Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillen zwischen den Breimahlzeiten

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stillen zwischen den Breimahlzeiten

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Meine Tochter ist 8 Mnate alt. Wir haben mit 6 Monaten mit der Beikost begonnen und mittlerweile Mittags-, Nachmittags- und Abendbrei eingeführt. Sie isst von diesen Breien aber immer nur 40-50 g (mittags), bzw. ca. 100 g nachmittags und abends. Wasser trinkt sie kaum, obwohl ich es ihr über den Tag verteilt immr wieder anbiete. Zwischen den Mahlzeiten muss ich sie daher immer noch stillen, auch nachts noch 3-4 mal. Wie schaffe ich es, sie schrittweise von den Zwischen-Stillmahlzeiten zu entwöhnen und auch die nächtliche Nahrungsaufnahme zu reduzieren? Vollständig abstillen wollte ich erst, wenn sie ein Jahr alt ist, aber ich habe den Eindruck, dass sie nicht richtig satt wird (sie ist auch ständig in Bewegung wenn sie wach ist). Vielen Dank für die Antwort


Biggi Welter

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Liebe skima, es ist überhaupt nicht schlecht, wenn Ihr Baby nach dem Brei noch gestillt wird. Ihre Tochter ist gerade erst acht Monate alt und damit noch am Beginn der "Beikostkarriere" und in dieser Zeit sollte der Begriff "BEI Kost" wörtlich verstanden werden. Beikost ist etwas, was die Muttermilch ergänzt und nicht ersetzt. Es ist deshalb normal und richtig in Verbindung mit der Beikost zu stillen, nicht zuletzt deshalb, weil auf diese Weise bestimmte Bestandteile der Beikost vom Kind besser verwertet werden können. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab einem bestimmten Alter nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Haben Sie noch etwas Geduld, mit zunehmendem Alter verschieben sich die Relationen in Richtung auf mehr Beikost und weniger Muttermilch. LLLiebe Grüße, Biggi


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