Babys. Auch wird der Einfluss der Ernährung der Frau auf das Baby fast immer maßlos überschätzt. Allerdings sollte der Einfluss von Tees wie Milchbildungstee, Fencheltee usw. nicht unterschätzt werden. Nicht wenige Kinder reagieren genau auf diese Teemischungen - vor allem wenn mehr als zwei bis drei Tassen täglich getrunken werden - mit massiven Bauchproblemen. Lassen Sie deshalb diese Tees - falls sie Sie trinken - einmal komplett weg. Erst wenn sicher ist, dass ihr Baby korrekt angelegt ist und richtig saugt, kann überlegt werden, ob eine Veränderung Ihres Speiseplanes sinnvoll sein könnte. Doch auch dann gilt: Es gibt keine allgemeingültige „Stilldiät" oder generell verbotenen oder erlaubte Nahrungsmittel für die Frau während der Stillzeit (mit der Einschränkung, dass Alkohol möglichst gemieden werden soll). Eine stillende Mutter muß weder bestimmte Nahrungsmittel (z.B. Kuhmilch) zu sich nehmen, noch müssen alle stillenden Mütter bestimmte Nahrungsmittel meiden. Von Ausnahmefällen abgesehen macht die Mehrheit der stillenden Mütter die Erfahrung, dass sie alles, was sie mögen, in Maßen essen können - auch Schokolade und stark gewürzte Speisen - ohne dass sich dies auf ihre Babys auswirkt und viele kleine Babys haben Blähungen ganz gleich, was ihre Mütter essen. Auch wenn viele Mütter davon gehört haben, dass durch den Genuss von „blähenden" Lebensmitteln Blähungen bei ihrem Baby hervorgerufen werden, ist diese Meinung mit Vorsicht zu genießen. Darmgase entstehen bei der Verarbeitung von Faserstoffen (Ballaststoffen) durch die Darmbakterien im Verdauungstrakt. Weder Verdauungsgase noch Ballaststoffe gehen in die Muttermilch über, auch nicht, wenn die Mutter unter extremen Blähungen leidet. Genausowenig verändern stark säurehaltige Nahrungsmittel den pH-Wert der Muttermilch. Deshalb gibt es auch kein Verbot für Orangensaft. In diesem Zusammenhang ist interessant, wie unterschiedlich die Empfehlungen für stillende Mütter in verschiedenen Ländern sind. In Neuseeland zum Beispiel wird stillenden Müttern geraten keine Tomatensuppe zu essen, in Italien jedoch dürfen die Mütter mit Tomaten zubereitete Gerichte ohne Bedenken essen, außerdem wird ihnen empfohlen, möglichst viel weiße Nahrung wie Teigwaren und Weißwein zu sich zu nehmen. Diese Empfehlung beruht auf der Vorstellung, dass Milch am reichlichsten durch Nahrungsmittel gebildet wird, die die gleiche Farbe besitzen. Normalerweise können stillende Mütter alles essen, bei manchen Nahrungsmitteln ist es allerdings anzuraten, dass sie nicht im Übermaß genossen werden und jede Frau muss einfach ausprobieren, was bei ihrem Kind vielleicht Probleme verursachen könnte. Es gibt keinen in Zahlen fassbaren „idealen Stillabstand". Lassen Sie sich von Ihrem Kind leiten, in aller Regel weiß das Baby selbst am besten, wann es Hunger hat und etwas braucht und das Stillen nach Bedarf wird von Stillexperten einhellig empfohlen. Scheuen Sie sich wirklich nicht und wenden Sie sich schnellstmöglich an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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