Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillhäufigkeit, -zeiten

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Frage: Stillhäufigkeit, -zeiten

Mitglied inaktiv

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Hallo, mein Sohn ist jetzt 5 Monate alt und ich stille ihn noch voll. Es sind fünf Mahlzeiten am Tag: 6 Uhr, 10Uhr, 14 Uhr, 18 Uhr, 22 Uhr. Zu der Mahlzeit um 10 Uhr trinkt er nur wenig. Meine Frage nun: kann ich ihn auf 4 Mahlzeiten reduzieren oder ist das noch zu früh. Ich denke das er dann vielleicht nicht genug bekommt oder nachts nicht mehr durchschläft? Wie ist das mit dem Zufüttern, wann gibt man die Mittagsmahlzeit? Lohnt es sich länger zu stillen, mein Mann leidet an Heuschnupfen, ich habe keine Allergie?


Biggi Welter

Biggi Welter

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? Liebe Susan, selbst für Erwachsene werden mindestens fünf Mahlzeiten pro Tag empfohlen. Es ist generell besser, wenn mehrere (kleinere) Mahlzeiten eingenommen werden als seltenere. Deshalb ist es auch nicht empfehlenswert, bei einem Baby oder Kleinkind, dessen Körper sich ja noch dazu noch im Wachstum befindet, die Zahl der Mahlzeiten auf vier einzuschränken. Es ist ein Trugschluss, dass sich die Ernährung tatsächlich entscheidend auf das Schlafverhalten des Kindes auswirkt. Dabei spielen ganz andere Faktoren eine Rolle (was viele Eltern dann schmerzlich feststellen müssen, wenn ihr Kind, das bisher durchgeschlafen hat, ab der Einführung der Beikost beginnt wieder vermehrt aufzuwachen). Längeres Stillen lohnt sich in vielfacher Hinsicht, sowohl für das Kind wie für die Mutter, da beide davon gesundheitlich profitieren. Mit der Beikost sollte erst angefangen werden, wenn das Kind die folgenden Anzeichen zu erkennen gibt: • es ist in der Lage aufrecht zu sitzen, • der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert sich dafür, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen läßt. Dies ist bei gesunden, voll ausgetragenen Kindern meist etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei gar nicht so wenigen später. Ehe diese Zeichen nicht zu erkennen sind, sollte noch keine Beikost eingeführt werden. Eine zu frühe Einführung der Beikost ist nicht sinnvoll, da dadurch der Organismus des Kindes überfordert werden kann, vor allen der Darm und die Nieren des Kindes können überlastet werden und außerdem erhöht eine zu frühe Einführung der Beikost das Allergierisiko und andererseits gibt die frühe Einführung der Beikost keine Garantie für längeren Schlaf und ruhigere Nächte. Wenn es dann soweit ist, sollte die Einführung der Beikost langsam erfolgen. Es ist am günstigsten mit einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein- oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Karotte, nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.). Der Sinn dieser Vorgehensweise ist folgender: Falls sich eine allergische Reaktion zeigt, kann man auf diese Art leichter feststellen, was sie verursacht hat. Auch wenn das Risiko einer allergischen Reaktion nach dem ersten halben Jahr nicht mehr so groß ist, besteht die Möglichkeit dass eine Speise eine allergische Reaktion auslöst (Ausschlag, Durchfall, Erbrechen). Wurde immer nur ein neues Nahrungsmittel eingeführt, dann lässt sich leichter feststellen, welches Nahrungsmittel nicht vertragen wurde. Die betreffende Speise sollte dann aus dem Speiseplan gestrichen und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten werden. Bereits eingeführte Nahrungsmittel, die gut vertragen werden, können miteinander gemischt werden. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Es ist günstiger die Einführung eines neuen Nahrungsmittels nicht auf die Abendmahlzeit zu legen, da dann Unverträglichkeitsreaktionen in die Nacht fallen können und das ist einigermaßen ungünstig Was nun die Abwechslung im Speiseplan des Kindes betrifft, so ist im ersten Lebensjahr eindeutig weniger mehr. Das Kind braucht nicht so viel Abwechslung, die große Vielfalt erhöht vielmehr das Risiko von Allergien. Ich hoffe, Ihnen weitergeholfen zu haben. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Hallo, kleiner Tipp von mir als Mutter einer Tochter, die mit 11 Monaten immer noch ca. 8mal in 24 Stunden gestillt werden möchte: tu gar nichts und freu Dich über die geradezu sensationellen Zeiten Deines Kindes! Nach allem, was ich bis jetzt gelernt habe, ist das superselten und die Wahrscheinlichkeit, dass Änderungsversuche nach hinten losgehen gross. LG, Chr.


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