Stillen trotz Fruktose/Laktoseintoleranz?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Stillen trotz Fruktose/Laktoseintoleranz?

Hallo, meine Frage kommt etwas spät, denn ich stille schon 4 Monate, dennoch habe ich mich nun gefragt ob es für meinen kleinen Mann eigentlich gut ist dass ich stille obwohl ich diese beiden Intoleranzen hab. Milchprodukte nehme ich ab und an zu mir. Oder esse/trinke anderes was die Milch ersetzt, da mache ich mir in der Hinsicht keine Sorgen. Aber durch die Fruktoseintoleranz kann ich nur sehr wenig Obst essen. Ich versuche oft Gemüse zu essen, dh zum Mittag koche ich meist etwas mit Gemüse und zum Abendessen gibt's neben Brot Gemüse zum Knabbern. Aber vermutlich könnte es mehr sein. Dazu kommt dass ich seit der Schwangerschaft sehr großen Appetit auf Süßes hab und dem oft nachkomm. Ich fühle mich auch oft kaputt und schlapp. Wie sehen Sie diese Problematik? Danke im Vorraus für Ihre Antwort! :)

von Siddys_Mom am 15.10.2015, 22:50



Antwort auf: Stillen trotz Fruktose/Laktoseintoleranz?

Liebe Siddys_Mom, obwohl sich Frauen in verschiedenen Ländern und unterschiedlichen Kulturen sehr unterschiedlich ernähren gibt es so gut wie keine Unterschiede in der Zusammensetzung der Muttermilch. Es ist sehr schwierig bis unmöglich, die Milchzusammensetzung deutlich über die Ernährung zu beeinflussen. Dies mag ein Schachzug der Natur sein, um das Überleben des Babys zu sichern. Ernährt sich eine Mutter nicht gut, so geht dies zunächst nicht zu Lasten der Qualität der Muttermilch, sondern zu Lasten der Mutter. Erst wenn die Reserven der Mutter erschöpft sind (zum Beispiel bei schwer unterernährten Frauen in Hungergebieten), kommt es zu Veränderungen der Muttermilch, die jedoch weniger die Qualität als die Quantität betreffen. Auch Stress führt nicht zu einer Qualitätseinbuße der Milch. Hier gibt es nur zwei Ausnahmen, dass die Milch nicht alles enthält, was das Baby braucht: bei extremen Ernährungsformen ohne jegliche tierische Produkte (vegane Ernährung) kann der Gehalt an Vitamin B12 in der Muttermilch nicht ausreichen und bei einer sehr seltenen Stoffwechselkrankheit.Ich gehe jedoch davon aus, dass Sie weder kurz vor dem Hungertod stehen, noch sich streng vegan ernähren oder gar an Hyperlipoproteinämie leiden. Sprechen Sie einmal mit dem Arzt, ob SIE selbst evtl. einen Mangel haben, der behoben werden muss. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 16.10.2015