Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

stillen

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Frage: stillen

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Hallo! Meine Tochter ist jetzt 5 Monate und 1 Woche alt, ich stille sie noch voll und würde dies gerne tun, bis sie 1/2 Jahr alt ist, da ich Heuschnupfen und versch. Lebensmittelallergien habe. Nun ist es jetzt aber so, dass sie seit ein paar Tagen nicht mehr soo viel trinkt und auch nicht mehr so viel zunimmt,als vor ein paar Wochen. Sie wurde mit 2660g (2 Wochen zu früh) geboren und wiegt jetzt 5820 g. Am Mittwoch habe ich sie (immer um die gleiche Tageszeit) gewogen, da wog sie 5830, am Freitag 5790 und gestern eben 5820 g. Ihre Mahlzeitenmenge ist ganz unterschiedlich, mal sind es nur 140g und dann wieder 210g. Genügend Mumi habe ich, sie hört halt dann einfach auf und hat keinen Hunger mehr. Die Menge an Mahlzeiten beträgt 7 mal am Tag: in der Nacht, am Morgen, am Vormittag, am Mittag, am Nachmittag, gegen Abend und zur Nacht hin. Ja, ich würde sehr gerne weiterstillen, aber alle drum herum sagen mir immer, ich soll doch endlich dem Kind was "gescheites" zum Essen geben, schau mal wie sie dem Löffel nachschaut.... Was aber gar nicht so ist. Sie ist an allem sehr interessiert, auch wenn ich staubsauge oder hier den Brief schreibe... Ja, was würden sie mir raten? Also unterernährt sieht sie nicht aus, sie hat viele kleine Speckfältchen. Was sollte sie denn so pro Mahlzeit trinken? Vielen Dank für Ihre Geduld Liebe Grüße Andrea


Biggi Welter

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? Liebe Andrea, Ihre Tochter hat seit der Geburt sehr gut zugenommen und es ist normal, dass sich die Gewichtszunahme mit zunehmendem Alter verlangsamt. Kinder nehmen in Schüben zu, sogar gelegentliche Stillstände in der Gewichtsentwicklung können vorkommen, ohne dass Anlass zur Besorgnis bestehen muss. Die Gewichtsschwankungen, die Sie beim Wiegen festgestellt haben, können sehr leicht damit zusammenhängen, dass Ihre Kleine das eine Mal eine volle Blase und einen vollen Darm hatte und beim nächsten Wiegen hat sie Darm und/oder Blase kurz zuvor entleert. Dann sieht es nach einem scheinbaren Gewichtsverlust aus, obwohl dem gar nicht so ist. Es ist auch vollkommen normal, dass ein Baby unterschiedliche Mengen an der Brust trinkt und in aller Regel weiß das Kind selbst am besten, wann es wieviel braucht. Ehe Sie sich nun weiter mit ständigem Wiegen und dem damit verbundenen Stress verrückt machen, schauen Sie sich doch Ihr Kind einmal insgesamt an: Hat es eine gut durchblutete, pralle Haut mit guter Hautfarbe und Hautspannung? Wächst es in die Länge und nimmt (über Wochen betrachtet) der Kopfumfang zu? Ist es in den Wachphasen aufmerksam und gut gelaunt? Entwickelt es sich altersgerecht? Sind die Windeln ausreichend nass und der Urin hell und klar und mild riechend? Wenn Sie alle diese Fragen mit „ja" beantworten können, dann sieht es nicht aus, als ob Sie sich Sorgen machen müssten. Sicherheitshalber können Sie Ihre Tochter ja auch einmal zu Ihrer eigenen Beruhigung von der Kinderärztin/arzt anschauen lassen. Wie Sie selbst schon sagen, ist Ihre Kleine an allem interessiert und das ist sicher nicht gleichzusetzen mit dem zwingenden Bedürfnis nach fester Nahrung vor der Zeit. Mitmenschen, die meinen, dass Ihr Kind unbedingt immer das bekommen müsse, wofür es gerade Interesse zeigt, haben wohl nicht immer so ganz bis zu Ende gedacht. Nach dieser Logik müssten Sie Ihrem Kind ja auch Zigaretten oder Alkohol geben, wenn es dieses sieht und sich dafür interessiert. Zeit für die Beikost ist es bei einem gesunden, voll ausgetragenen Kind in der Regel, wenn es die folgenden Anzeichen zu erkennen gibt: • es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen, • der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen läßt. Dies ist bei einem gesunden, voll ausgetragenen Baby etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei gar nicht so wenigen später. Ehe diese Zeichen nicht zu erkennen sind, sollte noch keine Beikost eingeführt werden. Eine zu frühe Einführung der Beikost ist nicht sinnvoll, da dadurch der Organismus des Kindes überfordert werden kann, vor allen der Darm und die Nieren des Kindes können überlastet werden und außerdem erhöht eine zu frühe Einführung der Beikost das Allergierisiko. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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