Finual
Hallo liebe Stillexperten, Ich habe eine Frage zum Stillen und der Beikost. Mein Sohn ist gut 4,5 Monate alt und stillt in 24 Stunden konsequent alle zwei Stunden. Ich habe mittags mit der Beikost begonnen. Es klappt ganz gut, aber ich habe das Agefühl, dass er auch dann nicht länger als die besagten zwei Stunden satt ist. Ich hatte die Hoffnung, dass es durch die Beikost zu einer längeren Sättigung zumindest nach einer solchen Mshlzeit kommt. Durch meine ältere Tochter sind die Tage anstrengend und ich nach diesen Nächten entsprechend ausgelaugt. Was ist eure Erfahrung? Wodurch werden die Abstände länger irgendwann? Und was lehrt die Erfahrung, wann es besser wird? Ich möchte nicht ewig stillen, und kann mir nicht vorstellen , zB. Das Langzeitstillen zu praktizieren. Klar, jetzt ist er noch klein und das alles ist noch völlig normal, aber ich habe momentan das Gefühl, es geht in keine bessere Richtung voran. Danke! Lg, Finual
Liebe Finual, es ist überhaupt nicht schlecht, wenn Ihre Tochter nach dem Brei noch gestillt wird. Sie ist gerade erst sechs Monate alt und damit noch am Beginn der „Beikostarriere“ und in dieser Zeit sollte der Begriff „BEI Kost“ wörtlich verstanden werden. Beikost ist etwas, was die Muttermilch ergänzt und nicht ersetzt. Es ist deshalb normal und richtig in Verbindung mit der Beikost zu stillen, nicht zuletzt deshalb, weil auf diese Weise bestimmte Bestandteile der Beikost vom Kind besser verwertet werden können. Sicher ist es richtig und gut, einem etwa sechs Monate alten Baby, das Interesse an fester Nahrung zeigt, diese dann auch anzubieten. Doch diese Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen und keinesfalls kann die feste Kost die Muttermilch jetzt bereits in größerem Maße ersetzen. Ich weiß, dass fast überall steht: „zunächst wird die Mittagsmahlzeit ersetzt und im Abstand von etwa vier Wochen ersetzen Sie die nächste Mahlzeit usw". Gleichzeitig wird „eine Mahlzeit" als die Menge definiert, die in ein Gläschen passt und zwar für alle Kinder gleich. Doch dieses Schema, das leider immer noch oftmals propagiert wird verursacht in vielen Fällen nichts weiter als Stress und Tränen. Es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit „ersetzt" werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT Kost heißen. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Im gesamten ersten Lebensjahr sollte Muttermilch das Hauptnahrungsmittel des Kindes sein. Wenn Sie abstillen möchten, können Sie zunächst zur Flasche hin abstillen und weiterhin langsam die Beikostmenge steigern. LLLiebe Grüße Biggi