Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillen und Pille?

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Frage: Stillen und Pille?

Mitglied inaktiv

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Unser 2. Kind wird in der nächsten Zeit auf die Welt kommen. Mein Mann hat völlige Panik, ich könnte zum drittenmal schwanger werden und will sich sterilisieren lassen, was ich aber auf keinen Fall möchte, bevor das Kleine nicht mindestens ein Jahr alt ist. Kann ich dieses Jahr (das ich, wenn es so läuft wie bei unserem "Großen" - jetzt 19 Monate- auch stillen werde) wirklich mit einer Mikropille überbrücken, ohne daß es dem Baby schadet? Danke, Steffi


Biggi Welter

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? Liebe Steffi, ich zähle Ihnen jetzt einfach einmal alle Möglichkeiten der Empfängnisverhütung in der Stillzeit auf und Sie besprechen dann am besten mit Ihrer Frauenärztin, was für Sie persönlich der beste Weg ist. Stillen als empfängnisverhütende Maßnahme funktioniert nur, wenn die folgenden Bedingungen erfüllt sind: • Die Monatsblutung hat noch nicht wieder eingesetzt (keine vaginalen Blutungen nach dem 56. Tag nach der Geburt) und • Es wird weder regelmäßig zugefüttert, noch wird ein längerer Zeitabstand als vier Stunden während des Tages und sechs Stunden während der Nacht zwischen zwei Stillmahlzeiten eingehalten (jeweils vom Beginn der letzten Mahlzeit bis zum Beginn der darauf folgenden Mahlzeit gerechnet) und • das ist Baby jünger als sechs Monate. Diese Laktations-Amenorrhöe-Methode (LAM) genannte Methode zur Empfängnisverhütung wurde am Institut für Reproduktive Gesundheit an der Universität von Georgetown (1994) entwickelt. Dass LAM einen 98prozentigen Schutz vor Schwangerschaft während der ersten sechs Monate postpartum bietet, wurde seither ausgiebig getestet und die Wirksamkeit dieser Methode hat sich weltweit bestätigt. Gemäß den Richtlinien zur LAM hat eine Mutter eine Chance von weniger als zwei Prozent schwanger zu werden, wenn die oben genannten Voraussetzungen erfüllt sind. Sobald aber nur einer dieser Punkte nicht mehr erfüllt ist, besteht eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für eine neue Schwangerschaft. Die natürliche Empfängnisverhütungsmethode mit Temperatur-, Muttermund- und Schleimbeobachtung ist möglich, sollte jedoch bereits vor der Schwangerschaft praktiziert worden sein, so dass die Frau wirklich darin geübt ist und weiß, wie sie die Zeichen ihres Körpers deuten muss. Alle Barrieremethoden (Kondom, Diaphragma, Portio-kappe) sind in der Stillzeit möglich. Ein Diaphragma sollte nach einer Geburt aber unbedingt in Hinblick auf die Größe überprüft werden. Beim Gebrauch von Spermiziden (Schaumzäpfchen u.ä.) gehen extrem geringe Mengen in den Blutkreislauf der Mutter und in die Milch über. Es gibt aber keine Belege, dass sich daraus Probleme für das Baby ergeben. Der Gebrauch von Spermiziden wird als mit dem Stillen vereinbar angesehen. Zudem wirken Spermizide als zusätzliches Gleitmittel, wenn die Frau aufgrund der durch das Stillen niedrigen Östrogenwerte unter Scheidentrockenheit leidet. Die Verwendung der Spirale (mit oder ohne Hormonanteil) ist ebenfalls möglich. Antibabypillen müssen so ausgewählt sein, dass die Hormonmenge mit den Stillen verträglich ist. Reine Gestagenmonopräparate (Minipille, Depotpräparate) oder niedrigsdosierte Kombinationspräparate sind in der Stillzeit erlaubt. Etwa 6 bis 8 Wochen nach der Entbindung kann, falls erforderlich, mit der Einnahme hormonaler Kontrazeptiva begonnen werden, das gilt auch für die Dreimonatsspritze. Schöne restliche Schwangerschaftstage und eine gute Geburt. LLLiebe Grüße Biggi


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