Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillprobleme (leider lang geworden)

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stillprobleme (leider lang geworden)

Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi, nachdem Du mir bereits bei den Stillproblemen bei meinen ersten zwei Kindern immer sehr geholfen hast, möchte ich mich auch diesmal wieder an Dich wenden. Eigentlich hatte ich gedacht, beim 3. Kind bin ich jetzt endlich so fit im Stillen, daß es mal ohne Probleme abgeht, aber es scheint eher das Gegenteil der Fall zu sein. Unser Sohn David wurde am 01.12. ambulant geboren, hat dann zwei Nächte und einen Tag mehr oder weniger pausenlos durchgestillt, bis dann am 03.12. morgens der Micheinschuß kam. Natürlich entsprechend heftig, so daß ich zwei Tage mit zum Platzen gefüllter Brust rumgelaufen bin. Nachdem meine Brustwarzen bereits vorher ein bißchen gereizt waren (sie sind leider extrem empfindlich, trotz Lansinoh), wurden sie dann endgültig wund, weil David sie einfach nicht mehr richtig fassen konnte (vorher anwärmen und ausstreichen hat bei mir schon in den vorherigen Stillzeiten zu diesem frühen Zeitpunkt nicht geklappt). Und mit diesen wunden Brustwarzen schlage ich mich seitdem herum. Irgendwie scheint es mir nur noch ganz selten zu gelingen, ihn korrekt anzulegen, obwohl ich von der Theorie her weiß, wie es funktioniert. Im Sitzen klappt es überhaupt nicht, auch weil meine Brust oft sehr schwer und voll ist und ich sie dann stützen muß, aber kaum an meinen Armen vorbei komme (klingt vielleicht ein bißchen blöd, ist aber so). Im Liegen gelingt es mir manchmal, ihn korrekt anzulegen, aber es ist auch sehr schwierig. Er macht zwar den Mund weit auf, aber bis meine Brustwarze in seinem Mund ist, hat er den Mund schon wieder zu oder er verdreht den Kopf, so daß meine Brustwarze schief in seinen Mund käme. Dazu kommt noch, daß ich mich aus der Angst vor den Schmerzen sehr oft verkrampfe, was er natürlich merkt und worauf er mit sehr viel Unsicherheit reagiert. Am 12. Tag und 13. Tag nach seiner Geburt hatte er dann einen Wachstumsschub, was meine Brustwarzen erstaunlich gut überstanden haben, wenn man bedenkt, daß er wieder zwei Tage fast pausenlos gestillt hat. Danach hatte ich einen sehr schmerzhaften Milchstau mit Fieber, der aber dank Akupunktur durch meine Hebamme jetzt fast wieder weg ist. Auf jeden Fall schmerzt es nicht mehr und das Fieber ist auch weg. Leider hat meine Hebanmme versucht, David gegen seinen Willen anzulegen (mit Nackengriff am Kopf und Brustwarze in den Mund gestopft), obwohl ich ihr gesagt habe, dass sie es sein lassen soll. Resultat war ein Stillstreik an dieser Brust, allerdings stillt er mittlerweile im Liegen wieder einigermaßen zuverlässig. Gestern haten wir einen Tag, der von 8.00 bis 14.30 Uhr nur mit Stillen, Schreien und Tragen angefüllt war, aber da hatte ich seltsamerweise zum ersten Mal das Gefühl, das wir auf dem Weg der Besserung sind. Heute nacht hat er dann 6 Stunden am Stück geschlafen, so daß meine Brust heute morgen natürlich mal wieder zum Platzen war! Wenn der Milchflußreflex einsetzt, verspüre ich in beiden Brüsten ein Brennen (habe ich auch von früher in Erinnerung, aber nicht sooo stark), nach dem Stillen brennt die entsprechende Brust und die Brustwarze, die Brustwarzen bleiben nach dem Stillen sehr lange steif und aufgerichtet und sind dementsprechend empfindlich. Außerdem brennt die linke Brust noch viel mehr als die rechte, der Schmerz beim Michflußreflex ist auch unter der Achsel und am Rücken auf Höhe des Schulterblattes zu verspüren (hält alles auch noch nach dem Stillen an). Nachdem ich so meistens irgendwelche Schmerzen habe, ist es mir auch relativ unangenehm, meinen Sohn im Arm zu halten, was sich mit Sicherheit auch auf ihn überträgt, wobei ich natürlich möglichst versuche, es ihn nicht spüren zu lassen (gestern ging es übrigens richtig gut, da konnte ich ihn sogar auf meinem Bauch schlafen lassen). Kannst Du mir irgendwie weiterhelfen? Was war am gestrigen Tag so anders, daß ich da endlich mal ein gutes Gefühl hatte und jetzt geht alles schon wieder bergab? Ich bin mittlerweile schon ziemlich verzweifelt und überlege, ob es nicht doch besser wäre, die Flasche zu geben, weil sich diese ganzen Probleme natürlich auch nicht nur auf meine Beziehung zu David, sondern auch auf die ganze Familie auswirken (ich will auch mal wieder etwas mit meinen Töchtern zusammen machen, ohne mir ständig Gedanklen über diese ganze Stillproblematik machen zu müssen). Ist Kälte eigentlich schlecht (habe ich irgendwo gelesen, aber ich kann ja nicht den gnazen Winter im Haus bleiben und meine erste Tochter war auch ein Winterkind?!?). Entschuldige, daß es so lange geworden ist, aber ich musste mir mal meine ganzen Frust von der Seele schreiben. Schöne Grüße Uta


Biggi Welter

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Liebe Uta, ich kann es nur zu gut verstehen, dass Du frustriert bist und auch kurz vor dem Aufgeben stehst, aber warte noch ein wenig und hole dir kompetente Hilfe! Du brauchst dringend eine Beraterin vor Ort, die dich und dein Baby SEHEN kann und so auch sehr viel gezielter beraten kann. Es gibt zwei Möglichkeiten für die Schmerzen. Die eine ist eine ungute Trinktechnik des Kindes und die andere ein Gefäßkrampf (letzteres sieht man häufiger bei Frauen, die in der Schwangerschaft Magnesium genommen haben und es dann plötzlich abgesetzt haben). Aus der Ferne kann ich jedoch nicht sagen, was es ist und deshalb ist es am sinnvollsten, wenn Du dich an eine Stillberaterin in deiner Nähe wendest und dir beim Stillen zuschauen und die Brustwarzen unmittelbar nach dem Stillen anschauen lässt. Eine kompetente Beraterin kann dir verschiedene Anlegetechniken zeigen, die den Schmerz lindern können. Ich suche dir gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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Hallo Biggi, mein Wohnort ist 91077 Neunkirchen. Vielen Dank im Voraus! Schöne Grüße Uta


Biggi Welter

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Liebe Uta, wende dich bitte an Frau CRIEGEE Dagmar, Tel.: 09131 532444. LLLiebe Grüße, Biggi


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