Mitglied inaktiv
Eins vorausgeschickt: Mir ist klar, dass meine Frage sicherlich einige hier aufregen wird. Ich kann allerdings auf Beschimpfungen verzichten und bitte daher um ehrlich gemeinte Antworten. Ggf. von Frauen, die es nachvollziehen können.Wenn ihr ehrlich seit, bin ich unter Garantie nicht die einzige... Also ich stille meinen 6 Wochen alten Sohn. Allerdings bekam er in den ersten 4 Wochen nachts eine Flasche zugefüttert, weil er teilweise 2-3 Stunden brauchte, um satt zu werden. Manchmal bekommt er auch Fencheltee. Also er ist auch an Flasche gewöhnt und es gibt einerlei "Saugverwirrung". Im übrigen ist er eh total brav und problemlos, schläft tagsüber 4 Std, nachs zwischen 6 und 8... Die Sache ist nun die, dass wir am Samstag zu einem 40. Geburtstag gehen. Ich habe inzwischen in den letzten 6 Wochen schon 5 größere Geburtstagsfeiern in "Abstinenz" gelebt. Jetzt würde ich gerne mal "richtig feiern", das heißt für mich 4-5 Gläser Sekt oder auch weniger Sekt, dafür ggf. noch eine Flasche Licher light und rauchen... Da unser Kleiner schon einen genauen Rythmus hat, weiß ich, dass ich abends um 20 Uhr stille. Und er dann bis 2-3 Uhr Nachts schläft. Wenn ich ihm dann da eine Flasche gebe, könnte ich doch mal feiern, oder. Nach der Nachtfütterung schläft er bis morgens um 8 Uhr. Wenn ich also nach dem Stillen um 20 Uhr bis ca. 23-24 Uhr "feiere", nachts eine Flasche gebe, kann ich dann morgens um 8 wieder ganz normal stillen??? Muß ich dann nachts abpumpen um die "schlechte Milch" zu vernichten"??? Wird die Milchmenge gleich weniger, wenn ich einmal nicht zur gewohnten Zeit stille??? Wäre für Tips dankbar. Vielleicht überleg ich es mir auch noch anders bis Samstag, aber das war gerade mal so eine Idee von mir. Sonnige Grüße Marina
Liebe Marina, zum Thema Alkohol in der Stillzeit gilt folgendes: Das Komitee für Medikamente der Amerikanischen Akademie der Kinderärzte betrachtet Alkoholgenuß in der Stillzeit als vertretbar, obwohl beim Konsum großer Alkoholmengen Nebenwirkungen beobachtet wurden. Es konnten keine Schädigungen durch gelegentliches Trinken oder regelmäßiges Trinken geringer Alkoholmengen (ein Glas oder weniger täglich) festgestellt werden. Alkohol geht unbehindert in die Muttermilch über. Man hat herausgefunden, dass die Konzentrationsspitze in der Muttermilch 30 bis 60 Minuten nach dem Trinken bzw. 60 bis 90 Minuten nach dem Genuß von alkoholhaltigen Nahrungsmitteln erreicht wird (Lawton 1985). Alkohol wird auch unverändert aus der Milch und dem Kreislauf der Mutter ausgeschieden. Bei einer Frau mit einem Gewicht von 55 kg dauert es etwa zwei bis drei Stunden, bis die Alkoholmenge von einem Glas Bier oder Wein von ihrem Körper abgebaut wird (Schulte 1995). Allerdings dauert es um so länger, den Alkohol abzubauen, je mehr davon aufgenommen wurde. Bei einer Frau von 55 kg dauert es bis zu 13 Stunden, bis ein Glas eines hochprozentigen Getränks abgebaut wird. Die Auswirkungen von Alkohol auf ein gestilltes Baby stehen in direktem Zusammenhang zu der von der Mutter konsumierten Menge. Mäßiger bis starker Alkoholgenuß einer stillenden Mutter kann den Milchspendereflex beeinträchtigen, die Milchaufnahme des Babys hemmen, die motorische Entwicklung des Babys beeinträchtigen, langsame Gewichtszunahme und andere Nebenwirkungen beim Baby verursachen. Wenn Sie eine Stillpause einlegen möchten, sollten Sie abpumpen, um einen Milchstau zu vermeiden. Nikotin tritt rasch in die Muttermilch über. Cotinin, das wichtigste Stoffwechselprodukt des Nikotins, erscheint ebenfalls rasch in der Muttermilch. Mit zunehmender Zahl gerauchter Zigaretten steigen Nikotin und Cotiningehalt in der Muttermilch an (Schwartz Bickenbach et al., 1987). Neben Nikotin und Cotinin sind weitere hochgiftige und auch krebserregende Stoffe in der Muttermilch von Raucherinnen zu erwarten. So sind z.B. die Kadmiumkonzentrationen in der Muttermilch gegenüber denen von Nichtraucherinnen deutlich erhöht (Radisch et al., 1987). Mögliche Folgen des mütterlichen Rauchens können bei der Mutter ein niedrigerer Prolaktinspiegel und beim Baby ein höheres Risiko für Atemwegserkrankungen, ein höheres Risiko für den Plötzlichen Kindstod und bei extrem starken Rauchen Erbrechen, Durchfall und schneller Herzschlag sein. Diese kindlichen Probleme treten aber auch bei passivem Rauchen auf. Der Plötzliche Kindstod (SIDS) kommt häufiger vor bei Babys von Rauchern. Gestillte Babys von Rauchern haben ein SIDS Risiko, das dem von nicht gestillten (nicht gestillte Babys haben ein höheres Risiko als gestillte Babys) Babys von Nichtrauchern gleich ist. Babys von Rauchern haben häufiger Atemwegserkrankungen. Diese Auswirkungen des Rauchens werden abgemildert wenn das Babys gestillt wird. In "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" von Schaefer und Spielmann 6. Auflage, Juni 2001 steht: "Stillenden Müttern ist dringend zu raten, das Rauchen einzustellen und auch darauf zu achten, dass der Säugling nicht durch andere Raucher in der Umgebung mitrauchen muss. Wenn nicht bereits während der Schwangerschaft, sollte spätestens ab der Geburt der Haushalt zur Nichtraucherzone erklärt werden. Sollte der Mutter das Einstellen des Rauchens nicht möglich sein, muss zumindest versucht werden, die Zahl der täglich gerauchten Zigaretten auf 5 zu begrenzen. Ob ab 10 oder 15 Zigaretten täglich empfohlen werden sollte (Anmerkung: andere Autoren geben eine Zahl von 20 an) ist müßig zu erörtern. Es gibt keine Studien, die belegen, ab welcher Zigarettenzahl die Vorteile des Stillens von den Nachteilen des Rauchens überwogen werden. Außerdem ist nicht nur die Anzahl relevant. Das individuelle Rauchverhalten wie Inhalieren, Verwerfen von Zigarettenresten und Markenwahl beeinflusst den Toxineintrag in die Milch ebenfalls erheblich. Einige Autoren empfehlen, wenigstens 2 bis 3 Stunden vor dem Anlegen nicht zu rauchen. Dies erscheint bei Vielraucherinnen wenig praktikabel. Es mag aber als Anreiz zum Wenigerrauchen dienen." LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Hallo Marina!!! Also ich finde,das es dein gutes Recht ist einmal abzuschalten und mal wieder für dich was zu machen.Es wird dir sicher gut tun.Mit dem Alkohol hälst dich halt ein bißchen zurück.Es gibt ja auch so leckeres alkoholfreies Bier.Aber auch wenn du einmal zwei,drei Gläser Sekt trinkst wird es nicht so das Problem sein find ich.Ich würd lieber das Rauchen lassen.Ich weiss es ist schwer,spreche aus eigener Erfahrung.Würd auch öfters gern mal wieder eine rauchen,aber wenn ich dann meinen kleinen Stoppel anschau,vergeht dieser Gedanke schnell mal wieder.Aber das muss jeder für sich entscheiden.da will ich niemanden einen Vorwurf machen,weil ich weiss wie schwer es ist.Aber wenn man es schafft ist man unheimlich stolz auf sich selbst. Also ich wünsch dir jedenfalls eine schöne Feier und wenn du das mit dem Abpumpen so machst,klappt das bestimmt ohne Probleme! Viel Spass und Liebe Grüsse
Mitglied inaktiv
Hallo Marina, sicher spricht nichts gegen eine "kleine" Feier und ich denke ein paar Gläschen Sekt und ein, zwei Zigaretten gehören einfach dazu. Mir ging es genauso!!! Nach der Geburt meiner Tochter (mittlerweile ist sie 11 Monate alt!)standen auch bei uns so einige Geburtstage an... und nach der Schwangerschaft hat man ja auch mal wieder so richtig Lust auf feiern in lustiger Runde... Ich will damit sagen, das ich dich sehr gut verstehen kann, allerdings habe ich mich nach 8 Wochen stillen, obwohl es hervorragend klappte, dazu entschieden abzustillen... Ich konnte ohne ein schlechtes Gewissen etwas trinken und eine Zigarette rauchen und meine Süsse schläft seit dieser Zeit jede Nacht (10-12 Stunden) durch!!! Liebe Grüße und viel Spaß beim Geburtstag!!!! BERRE
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