Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillen - und wie weiter?

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Frage: Stillen - und wie weiter?

Mitglied inaktiv

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Liebe Biggi! Meine Tochter ist nun 4 Monate alt und wird voll gestillt. So soll es auch noch eine ganze Weile bleiben. Nun habe ich aber eine Frage: Wie merke ich, ob sie genug NŠhrstoffe bzw. Kalorien kriegt? Soll ich sie ab jetzt regelmЧig wiegen? Das habe ich bisher nicht so hŠufig gemacht, weil ich fast beim Wachsen zusehen konnte. Ich denke aber, ab dem vierten Monat wird das nicht mehr so rasant gehen. Wie "kontrolliere" ich nun, ob sie gut gedeiht? Ausgelšst wird meine Frage von ihrem verŠnderten Trinkverhalten. Sie will zur Zeit nachts sehr hŠufig trinken. Ich habe das bisher darauf zurŸckgefŸhrt, dass sie tagsŸber sich sehr leicht ablenken lŠsst und deshalb nachts fŸr den grš§ten Teil Kalorienzufuhr sorgt. Jetzt komme ich aber ins GrŸbeln, weil viele Frauen aus meiner ehemaligen Geburtsvorbereitungsgruppe erzŠhlen, dass sie nun zufŸttern, weil die Kinder nicht mehr satt werden. Au§erdem kann ich beobachten, dass meine Tochter nicht mehr so "speckig" ist wie noch vor ein paar Wochen. (Aber das kann natŸrlich auch vom Wachsen oder dem verstŠrkten Bewegungsdrang kommen.) Melden sich die Kleinen automatisch durch Unzufriedenheit und Schreien, wenn sie nicht mehr genug kriegen? Vielen Dank und viele GrŸ§e Karin


Biggi Welter

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Liebe Karin, der Organismus eines Babys ist in den ersten sechs Monaten auf eine Ernährung mit Muttermilch ausgerichtet. Eine Einführung von Beikost vor diesem Zeitpunkt (wobei man sich natürlich nicht um ein paar Tage hin oder her streiten darf) kann zu einer Überlastung der Nieren (erhöhte Molenlast) und des Verdauungssystems führen. Je früher die Einführung anderer Nahrung beginnt, um so höher ist das Risiko. Gerade in den ersten Wochen und Monaten, ist der Darm noch sehr unreif und die Darmschleimhaut ist durchlässig. Artfremdes Eiweiß kann vor allem in den ersten Monaten die noch nicht ausgereifte Darmschleimhaut passieren und so in den Blutkreislauf gelangen. Der Körper sieht dieses Eiweiß als Fremdstoff an und kann eine allergische Reaktion auslösen. Nach sechs Monaten ist der Darm erheblich reifer und die Gefahr geringer. Die Frage, wie lange ein Baby ausschließlich mit Muttermilch ernährt werden kann, lässt sich nicht mit einer Altersangabe beantworten. Muttermilch genügt in der Regel als alleinige Nahrung für das gesamte erste halbe Jahr. Ab dann beginnen die Babys allmählich deutlich zu zeigen, dass sie zusätzlich und als Ergänzung zur Muttermilch Beikost wollen und brauchen. Nun sind nicht alle Babys gleich und deshalb sind auch nicht alle Babys mit dem Tag, an dem sie sechs Monate alt geworden sind, bereit für Beikost. Es ist möglich, ein Kind länger als sechs Monate ausschließlich zu stillen, wenn das Kind noch keine Anzeichen dafür zeigt, dass es Beikost möchte (bzw. die Beikost noch ablehnt, was vor allem bei allergiegefährdeten Kindern noch länger der Fall sein kann). Normalerweise gedeihen die Babys, die die Beikost noch ablehnen weiterhin mit Muttermilch sehr gut und es kommt zu keinen Mangelerscheinungen. Es ist sinnvoll mit der Beikost zu beginnen, wenn das Baby die folgenden Anzeichen zu erkennen gibt: • es ist in der Lage aufrecht zu sitzen, • der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert sich dafür, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen läßt. Dies ist meist etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei gar nicht so wenigen später. Ehe diese Zeichen nicht zu erkennen sind, sollte noch keine Beikost eingeführt werden. Auch Babys, die mit künstlicher Säuglingsnahrung gefüttert werden, sollten in den ersten sechs Monaten keine andere Nahrung erhalten. Schau dir dein Baby einmal an. Hier die Kriterien für ein gut gedeihendes Baby: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass“ ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Wenn dein Baby all diese Punkte erfüllt, dann dürfte alles in Ordnung sein. Ich hoffe, ich konnte dich beruhigen!? LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Liebe Biggi! Ja, Du hast mich wirklich beruhigt! Vielen Dank!!! Karin


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