Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillmenge

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Frage: Stillmenge

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Hallo, mein Sohn Dominik ist jetzt 9 Tage alt. Er kam von der reife her 4 wochen zu früh. Hatte am anfang auch probleme die Wärme zu halten, bekam Glukose infusion und am 3. Tag die Gelbsucht. Die Wärme und Glukose hat sich wieder eingependelt. Durch die Gelbsucht war er aber zu schwach noch zum trinken, so das er die Flasche bekam. erst mit HA nahrung, dann mit abgepumpter MuMi. Seit3 Tagen geht er wieder an die Brust. Erst hatte ich dann noch danach die Flasche gegeben. Seit gestern jetzt nicht mehr. Bzw. nimmter sie auch nicht mehr so. Er trinkt jetzt an der Brust pro mahlzeit zwischen 50-60 ml. Jetzt frag ich mich allerdings ob das reicht. Er pennt danach auch gleich wieder meist ein und geht gar nicht mehr an die 2. brust. In der Nacht kam er alle 2-4 std. soll ich ihn trotzdem weiterhin versuchen, danach noch was von der Flasche zu trinken oder reicht das???? er wiegt jetzt so 2790 gramm. heute nacht hat er teilweise kaum was getrunken. Kann ich den einfach darauf vertrauen, das er sich meldet sobald er hunger hat? Oder soll ich ihn spätesstens alle 4 std anlegen? *grübelgrübel* Ich habe zwar meinen großen Sohn auch 13 Monate gestillt, aber da war das irgendwie immer einfacher. Der hat immer gut getrunken. Gestern hat er auf 24 h ca. 400 gramm getrunken. Viele Grüße Christine


Biggi Welter

Biggi Welter

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? Liebe Christine, bei einem Kind, das etwas zu früh geborenen ist, durch eine verstärkte Neugeborenen-Gelbsucht schläfrig ist und dann auch noch etwas trinkschwach zu sein scheint, kann ich Ihnen nur dringend raten, dass zunächst einmal Sie die Initiative ergreifen und Ihr Kind zum häufigen Stillen wecken. Mit „häufig" meine ich jetzt tagsüber alle zwei Stunden (jeweils vom Beginn des letzten Stillens bis zum Beginn des nächsten Stillens gerechnet) und in der Nacht nur einmal eine längere Pause von etwa vier Stunden. Ich weiß, das klingt jetzt für Sie sehr anstrengend und Sie haben auch noch ein weiteres Kind zu versorgen, aber 400 g in 24 Stunden sind bei einem Baby mit diesem Gewicht nicht ausreichend und wenn Sie mit Ihrem Kind eine gute Stillbeziehung erleben wollen, dann ist es notwendig, dass Sie jetzt etwas dafür „arbeiten". Die Flasche ist in Ihrer Situation mit Vorsicht zu genießen. Falls es notwendig sein sollte, dass Ihr Sohn zusätzliche (Mutter)Milch bekommt, dann sollte dies nach Möglichkeit über eine alternative Fütterungsmethode erfolgen, um nicht noch zusätzliche Saug- und Trinkprobleme zu provozieren. Am besten wenden Sie sich einmal an eine Kollegin vor Ort, die sich anschauen kann, wie Ihr kleiner Mann trinkt und Ihnen gezielte Tipps geben kann, wie sie weiter vorgehen. Die Kollegin kann Ihnen dann auch zeigen und erklären, wie Sie Ihr Baby bei Bedarf mit dem Becher oder einer anderen alternativen Fütterungsmethode füttern können. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Um ihr Baby zu wecken und sein Interesse an der Brust wach zu halten können Sie einige der folgenden Techniken versuchen: Aufwecktechniken • Versuchen Sie das Baby aufzuwecken, wenn es sich in einem leichten Schlafstadium befindet. Achten Sie auf rasche Augenbewegungen unter den geschlossenen Lidern, Bewegungen von Armen und Beinen, Saugbewegungen der Lippen und Veränderungen im Gesichtsausdruck ihres Babys. • Dämpfen Sie das Licht. Grelles Licht veranlasst das Baby, seine Augen zu schließen. • Lockern Sie die Bettdecke oder nehmen Sie die Decke weg. • Bei warmen Raumtemperaturen ziehen Sie das Baby aus bis auf die Windel. Bei Temperaturen über 27° C nimmt die Saugaktivität ab. • Sprechen Sie mit dem Baby und versuchen Sie, Blickkontakt herzustellen. • Halten Sie das Baby aufrecht. • Bewegen Sie das Baby sanft auf und ab, während Sie es auf ihrem Schoß halten. Dabei heben Sie seinen Kopf, seine Schultern und seinen Körper an und beugen es in der Hüfte. Versuchen Sie niemals, das Baby in der Taille zu beugen, dadurch können innere Verletzungen hervorgerufen werden. Steigerung der Stimulation • Reiben oder klopfen Sie den Rücken des Babys oder lassen Sie Ihre Finger an seiner Wirbelsäule entlang spazieren. • Wechseln Sie die Windeln. • Massieren Sie sanft Hände und Füße des Babys. • Verstärken Sie den Hautkontakt mit Ihrem Baby. Massieren Sie das Baby oder baden Sie es. • Bewegen Sie die Arme und Beine des Babys wie bei „backe, backe Kuchen." • Reiben Sie die Stirn und die Wangen des Babys mit einem kühlen, feuchten Waschlappen ab. • Lassen Sie Ihre Fingerspitzen um die Lippen des Babys kreisen. • Tropfen Sie etwas ausgestrichene oder abgepumpte Muttermilch auf die Lippen des Babys. Das Interesse des Baby aufrecht erhalten • Die Hand, die die Brust abstützt, muss das Gewicht der Brust vom Kinn des Babys nehmen. • Wechseln Sie die Seite, sobald das Baby das Interesse am Saugen verliert. • Wenn Sie die Brustseite wechseln, lassen Sie das Baby dazwischen aufstoßen oder wickeln Sie es, um sein Interesse wach zu halten. • Versuchen Sie das Baby in der Unter-dem-Arm-Haltung statt der Wiegenhaltung zu stillen. • Massieren Sie den Oberkopf des Babys beim Stillen in kreisenden Bewegungen. Sie werden nicht alle diese Tipps verwirklichen können. Suchen Sie sich die heraus, die Ihnen passend erscheinen. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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