Mitglied inaktiv
In vier Wochen werde ich wieder meine Arbeit aufnehmen. Ich arbeite als Polizistin im Schichtdienst. Unseren Sohn (12 Monate) stille ich nach Bedarf. Zur Zeit trinkt er früh nach dem Aufwachen, zu jeder Mahlzeit, zum Mittagsschlaf, am Abend sowie mindestens dreimal in der Nacht. Der Aufnahme meiner Arbeit sehe ich mit gemischten Gefühlen entgegen. Ich habe eine verantwortungsvolle Aufgabe in der Rolle als Vorgesetzte. Andererseits ist da mein kleiner Schatz, der eben noch das Beste haben möchte, was ich ihm geben kann. Tagsüber wird die Gabe meiner abgepumpten Milch durch die Tagesmutter gewährleistet sein. Nachts? Da bin ich total ratlos. Wenn er munter wird, lässt er sich nur von mir beruhigen bzw. durch die Inhalation meiner Brustwarze :-) Flasche und Nuckel werden generell von ihm verweigert. Nachts lehnt er sogar die Trinklerntasse ab, so dass die Gabe abgepumpter Milch gar nicht erst möglich ist. Ich mag gar nicht daran denken. Aber der Termin rückt immer näher. Gehe ich recht der Annahme, dass ich gem. Mutterschutzgesetz Stillpausen verlangen sowie von der Nachtarbeit befreit werden könnte? Sollte dies der Fall sein, würde ich mich gern darauf berufen. Jedoch wird dies meiner Karriere nicht dienlich sein. Wie soll das realisiert werden? Der Schichtdienst ist lageabhängig. Hinzu kommt die Rolle als Vorgesetzte und die Veranwortung gegenüber meiner Mitarbeiter. Ich wäre ja nun nicht immer zugegen, so dass dies bereits, in Anbetracht der Personaldecke, ein organisatorisches Problem darstellt. Auf der anderen Seite habe ich jedoch volle Verantwortung für meine Schatz und möchte diese auch voll wahrnehmen! Vielen Dank im Voraus. Lg Dani
Kristina Wrede
Liebe Dani, ja, theoretisch hast du Anspruch auf die gesetzliche Stillpause, und kannst von Nachtarbeit befreit werden. Und dann kommt das große ABER: Im Mutterschutzgesetz wird keine Altersbeschränkung für die gesetzlichen Stillpausen gemacht, in aller Regel gibt es bis zum ersten Geburtstag da auch keine (größeren) Diskussionen, danach kann es schwieriger werden. Es ist schon eine Auslegungssache, wie lang die "Stillzeit" in Anspruch genommen werden kann. Im Endeffekt wird es darauf hinauslaufen, dass du mit deinem Arbeitgeber sprichst, wie ihr das in deinem Fall regeln könnt. Ja, du hast leider Recht: Meist ist es der Karriere nicht dienlich, wenn man alles einfordert, was einem vom Gesetz her zustehen würde. Es gilt also abzuwägen, was dir jetzt wichtiger ist. Vielleicht lässt sich ja ein Kompromiss aushandeln, z.B. dass du ein halbes Jahr "Schonfrist" bekommst? Es ist sicher nicht ganz einfach, dabei gegenüber deinen Untergebenen "souverän" zu bleiben, aber sich menschlich zu zeigen ist meist auch nicht der schlechteste Weg. Folge deiner guten Intuition und schau, was sich für dich am besten anfühlt. Nachts, wenn du zuhause bist, wird es das einfachste sein, wenn du deinen kleinen Mann mit zu euch ins Bett nimmst. Er kann Mama tanken, Milch und Nähe/Geborgenheit, und du wirst dich schnell daran gewöhnen und kaum merken, ob bzw. wie oft er andockt. Und wenn du Nachts doch arbeiten müsstest, vertraue darauf, dass er ganz genau merkt, dass es nicht anders geht. Und bedenke, dass er im "schlimmsten Fall" eben auch eine Trinkpause einlegen könnte während du weg bist, und dann, sobald du zuhause bist, alles nachholen wird, was ihm vorher gefehlt hat. Lieben Gruß, Kristina
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