Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillen.

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stillen.

Mitglied inaktiv

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Hallo. Ich stille meine Tochter ( 5 Wochen alt) noch voll.Aber ich glaub,sie wird jetzt nicht mehr satt.Nun haben wir es auch schon mit der Flasche versucht.Aber sie weiß nicht was sie damit anfangen soll.Wie gewöhne ich sie an die Flasche?


Biggi Welter

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? Liebe Konny, woraus schließen Sie, dass Ihr Kind nicht satt wird? Gerade im Alter Ihrer Kleinen ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass ein Wachstumsschub vorliegt. Wachstumsschübe sind Zeiten erhöhter Nachfrage, in denen das Baby sehr oft gestillt werden möchte. Wird das Baby dann auch häufig angelegt (etwa alle zwei Stunden, manchmal sogar noch häufiger), erhält der Körper der Frau das Signal `mehr Milch bildenA und nach ein paar Tagen ist der Spuk vorbei und die Milchmenge hat sich dem Bedarf des Babys wieder angepasst. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Sie haben dann nicht zu wenig Milch, sondern der Bedarf Ihres Babys hat sich vergrößert und die Brust muss darauf erst reagieren. Je häufiger angelegt und die Brust effektiv entleert wird, um so mehr Milch wird gebildet. „Klassische" Zeiten für Wachstumsschübe sind: • zwischen dem siebten und vierzehnten Tag • zwischen der vierten und sechsten Woche • zwischen dem dritten und vierten Monat doch wie immer, sind auch hier die Babys Individualisten und es gibt eine sehr große Schwankungsbreite und manche Kinder haben mehr Wachstumsschübe als die „typische" Zahl. Wird in dieser Situation zugefüttert, kann das zu einem schnellen und ungewollten Abstillen führen. Falls Sie sich also nicht ohnehin zum Abstillen entschlossen haben, ist es am Besten, Sie wenden sich an eine Kollegin vor Ort und besprechen mit ihr, was Sie nun tun können. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben. Die Techniken beim Trinken der Brust bzw. der Flasche unterscheiden sich völlig voneinander. Das Baby empfindet den Flaschensauger wahrscheinlich als etwas Befremdliches, dem es nichts abgewinnen kann. Wenn die Mutter die Flasche geben will kommt noch dazu, dass es sich denkt `Was soll denn damit? Ich kann doch die Milch meiner Mutter riechen und fühle ihre Brust und bekomme so etwas Seltsames in den Mund gesteckt“. In einigen Fällen hilft es daher, wenn jemand Anderes die Flaschenfütterung übernimmt. Es empfiehlt sich auch, nicht zu warten, bis das Baby sehr hungrig oder müde ist. Müde oder hungrige Babys sind nicht unbedingt daran interessiert etwas Neues auszuprobieren. Manche Babys wollen auch einfach nicht aus einer Flasche trinken. Bei diesen Kindern kann man dann versuchen, ob sie aus einer Trinklerntasse (Schnabeltasse) trinken. Viele Mütter berichten, dass ihre Babys die Trinklerntasse von Avent mit dem weichen Schnabelaufsatz gerne (oder zumindest lieber) annehmen. Unter Umständen kann man auch löffeln. Hier noch ein paar Tipps, wie das Baby die Flasche vielleicht besser annimmt: • die Flasche anbieten, ehe das Baby zu hungrig ist • das Baby beim Flaschegeben in ein Kleidungsstück der Mutter (Geruch) einwickeln • den Flaschensauger nicht in den Mund des Babys stecken, sondern die Lippen des Babys damit berühren, so wie die Mutter dies mit der Brustwarze tut • den Flaschensauger mit warmem Wasser auf Körpertemperatur bringen oder beim einem zahnenden Baby abkühlen, um die Zahnleisten zu beruhigen • verschiedene Saugerformen und Lochgrössen ausprobieren • verschiedene Haltungen beim Füttern einnehmen • versuchen das Baby im Halbschlaf zu füttern • geduldig bleiben und auch alternative Fütterungsmethoden in Betracht ziehen (z.B. Becher, Löffel) Die Becherfütterung ist mit der richtigen Technik keineswegs aufwändiger als die Flaschenfütterung und deshalb durchaus eine Alternative zur Flasche mit der zudem das Risiko der Saugverwirrung (das bei jedem Sauger gleich von welchem Hersteller besteht) umgangen werden kann. Am besten lassen Sie es sich einmal von einer Stillberaterin in Ihrer Nähe erklären und zeigen. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Liebe Konny, es klingt für mich wie der typische Wachstumsschub um die 6. Woche, das was Du beschreibst. Du stillst und innerhalb sehr kurzer Zeit ist Deine kleine Maus wieder hungrig. Das neue Einpegeln Nachfrage-Angebot dauert meist 2 bis 3 Tage, danach hat sich die Brust dran gewöhnt, dass mehr Bedarf besteht und bildet auch mehr Milch. Bezüglich der Flasche: Vielleicht mag sie die Saugerform nicht (rund oder kiefergerecht) oder das Material (Latex oder Silikon)? Vielleicht klappt es, wenn Du ihr die Milch erstmal mit einem kleinen Löffel anbietest bzw. in den Mund flößt. Viele Grüße, Tigerlady


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