Mitglied inaktiv
Hallo Frau Welter, unser Sohn – Kjell - ist jetzt 5 Wochen alt und seit der Geburt ist das stillen sehr problematisch. Aufgrund von Gelbsucht lag Kjell die ersten Tage fast ausschließlich im Billybett, in welchem er fast rund um die Uhr nur geschlafen hat und deshalb wenig an die Brust wollte. Eine erste Untersuchung im Krankenhaus ergabt zudem, dass meine Frau auch nur wenig Muttermilch hatte und deshalb zusätzlich HA1-Säuglingsnahrung gegeben wurde. Zuhause haben wir diese Prozedere dann fortgeführt, immer erst die Brust und dann mit einer Sonde auf dem kleinen Finger die Zusatznahrung. Auch durch den richtigen Milcheinschuss könnten wir nie auf die „Zufütterung“ verzichten, da Kjell schon 5 Minuten nach dem stillen wieder schmatzend und unruhig die Brust suchte. Das stillen war für meine Frau vom ersten Tag an immer sehr schmerzhaft, obwohl die Hebamme mit der eigentlichen Anlegetechnik einverstanden war. Das einzige, was Sie bemängelt hat war die Tatsache, dass Kjell sehr sehr langsam getrunken hat und schon nach kurzer Zeit an der Brust eingeschlafen ist (wir bekamen den Tip mit dem Unterkiefer). Das schmerzhafte anlegen führte jedoch zu blutigen Brustwarzen, sodass wir zur Schonung ein paar Tage die Milch abgepumpt und mit dem Fläschchen dann die Milch / HA1 verabreicht haben. Nach ca. 5 Tagen wollten wir dann wieder zum „normalen“ stillen übergehen, aber Kjell machte den Mund nicht mehr richtig auf - sprich der „Haifischbiss“ fehlte. Zu diesem Zeitpunkt haben wir uns dann telefonische an eine Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland gewandt, die uns Mut machte, indem Sie meinte, das ein Baby, welches schon einmal an der Brust war, das trinken nicht verlernen kann und alles Gut wird. Mittlerweile haben sich auf den Brustwarzen meiner Frau auch noch Milchblasen gebildet (teilweise blutig), die sehr schmerzhaft auf das häufige (alle 1 bis 1,5 Stunden) anlegen reagieren. Trotz Stillgruppe, Hebamme und Beraterin der LLL haben sich die Probleme nicht lösen lassen. Meine Frau beabsichtigt jetzt abzustillen, da die permanenten Probleme, die geringe Milchmenge (80 ml trotz öfteren anlegen) und die starken Schmerzen schon auf Ihr Gemüt und damit die Beziehung zum Kind “abfärben“. Gibt es aus Ihrer Sicht noch Anregungen, dass wir evtl. doch noch zu einem „normalen Stillleben“ finden oder wie wir sonst das Abstillen einleiten können. Mit freundlichen Grüßen Tessilow Unverricht
? Lieber Tessilow, da hat Ihre Frau ja schon einiges mitgemacht und vor allem kann ich mir nicht vorstellen, dass nach dieser Beschreibung zu urteilen, das Baby korrekt saugt. Es muss hier auch offensichtlich ein Verständnisproblem zwischen Ihnen/Ihrer Frau und der LLL-Kollegin gegeben haben, denn selbstverständlich kann ein Kind das korrekte Saugen an der Brust verlernen, diesen Zustand nennt man Saugverwirrung und er ist allen Stillberaterinnen bekannt (und wird gefürchtet). Fingerfeeding kann eine alternative Zufütterungsmethode sein, doch sie muss korrekt durchgeführt werden, sonst können sich Saugprobleme noch weiter verschärfen (und diesen Eindruck habe ich bei Ihrem Kind soweit ich es aus der Ferne beurteilen kann). Wenn Ihre Frau noch den Willen und die Kraft für einen weiteren Versuch hat, sollte sie sich unbedingt an eine erfahrene Stillberaterin vor Ort wenden, die ihr im direkten Kontakt genau zeigt und erklärt, was für Möglichkeiten es noch gibt und die - das ist extrem wichtig - Ihre Frau und Kjell sehen kann. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin oder eventuell eine Still- und Laktationsberaterin IBCLC (die allerdings ein Honorar für ihre Arbeit verlangt) heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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