Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillprobleme - Fortsetzung

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

zur Vita

Frage: Stillprobleme - Fortsetzung

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo Biggi, ich hatte mich bereits vor einger Zeit wegen massiver Stillprobleme an Dich gewandt (wunde BW und Gefäßkrampf). Aufgrund unerträglicher Schmerzen während und nach dem Stillen habe ich nun letzte Woche abgestillt und auf Flaschenmilch umgestellt, damit meine BW die Chance hatten, wieder abzuheilen. Wegen dem Gefäßkrampf wollte ich auch nicht abpumpen, da er danach auch auftritt. Ich bin nun sehr aktiv auf der Suche nach jemandem, der mir bei dem Problem Gefäßkrampf weiter helfen kann und wollte Dich in diesem Zusammenhang um Deine Meinung bitten, was Du davon halten würdest, noch einmal mit dem Stillen anzufangen. Wie würde es David verkraften, wenn ich dann doch wieder aufhören würde? Er akzeptiert die Flasche gut, vermißt aber das Stillen auch nach einer Woche noch (er sucht und "fragt" immer mal wieder - oder bilde ich mir das nur ein?). Wie soll ich beim Neuanfang vorgehen, da David mittlerweile doch einiges an Flaschenmilch zu sich nimmt und meine Milch natürlich sehr zurückgegangen ist (habe nicht medikamentös abgestillt, sondern immer nur ein bißchen ausgestrichen und anschließend gekühlt)? Ich denke, daß meine Milchmenge relativ schnell wieder gesteigert werden kann, da ich immer eher zuviel als zu wenig Milch habe, möchte aber riesig volle und pralle Brüste vermeiden, da dies den Gefäßkrampf deutlich zu verschlimmern scheint. Für Hilfsmittel wie Brusternährungsset halte ich mich nicht geeignet (habe ich schon mal ausprobiert), irgendwie macht mich dieses technische Drumherum noch angespannter und nervöser, als ich zur Zeit sowieso schon bin. Ich würde mich freuen, wenn Du mir meine zwei Fragen beantworten könntest, da hiervon natürlich abhängt, ob ich noch einmal mit dem Stillen anfange oder nicht. Ich werde mich diesbezüglich auch noch mal mit der Stillberaterin, die Du mir genannt hast, in Verbindung setzen, möchte aber unbedingt Deine Meinung bzw. Anleitung hierzu hören. Schöne Grüße Uta


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

Liebe Uta, eine Relaktation verlangt sehr viel Durchhaltevermögen und möglichst die Unterstützung einer darin erfahrenen Stillberaterin. Eine wesentliche Rolle spielt auch das Kind, das die Brust (wieder) annehmen muss. Du solltest dir also auf alle Fälle wirklich genau überlegen, ob Du noch einmal stillen möchtest, denn eine Relaktation ist nur für die Mutter sondern auch für das Kind Stress. Das grundlegende Vorgehen bei einer Relaktation und auch der induzierten Laktation besteht darin, das Baby dazu zu bringen so oft wie möglich an der Brust zu saugen. Dadurch werden die Brüste (wieder) zur Milchbildung angeregt. Ein ähnlicher Effekt lässt sich auch mit einer guten Milchpumpe erreichen. Häufig ist auch zusätzliches Pumpen neben dem Anlegen des Kindes sinnvoll, um die Milchproduktion zu steigern. In manchen Fällen wird die Relaktation bzw. induzierte Laktation zusätzlich mit Medikamenten unterstützt. In den Ländern der dritten Welt, wird meist ohne Medikamente vorgegangen und die Ergebnisse sind dennoch fast immer besser als bei uns. Gut beschrieben wird der Vorgang der Relaktation in dem Buch „Stillen eines Adoptivkindes und Relaktation“ von Elizabeth Hormann (ISBN 3 932022 02 5), das im Buchhandel oder bei La Leche Liga Deutschland und bei jeder LLL Stillberaterin erhältlich ist. Sprich einmal mit der Beraterin vor Ort, sie kann dir helfen, deine Gefühle zu ordnen und kann dir auch genau sagen, was auf dich zukommen würde. Ich würde mich sehr freuen, wenn Du mir wieder schreibst und mir berichtest, wie es weitergeht. LLLiebe Grüße, Biggi


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.