Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stillen

Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi, ich weiß nicht mehr ob meine Tochter (12 Wochen) hunger hat oder sich nur an meiner Brust beruhgen will. Jeden Abend punkt 20Uhr fängt sie an zu weinen bis ca. 23-24Uhr. Das sie auch an koliken leidet weiß aber sie läßt sich nur an meiner Brust ruhig stellen und trinkt und trinkt. Nach ca. 30 Min. schläft sie an meiner Brust ein für etwa 10 Min. und dann wacht sie auf und schreit wieder, dann leg ich sie wieder an und die gleich Prozedur geht von vorne los und das bis ca. 23-24Uhr. Kann das sein, daß sie nicht mehr satt wird? Mich grault es jeden Abend wieder aufs neue!!! LG


Biggi Welter

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? Liebe Sonnenschein, das was Du beschreibst, ist keineswegs ungewöhnlich für ein Baby in diesem Alter und deutet in der Regel nicht auf zu wenig Milch hin. Es gibt sogar einen Fachausdruck dafür: Clusterfeeding. Für dein Kind ist es unwesentlich, ob es der körperliche Hunger ist oder der Hunger nach Nähe, Geborgenheit und Trost ist, der es nach der Brust verlangen lässt. Stillen ist viel mehr als reine Nahrungsverabreichung. Mach es dir mit deinem Kind am Abend gemütlich auf dem Sofa oder vielleicht sogar im Bett. Gar nicht so selten tolerieren die Kinder in diesen Phasen auch, dass die Mutter sich ihnen nicht ganz und gar widmet, sondern nebenbei ein Buch liest oder fern sieht oder … Wenn Du merkst, dass deine Arme und Nerven überstrapaziert sind, dann kann es helfen, wenn dir ein lieber Mensch die Kleine einmal abnimmt. Im Volksmund wird diese abendliche Unruhe `OmastundeA genannt, d.h. dass jetzt eine liebevolle Großmutter gebraucht wird, die nichts Dringenderes vorhat, als das Baby zu wiegen und im Arm zu halten, bis seine Unruhe vorbei ist. Leider ist so eine Großmutter nicht immer verfügbar und der Vater des Babys ist auch nicht unbedingt zu diesen Zeiten zuhause. In dieser Situation ist - so schwer es auch fällt - Ruhe das alleroberste Gebot. Keine großen Aktionen und nicht ständig etwas Neues ausprobieren, sondern das Kind mit viel Ruhe und möglichst wenig Aufhebens zu beruhigen versuchen. Vor allem, wenn die Mutter - was ja nur zu verständlich ist - angespannt ist, dann ist es vorteilhaft, wenn vielleicht der Partner das Kind nimmt, der weniger aufgeregt ist (oder eben die Großmutter oder eine andere Person einspringt). Der Punkt ist, dass der Fokus vom Kind genommen wird, dass sich nicht mehr alle Anspannung auf das Kind konzentriert und es so die Gelegenheit bekommt, sich wieder zu entspannen und zu beruhigen. Der Teufelskreis der Anspannung, die sich auch bei den Eltern aufbaut und so das Kind immer unruhiger werden lässt, muss durchbrochen werden. Das kann manchmal auch dadurch erfolgen, dass das Baby auf eine Decke gelegt wird und die Mutter, der Vater oder ein anderer liebevoller Mensch es durch unaufgeregtes, leises Sprechen und sanftes Streicheln beruhigt. Falls es niemand gibt, der dich entlasten kann, kann ein Tragetuch extrem hilfreich sein. Kind ins Tuch und raus und eine Runde um den Block. Und denk daran: Die Zeit arbeitet für dich. Dein Kind wird reifer werden und die Abende werden wieder einfacher. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Hallo, bei mir ist es jeden Abend genau das gleiche! Leider halt ich es nicht aus, dass mein Kleioner (7 Wochen) ständig nuckelt und ich lass ihn dann so eine halbe Stunde und dann schreit er meist eine Stunde (hab mit der Hebi ausgemacht, dass eine Stunde Pause sein sollte- obwohl ich ihn dann oft schon früher wieder stille, weil er mir so leid tut). Diese PAusstunde verbringen wir mit spazieren im Tragetuch, leises reden und fönen auf dem Wickeltisch, umhertragen und reden- aber meistens hilft alles nicht sehr lange und wenn ich um 22.30 mit ihm ins Bett gehe bin ich total fertig! Kümmelzäpfchen, Sab-Tropfen und Schnuller helfen leider nicht besonders! Du bist also nicht allein, aber ich hoffe mit der Zeit wird es Besser! Magst du mir mal schreiben? d.abfalterer@tsn.at Doris


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