Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

stillen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: stillen

Mitglied inaktiv

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Hallo.. meine frage ist ob ,wenn ich Blähungen,Durchfall oä vom Essen bekomme, meine Tochter die ebenfals bekommt..oder muss das nicht sein?? Dann tut mir immer meine Brust weh,wenn der milcheinschuss(immer wenn sie trinkt oder auch zwischendurch) kommt.Es zieht dann schmerzhaft oberhalb der Brust,als würde ich merken wie die milch von oberhalb der Brust bis zur Warze runter läuft.Was kann das sein,oder ist das normal? Dann trinkt sie lieber an der rechten seite als an der linken und daher ist die rechte immer voll und die linke weich und kleiner.Ist das schlimm oder soll ich sie einfach mehr an die linke ansetzten als an der rechten? Vielen Dank für Ihre mühe. lg Jasmin


Biggi Welter

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Liebe Jasmin280805, eine stillende Mutter muss weder bestimmte Nahrungsmittel (z.B. Kuhmilch) zu sich nehmen, noch müssen alle stillenden Mütter bestimmte Nahrungsmittel meiden. Von Ausnahmefällen abgesehen macht die Mehrheit der stillenden Mütter die Erfahrung, dass sie alles, was sie mögen, in Maßen essen können auch Schokolade und stark gewürzte Speisen ohne dass sich dies auf ihre Babys auswirkt und viele kleine Babys haben Blähungen ganz gleich, was ihre Mütter essen. Auch wenn viele Mütter davon gehört haben, dass durch den Genuss von "blähenden" Lebensmitteln Blähungen bei ihrem Baby hervorgerufen werden, ist diese Meinung mit Vorsicht zu genießen. Darmgase entstehen bei der Verarbeitung von Faserstoffen (Ballaststoffen) durch die Darmbakterien im Verdauungstrakt. Weder Verdauungsgase noch Ballaststoffe gehen in die Muttermilch über, auch nicht, wenn die Mutter unter extremen Blähungen leidet. Genau so wenig verändern stark säurehaltige Nahrungsmittel den pH Wert der Muttermilch. Deshalb gibt es auch kein Verbot für Orangensaft. Letztlich bleibt nur auszuprobieren, ob ein Kind auf etwas reagiert, was die Mutter isst. Prophylaktische Enthaltsamkeit ist keineswegs sinnvoll und führt nur zu Frust bei der Mutter. Nun zu Deinen Schmerzen, ich zitiere Dir dazu aus dem "Handbuch für die Stillberatung": "Ein starker Milchspendereflex kann zu Schmerzen während des Stillens führen, und zwar in der Brust, an der das Baby trinkt. Besonders Frauen mit einer überreichen Milchbildung können davon betroffen sein. Ein starker Milchspendereflex kann Schmerzen durch die Dehnung der Milchgänge, während die Milch hindurchfließt, verursachen. Manchmal kann der Schmerz dadurch verringert werden, dass bei jeder Stillmahlzeit nur eine Brust angeboten wird und/oder zur Verhinderung einer Brustdrüsenschwellung häufiger gestillt wird. Diese Art des Brustschmerzes verschwindet normalerweise spontan während des ersten Monats." Solltest Du nicht das Gefühl haben, dass Du einen besonders starken Milchspendereflex hast, könnten die Schmerzen auch von einem verzögerten oder behinderten MSR herrühren: "Ein verzögerter oder behinderter Milchspendereflex wird meist als Schmerz während des Stillens in einer oder beiden Brüsten empfunden. Er kann durch eine Brustdrüsenschwellung während der ersten Tage oder Wochen oder durch Überbelastung während einer emotional schwierigen Zeit hervorgerufen werden. Neben extremer Überbelastung können die folgenden Faktoren den Milchspendereflex der Mutter beeinflussen: wunde Brustwarzen (dadurch kann sich die Mutter verspannen, wenn sie das Baby an die Brust nimmt), zu viel Koffein, Rauchen und bestimmte Medikamente". Dann gäbe es noch eine dritte Ursache für die Schmerzen: "Das plötzliche Füllen der Milchgänge kann einen starken, von manchen Frauen als stechend beschriebenen Schmerz tief in der Brust verursachen, der meist zwischen den Mahlzeiten, häufig kurz nach dem Stillen, auftritt. Dieser Schmerz kann während der ersten Wochen periodisch auftreten und verschwindet üblicherweise, sobald sich das Stillen eingespielt hat." Gegen die Schmerzen kann es hilfreich sein, Entspannungstechniken, wie wir sie etwa in den Geburtsvorbereitungskursen lernen, anzuwenden. Die meisten Babys haben eine "Lieblingsbrust". Das ist gar nicht ungewöhnlich. Normalerweise besteht kein Grund zur Sorge wegen dieser Unterschiede, sie sind ebenso normal, wie die Tatsache, dass es Menschen gibt, die Rechtshänder sind und andere, die die linke Hand bevorzugen. Wir Menschen sind nicht symmetrisch und das gilt auch für die Brüste einer stillenden Frau. Es ist ganz normal, wenn eine Brust mehr Milch bildet als die andere. In einigen Fällen kommt es zu einer stärkeren Milchproduktion in einer Brust, weil in dieser Brust mehr Milchgänge arbeiten und die Milch in dieser Brust schneller und reichlicher fließt. Manchmal wird (häufig unbewusst) an einer Seite mehr angelegt als an der anderen und so diese Seite zu mehr Milchbildung angeregt. Dieser Unterschied ist jedoch normalerweise bedeutungslos, da es nicht auf die Menge in einer Brust ankommt, sondern auf die Gesamtmenge. Du könntest versuchen durch gezieltes Anlegen eine Ausgleich zu schaffen, doch es gibt keine Garantie dafür, dass Du diesen Ausgleich erreichen wirst. Und wie gesagt: wichtig ist die Gesamtmenge und nicht, wie viel Milch eine Brust bildet. Das kosmetische Problem wird sich nach dem Abstillen wieder einigermaßen ausgleichen. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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meine Tochter ist nun 6 wochen alt,falls das wichtig für Ihre Antwort ist. lg


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