Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, in 2 Wochen ist es bei uns soweit. Ich habe mich hier mal aus Neugier durchgelesen und fand es ziemlich erschreckend, was so manche Frau hier "durchmacht". Ich war und bin mir immer noch nicht sicher, ob ich Stillen möchte und habe deshalb die Frage, muss ich Stillen? Sicher, für das Kind ist es das Beste, aber wenn ich hier lese, dass man das Kind 1,5 Stunden an der Brust lässt, damit es einschläft und das im Alter von einem Jahr, dann sträuben sich mir noch mehr die Haare gegen das Stillen. Sicherlich ist jedes Baby auch anders, aber bin ich eine Rabenmutter, wenn ich nicht stillen möchte??? Liebe Grüße Birgit
Liebe Birgit, bedenke, dass hier nur Frauen schreiben, die Probleme haben, die meisten Mütter stillen ohne, dass sie jemals dieses Forum oder andere Hilfe brauchen! Muttermilch ist zweifelsohne die beste Nahrung für ein Baby und künstliche Säuglingsnahrung ist lediglich ein Ersatz. Doch das brauche ich dir nicht zu erzählen, das weißt Du sicher selbst schon lange und außerdem hilft dir das in deiner Situation auch nicht weiter. Keine Frau sollte sich gezwungen sehen zu stillen und wenn dir der Gedanke an das Stillen so unerträglich ist, so weiß ich nicht, ob es für dich sinnvoll ist, wenn Du stillst. Es ist die denkbar schlechteste Ausgangssituation für eine gute Stillbeziehung, wenn die Mutter sich unter Druck gesetzt fühlt und sich trotz stärkster Vorbehalte zwingt, ihr Baby zu stillen. Die andere Seite ist, dass es vielleicht gar nicht so schlimm ist zu stillen, wie Du es dir jetzt vorstellst. Viele Dinge sind nach der Geburt des Babys ganz anders, als die Frau es sich vorher vorgestellt hat. Vielleicht ist es eine Möglichkeit für dich, dass Du dein Baby nach der Geburt anlegst und so die ersten Schritte zum Stillen tust. Es ist für DICH und DEIN BABY von Vorteil, wenn Du zumindest eine kurze Zeit stillst. Bei dir erfolgt die Rückbildung der Gebärmutter schneller und dein Baby erhält zumindest das Kolostrum. Das Kolostrum, die erste Milch, die gebildet wird, ist besonders reich an Immunstoffen, hilft dem Baby das Mekonium (den ersten Stuhlgang) schneller auszuscheiden und schützt außerdem den Darm des Babys. Wenn Du dann, nachdem Du es probiert hast, feststellst, dass das Stillen nichts für dich ist, kannst Du jederzeit abstillen, wobei ich dir allerdings von Abstillmedikamenten wegen der möglichen nicht unerheblichen Nebenwirkungen abraten würde. Ein langsames Abstillen, unterstützt durch physikalische Maßnahmen wie Kühlen der Brust und eventuell naturheilkundliche und/oder homöopathische Mittel ist für deinen Körper sanfter und auch dein Kind würde von einem langsamen Abstillen und einer entsprechend langsamen Umstellung auf künstliche Säuglingsnahrung profitieren. Über die verschiedenen künstlichen Säuglingsnahrungen solltest Du dich mit einem Kinderarzt unterhalten. Er kann dir auch sagen, ob eine HANahrung sinnvoll oder erforderlich ist. Du kannst beim Flaschegeben genau so liebevoll mit deinem Baby umgehen wie beim Stillen. Hier noch ein paar Tipps, die Flaschenfütterung dem Stillen ähnlich machen: Füttere dein Baby immer in deinem Arm, nahe an deiner Brust, die Flasche an deinen Körper gelehnt. So hört dein Baby deinen Herzschlag, riecht und fühlt dich und kann dir in die Augen sehen Wenn Du deinem Baby einen Schnuller gibst, damit es das über die Nahrungsaufnahme hinausgehende Saugbedürfnis befriedigen kann, dann lass es das Saugen in deinem Arm oder dem Tragetuch genießen Trage dein Baby am Körper (z.B. im Tragetuch oder Tragebeutel), um ihm viel Haut und Körperkontakt zu geben Achte darauf, die Flasche nicht immer von derselben Seite zu geben. Für die Entwicklung der Augen und des räumlichen Sehens ist es von Vorteil, wenn Du - wie beim Stillen - die Seite wechselst. Ich wünsche dir problemlose restliche Schwangerschaftstage, eine komplikationslose Geburt und eine schöne Zeit mit deinem Baby. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Liebe Birgit, Die Vorteile des Stillen brauche ich hier wohl nicht zu beschreiben. Bevor Du Dich aber für oder gegen das Stillen entscheidest, möchte ich Dir folgendes zu bedenken geben: Alle Frauen, die hier posten, haben in der einen oder anderen Weise ein Problem. Die vielen vielen anderen Frauen, die ihr Baby ohne Probleme stillen, tauchen hier meist gar nicht auf. Schau einmal in die Nachbarforen hinein, wo auch nicht-Stillende Mütter schreiben. Du wirst sehen, daß auch das Leben mit einem Flaschenbaby nicht einfach ist. Es gibt einfache Babys und unruhige, "schwierige" Babys, die eine Mutter bzw. die Eltern an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit bringen. Es ist aber einfacher, solch ein Baby durch das Stillen zu beruhigen. Denn Deine Brust ist immer einsatzbereit. Bu bei künstlicher Ernährung stehst Du erst mal in der Küche und bereitest ein Fläschchen zu, während Dein Baby vor Hunger brüllt, ganz zu schweigen von Nachts. Jede Mutter wird mit ihrem Kind Grenzsituationen wie die obenbeschriebenen ( einjähriges eineinhalb Stunden in den Schlaf stillen) erleben. Die gleiche Mutter hat aber in den Monaten vorher vielleicht ein sehr zufriedenes Baby gehabt, das bisher beim Einschlafen keinerlei Probleme macht. Wer sagt Dir denn, daß Du in einem Jahr nicht am Bett Deines Kindes sitzt und verzweifelt darauf wartest, daß es endlich einschläft, und das trotz Flasche und nicht stillen. Viele Probleme werden leider immer dem Stillen zugeschrieben, obwohl sie einfach in der Natur der Sache liegen. Babys sind anstrengend und fordern ihre Eltern immer wieder heraus. Abstillen oder nicht stillen wird hier häufig als die Lösung propagiert, aber was machst Du mit einem anstrengenden Flaschenkind? Nicht mehr füttern oder was? Halte Dir doch die Möglichkeit zu stillen offen, bis Du einge Zeit nach der Geburt dann entscheiden kannst, ob es das richtige für Dich ist oder nicht. Jeder Tropfen Muttermilch tut Deinem Kleinen gut. Und es ist allemal leichter, zu stillen mit der Option, später abstillen zu können, als von Anfang an nicht zu stillen und es später zu bereuen. Wie du Dich auch entscheidest: Ich wünsche Dir auf jedenfall eine schöne Geburt und viel Freude an Deinem Baby. Susanne
Mitglied inaktiv
Liebe Birgit, hier also auch meinen "Senf" zu dem Thema. Natürlich bist Du keine schlechtere Mutter,wenn Du nicht stillst. Ich kenne ein paar Mütter, die überzeugt stillen und deren Ansichten und Verhalten ich ansonsten grauslich finde und mir die Kinder leidtun. Es ist nur so, dass Du Dich hier nicht unsicher machen lassen solltest. Natürlich hat eine Stillmutter bisweilen Probleme mit ihrem Kind. Das hat aber auch eine Flaschenmutter. Nur sehen da die Probleme anders aus, geschont wird halt keine Mutter, ob Flasche oder Stillen. Wenn Du argumentierst, dass Du hier so viele Probleme siehst bei Stillmüttern, dann darfst Du auch nicht Autofahren - denn andere haben Unfälle. Dann darfst Du kein Kind bekommen - es soll ja schon mal eine Geburtsverletzung gegeben haben. Dann darfst Du nicht heiraten - Ehen scheitern leider allzu oft. Du siehst, an dieser Argumentation, dass andere halt Schwierigkeiten haben, festzumachen, erscheint unlogisch bei genauerem Hinsehen. Das, was Du hier im Forum nicht liest, ist die andere Seite. Hier im Forum sind Mütter, die Rat suchen. Die Mütter suchen aber auch aus dem Grund Rat, da sie mit Hilfe von Biggi ihre Stillbeziehung zu ihrem Kind retten, verbessern oder aufrecht erhalten möchten. Wenn das Stillen so grässlich wäre, dann würden wir hier das alle nicht versuchen, sondern erleichtert aufseufzen und abstillen. Aber nein, wir versuchen unsere Stillbeziehungen zum Kind aufrechtzuerhalten. Und ich kann Dir auch sagen, warum. Abgesehen von der MEGALISTE der Vorteile, von denen noch nicht mal alle erklärbar sind: Stillen ist einfach schön. Und das sagt Dir eine Stillmami, die so nach und nach fast jedes Stillproblem mitnimmt. Wir hatten eine Saugverwirrung. Ich bin haarscharf an einer Brustendzündung vorbei und kämpfe grad noch mit Brustschmerzen. Mal trinkt die Tochter besser, mal schlechter. Wachstumssschübe und abendliches Dauerstillen haben auch erstmal Unsicherheit verursacht. Und trotzdem: wenn meine Tochter sich an mich schnuckelt, die Brust sorgfältig in beide Händchen nimmt, mich vertrauensvoll anguckt,dann mit geschlossenen Augen geniesserisch trinkt, um mich danach anzugucken und genüsslich in den Schlaf zu sinken in meinem Arm - dann mag ich heulen vor Glück. Zu Deiner Information: ich bin weder eine sentimentale Übermutter aus Berufung noch breche ich bei jedem Mist in Tränen aus.Ich bin eine moderne, rational denkende Frau, die sich (wenn sie nicht grad Babypause macht) in der deutschen Industrie im Management Gefechte liefert. Also nicht grad der Typ "Mutter aus Berufung". Ich habe übrigens in der Schwangerschaft lauthals getönt "Stillen meinetwegen, wenn es klappt, ansonsten wird das Kind auch mit der Flasche gross" - mein Gott, hab ich einen Mist verzapft :-) bin aber vom Saulus zum Paulus geworden :-) Das Stillen aber zeigt ganz neue Facetten auf - und auch wenn mich Zipperlein plagen, mag ich das Stillen nicht missen. Mir tut jede Frau leid,die sich um diese besondere Beziehung zu ihrem Kind bringt. Die diesen vertrauensvollen Blick ihres Kindes nicht sehen wird. Deren Kind nicht an ihrer Brust einschläft. Deren Kind nicht glucksend mit den Händchen auf der Brust rumpatscht. DAS ist Mutterglück. Richtig - Mutterglück kann man auch an der Flasche erleben. Aber anders. Wenn Du stillst, kannst Du jederzeit Dich anders entscheiden. Hast Du Dich aber sofort für die Flasche entschieden und siehst Stilllmütter, und Dich ereilt, warum auch immer, der Wunsch, doch auch daran teilzuhaben: Rien ne va plus - nichts geht mehr. Es wäre schade, wenn Du die Flinte ins Korn wirfst , bevor Du es probiert hast. Und glaub mir - ich habe Flaschenmütter in meinem Freundeskreis, die kämpfen auch mit einer Reihe an Herausforderungen. Wenn ich Dir schreibe, dass die bisweilen fast traurig gucken, wenn wir Stillmamis beim kleinsten Krähen das Kind zack anlegen, und dann ist "Stille" (deswegen heisst das ja so :-) oder sagen wir lieber mal: ein wunderbarer Friede. Die Flaschenmütter müssen erst: Nahrung zücken, Wasser kochen, anrühren, runterkühlen. Das Kind schreit währenddessen. Von den Kosten, dem ganzen Sterilisieren, der Einkauferein und dem ganzen Gedöns mal zu schweigen. Ich persönlich bin froh, dass ich mir das nicht antun muss. Mein Mann ist gleichfalls entzückt :-) Das kann Dir übrigens auch mit einem Flaschenkind passieren, dass das Kind über 1,5 Stunden auf dem Arm die Flasche nimmt und dann einschläft oder auch nicht.... ich kriege das ja live mit. Noch ein besonderes Zuckerle: das Windeln. Windel mal ein Stillkind und windel ein Flaschenkind. Der Stuhl von Stillkindern ist um ein Vielfaches erträglicher als der eines Flaschenkindes, bei dem einem die Ohnmacht manchmal die einzige Hilfe ist. Gestatte mir noch eine persönliche, nicht allein seligmachende Ansicht: ich denke, jedes Kind hat ein Anrecht auf das, was die Natur ihm zugedacht hat: das ist Muttermilch . Und nicht eine dürftige Pre-Nahrungskopie. Jedes Kind hat ein Anrecht auf Immunstoffe, und persönlich zubereitete, feine Muttermilch. Und die sollte ihm nur aus triftigen Gründen vorenhalten werden. Es wäre schade, wenn der Grund heisst, dass die Mutter kalte Füsse bekommen hat.... Schmöker doch mal auf der Seite www.uebersstillen.de, schau mal hier in das Stillforum nebenan und stell mal vielleicht die Frage, warum die Stillmamis stillen und was ihnen das gibt. Da wirst Du dann positive Berichte bekommen, die die hier geschilderten Problemchen etwas relativieren......... von "durchmachen" kann da nicht die Rede sein, denn wir stillen alle gern - sonst wären wir nicht hier im Forum :-) gell, Mädels?? Herzliche Grüße von Doro, die Dich etwas aufmuntern möchte, es zu probieren. Es lohnt sich :-)
Mitglied inaktiv
hallo birgit, auch ich kann dir nur mut machen, es zu probieren! erstens ist nach der geburt sowieso alles anders, als frau es sich hat vorstellen können, zweitens entdeckt frau an sich ungeahnte kraftreserven mit so einem kleinen wesen. und persönlich muss ich sagen, dass das stillen mit das schönste ist, was ich in der beziehung zu meinem baby erlebt habe. alles gute und viel glück! andrea
Mitglied inaktiv
Liebe Birgit, auch ich möchte dazu was sagen: Es lohnt sich auf jeden Fall das Stillen zu probieren, wie sich auch schon alle anderen geäußert haben. Es ist sicherlich unbestritten das beste und schönste für Dein Baby und Dich. Meine Schwester die zeitgleich mit mir im Sommer 2001 entbunden hat gibt ihrer Tochter die Flasche und sie hatte größere Probleme mit ihrer Tochter als ich mit dem Stillen. Sie vertrug die Milch nicht die sie ihr gab und plagte sich wochenlang mit Bauchschmerzen und einen Schreikind herum. Also gibt es sicherlich pro und contra für beide Seiten ! Entscheide einfach von Herzen was für Dich und Dein Baby am schönsten ist. Alles Gute ! Anja
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