Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

stillen

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Frage: stillen

Mitglied inaktiv

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Bei mir geht die Milch zurück. Mein Baby trinkt nicht mehr schön an der Brust. Jetzt habe ich probeweise mal den Schoppen angeboten nach dem Gemüsebrei (125 mls) und er hat ganze 260 mls getrunken. Er ist 6 Monate alt, wiegt 6.75 kg und ist 64 cm. Er hat im letzten Monat nichts zugenommen. Soll ich ihn abstillen und nur noch den Schoppen geben? Habe schon alles versucht um die Milchmenge zu steigern. Aber nichts funktioniert und es wird mir langsam ziemlich stressig (Stilltee, abpumpen, Stillöl, ernährung und trinken). Ausserdem sind 125 mls Brei und 260 mls Schoppen nicht etwas zu viel für ihn? Hat so viel im Magen überhaupt Platz? Er hat danach nicht übergeben. Sondern war ganz glücklich!


Biggi Welter

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? Liebe Jackie, es sind zwei verschiedene Dinge, ob ein Kind nicht mehr gut an der Brust trinkt oder ob die Milchmenge zurückgeht. Zwar kann es zu einem Rückgang der Milch führen, wenn ein Kind, das nicht mehr effektiv an der Brust trinkt, aber es bedeutet nicht von vorneherein, dass die Milchmenge zurückgegangen ist, wenn ein Kind sein Trinkverhalten verändert. Diese Veränderungen können ganz andere Ursachen haben. Auch muss ein vorübergehender Gewichtsstillstand nicht heißen, dass die Milchmenge der Mutter nicht ausreicht, vor allem nicht, wenn es sich bereits um ein etwas älteres Baby handelt, denn Babys nehmen nicht immer gleichmäßig, sondern in Schüben zu. In Ihrer Situation ist es notwendig, dass Sie sich zunächst einmal darüber klar werden, was SIE wollen. Wollen Sie weiterstillen oder abstillen? Wenn Sie weiterstillen wollen, dann muss überlegt werden, was zu dem veränderten Trinkverhalten Ihres Kindes geführt hat und wie sie Ihr Baby dazu bringen, wieder effektiv an der Brust zu trinken. Gleichzeitig steht die Frage im Raum, ob der Kleine jetzt tatsächlich vorübergehend zusätzlich künstliche Säuglingsnahrung benötigt oder nicht. Die Tatsache, dass Ihr Kind nämlich eine solch große Menge aus der Flasche getrunken hat, ist nicht zwingend ein Beweis dafür, dass es einen solchen Hunger hatte. Es gibt Kinder, die an der Flasche immer weitersaugen und die dabei fließende Milch schlucken, ohne dass sie wirklich so viel Nahrung brauchen. Sie saugen einfach so lange wie etwas kommt und vielleicht sogar auch noch weiter an einer leeren Flasche. Ich denke, dass Ihnen ein direktes und persönliches Gespräch mit einer Stillberaterin dabei helfen kann, sich darüber klar zu werden, welchen Weg Sie nun einschlagen wollen und die Kollegin kann Sie dann auch gleich auf diesem Weg begleiten, gleich welche Entscheidung Sie treffen. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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'Leider' bin ich nach Neuseeland ausgewandert. Und habe hier keine ausreichende Beratung erhalten/gefunden. Deswegen habe ich mich an sie gewendet. Da hier alles anders ist bin ich ziemlich auf mich selber gestellt und auch sehr verunsichert. Wir haben folgende Tagesablauf: ca 6 Uhr morgens wacht der Kleine auf und will an der Brust. Normalerweise trinkt er beide Seiten leer und schläft nochmal eins bis zwei Stunden. Seit ein paar Tage ist es ziemlich unruhig geworden. Er trinkt für einige Minuten und dann fängt er an zu weinen und verweigert der Brust. Dann versuche ich mit Seitenwechseln, Nuggi und Kuscheltuch geben und nach eine Weile will er wieder weitertrinken. Das macht er dann für ein paar Minuten und dann geht alles von vorne wieder los. Das geht ungefähr eine Stunde so weiter und dann schläft er an der Brust ein. Dann um 8 Uhr wacht er wieder auf und ist dann bis um 10 Uhr wach. Dann schläft er eine Stunde und wenn er dann ungefähr um 11 Uhr wach ist hat er hunger. Dann gebe ich ihm 125 mls Gemüsebrei und eine 260 mls Schoppen. Dann um 13 Uhr ist er wieder müde und schläft ungefähr bis 14.30. Dann gehen wir spazieren und um ca 16 Uhr nimmt er 125 mls Obstbrei. Um 16.30 schläft er nochmal eine halbe Stunde. Von 17 Uhr bis 18 Uhr ist er ziemlich unruhig. Um 18 Uhr gebe ich ihn nochmals die Brust und um 19 Uhr geht er ins Bett. Dann schläft er auch bis 6 Uhr durch. Vorher habe ich ihn statt der Schoppen am mittag auch gestillt. Aber er trank sehr unruhig, hat immer wieder die Brust losgelassen und geweint. Und wollte die andere Brust haben. Es gab manchmal bis zu 6 Wechsel! Es war sehr mühsam. Die Flasche nimmt er ganz ruhig und trinkt durch ohne zu unterbrechen. Die Stillmahlzeit am Abend trinkt er auch immer sehr ruhig. Und am morgen ist er eben seit einige Tage sehr unruhig geworden. Die Frage was ich will ist sehr berechtigt. Nur weiss ich eben nicht was ich machen soll. Stillen ist ja das Beste, aber die Mittag-Stillmalzeit war sehr mühsam. Deswegen die Flasche. Ich weiss aber das Muttermilch eigentlich ja das Beste für ihn ist. Ausserdem mache ich mich ja wegen des Gewichtzunahmes sorgen. Was meinen Sie zum Tagesablauf? Bekommt er so genug zu essen und trinken? Schlaft er auch genug? Kann es sein das er in einer Mahlzeit zu viel trinkt und sein Magen davon Schaden nehmen kann? Wieviel Brei soll ich ihn am Mittag und Nachmittag geben? Er würde viel mehr nehmen als 125 mls. Darf ich das? Vielen Dank für ihre Hilfe!


Biggi Welter

Biggi Welter

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? Liebe Jackie, Neuseeland ist zwar (von hier aus gesehen) am anderen Ende der Welt, aber keineswegs am Ende der Welt:-) Sie sind dort nicht allein und ohne Hilfe, was das Stillen angeht, denn LLL-Neuseeland ist ungeheuer aktiv und bietet über 30 Gruppentreffen an. Zwischen den Treffen können Sie sich Rat und Hilfe per Telefon holen, aber es ist eine schöne Sache auch zu den Treffen zu gehen, nicht nur wegen des Stillens, sondern auch um nette Menschen kennen zu lernen. Unter http://www.lalecheleague.org/LLLNZ/ können Sie nachschauen, wo Sie die nächstgelegene neuseeländische Kollegin finden. Ich weiß, dass es auch einige deutschsprachige Kolleginnen dort gibt. Trauen Sie sich ruhig und rufen Sie an. Es kann sein, dass Ihr kleiner Mann schlicht und ergreifend tagsüber so abgelenkt ist, dass er „keine Zeit" hat, ruhig an der Brust zu trinken. Hier kann es helfen, wenn Sie sich mit ihm ganz bewusst in eine ruhige Umgebung zurückziehen, die keine Ablenkung bietet. Außerdem ist es sinnvoll - wenn Sie weiter stillen wollen - dass Sie Ihr Kind deutlich häufiger anlegen und den Gebrauch des Schnullers reduzieren. Es klingt nämlich so, als ob Ihr Kind beginnt, künstliche Sauger der Brust vorzuziehen. In Bezug auf die Beikost können Sie sich von Ihrem Kind leiten lassen. Er darf durchaus mehr als 125 g Brei essen, wenn er das mag und ehe er zusätzlich zur Beikost und statt Muttermilch künstliche Säuglingsnahrung erhält, ist es geschickter, ihn mehr Beikost essen zu lassen. Trauen Sie sich ruhig und rufen Sie einmal bei LLL New Zealand an. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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