Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillen und weiteres Kind...

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Frage: Stillen und weiteres Kind...

Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi, ich hab diesmal eine etwas komplizierte Frage und weiß nicht, ob du mir da helfen kannst... Samuel ist unser 2. Kind. Während der Große sich problemlos "von alleine" auf den Weg machte, haben wir für ihn 5 Jahre "umsonst geübt". Meine Eileiter sind wohl verschlossen (Endometriose). Unseren Kleinen haben wir dann durch eine IVF gleich im 1. Versuch bekommen. Nun haben wir noch ein paar "Eskimos" eingefroren und würden gern im Frühling einen Versuch damit wagen :-). Groß sind die Chancen wohl nicht, daß es klappt - allerdings waren sie das bei der IVF auch nicht ;-). Ich bin aber jetzt unsicher - meinst du, das Stillen (3x über den Tag verteilt) könnte irgendeinen negativen Einfluß auf unseren Versuch haben? Falls das so wäre, würde ich dann nämlich lieber noch ein paar Monate damit warten... Vielen Dank für deine Mühe :-) Emily


Biggi Welter

Biggi Welter

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? Liebe Emily, das Thema "Stillen während einer IVF-Behandlung" wird zur Zeit auch unter Experten sehr kontrovers gehandelt. Generell besteht momentan die Ansicht, dass es nicht sinnvoll ist, während dieser Behandlung zu stillen. Einige Ärzte lehnen die Behandlung sogar ab, wenn die Frau nicht abstillt. Deshalb gibt es da auch kaum Erfahrungsberichte. Es ist notwendig verschiedene Medikamente zu geben, auch Hormonpräparate und die Auswirkungen auf das gestillte Kind sind noch nicht letztendlich geklärt. Ein ganz anderer Punkt ist jedoch der, dass das Stillen auch einen Einfluss auf die Einnistung des Babys in der Gebärmutter und die Erhaltung der Schwangerschaft haben kann. Zitat aus "The Breastfeeding Answer Book" Mohrbacher, Stock, revised edition 1997: "Selbst wenn es zu einem Eisprung kommt, bevor die erste Menstruation bei der stillenden Frau einsetzt, verursachen die Stillhormone in vielen Fällen fehlerhafte Eireifungs- und Lutealphasen. Das bedeutet, dass die Hormonspiegel in der zweiten Hälfte des Zyklus zu niedrig sind, um eine Schwangerschaft zu erhalten (Campbell und Gray, 1993; Diaz, 1992; Lewis, 1991). In einigen Fällen kann es dazu während mehr als einem Zyklus kommen, was die natürliche Periode der Unfruchtbarkeit der Frau weiter verlängert. ... In einigen Fällen reicht selbst seltenes Stillen aus, um eine Schwangerschaft zu verhindern, wenn die Frau zuvor intensiver gestillt hat (Gray, 1990). Bei einem derartigen Fall berichtete die Frau, dass ihre Periode 18 Monate postpartum wieder eingesetzt habe. Ihr Sohn wurde noch ein weiteres Jahr lang gestillt, und obwohl es Anzeichen dafür gab, dass sie einen Eisprung hatte, konnte sie nicht schwanger werden. Sie wandte sich an einen Spezialisten für Fruchtbarkeitsmedizin, der auf Untersuchungen hinwies, die darauf hindeuten, dass manche stillenden Frauen trotz Eisprungs aufgrund subtiler Hormonveränderungen durch das Stillen noch für einige Zeit unfruchtbar bleiben. Sie wurde innerhalb weniger Wochen schwanger, nachdem sie ihren Sohn vollständig abgestillt hatte (Gotsch, 1991)." Das bedeutet, dass das Stillen den Erfolg der IVF schmälern kann und es stellt sich dann schon sehr die Frage, ob man die ohnehin nicht gerade überaus großen Chancen dieser Technik wirklich noch verringern möchte. Wenn es dir nicht eilt, solltest Du vielleicht noch etwas warten, denn es ist ja doch eine schwierige Entscheidung, dein Kind abzustillen, "nur" aufgrund einer Hoffnung auf ein weiteres Kind, die sich vielleicht doch nicht erfüllen wird. Viel Erfolg, wenn es soweit ist. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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...Kryoversuch würde zwar ohne Hormongaben im Spontanzyklus stattfinden (höchstens unterstützend HCG in der Einnistungsphase), aber ich dachte mir schon, daß das Stillen evtl. einen negativen Einfluß auf die Einnistung haben könnte. Ich bin zwar nicht mehr die Jüngste, aber auf ein paar Monate hin oder her kommt es mir da nicht an :-) Danke schön nochmal Emily


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